Sprung von der Quaimauer: Ein Kunststück ist nicht immer ein Kunstwerk

Bewegung einzufangen erfordert Übung und Geduld, vom Fotografen und vom Model.

Badender sptingt von der Quaimauer

Im Urlaub in Kroatien 2013 haben unsere Kinder immer am Pier im Hafen des Campingplatzes gespielt und Saltos und Backflips geübt.
Dies wollte ich mal im Bild festhalten.
Dazu habe ich im Auto – Programm Serienbilder von den Saltos geschossen.

Aus den Bildern habe ich dieses rausgearbeitet. Es war ein Hochformat, wo ich diesen Querformat – Ausschnitt gewaehlt habe. In Schwarz – Weiss gefiehl mir das Bild dann am besten. Desweiteren habe ich ein wenig den Scharfzeichner benutzt und den Weissabgleich auf Gegenlich mit 5200k Farbtemperatur eingestellt.

Gerne sende ich Ihnen auch das Original in Farbe zu (geht mit dem Formular Upload leider nicht.)

Kamera Nikon D3100, Blende 1:9, ISO 100, 1/320s, Brennweite 22mm.

Stephans Umwandlung in Schwarzweiß hilft dem Bild schon sehr, um Ruhe reinzubringen, wobei wir ja eigentlich keine Ruhe haben wollen, sondern Aktion. Aber das Bild sollte schon etwas „aufgeräumt“ erscheinen, dass wir den Blick auf das Wesentliche lenken können.

Da stellt sich mir schon die erste Frage:

Ist der springende Junge der wesentliche Bestandteil des Schnappschusses oder ist es die Szenerie drumherum?

Ich denke schon, es soll der Junge sein. Nun ist er unscharf abgebildet, das könnte die Bildaussage gut unterstützen, wir wollen ja die Bewegung sehen, aber in diesem Falle, ist diese Bewegungsunschärfe meines Erachtens nach noch nicht ausgeprägt genug, sondern sieht eher ungewollt aus. Eine längere Verschlusszeit, die durchaus auch noch aus der Hand fotografierbar wäre, hätte geholfen dem Bild in diesem Punkt mehr Dynamik zu verleihen. Eine etwas hellere Belichtung hätte dem Bildvordergrund auch gut getan oder ein Aufhellblitz, der dann auf den Highspeedmodus gestellt werden müsste, weil auch bei der D3100 sicherlich die normale Synchronzeit von 1/250 s nicht unterschritten werden kann.

Aber vielleicht hat Stephan ja auch noch so ein Bild mit einem stärkeren Wischeffekt in seiner Sammlung und wollte es aber nicht analysieren lassen.

Was mich bei diesem Bild noch etwas stört, ist der sehr enge Beschnitt und die Elemente im Hintergrund, die eben doch noch Unruhe ins Bild bringen und vom Eigentlichen ablenken. Der Junge scheint demnächst gegen die Wand zu knallen. Diese Wand ist der rechte Bildrand, den wir als Betrachter so wahrnehmen. Wir wissen der Springer dreht sich so, dass die Beine demnächst gegen den rechten Bildrand kommen und das ist für unsere Sehweise nicht harmonisch, eher negativ behaftet. Bewegung braucht Raum im Bild, um sie in unseren Köpfen fortzuführen. Und auch das kleine Boot im Hintergrund rechts neben dem Jungen, sticht ihm in die Seite und verhindert einen runden Backflip. Wogegen der Smily-Drachen links daneben dem Ganzen noch etwas mehr Dynamik verleiht.

Was sind nun meine abschließenden Empfehlungen?

  • Wenn möglich einen Blitz einsetzen.
  • Die Fotografenposition etwas verändern, dass die störenden Element aus dem Bild sind und der Junge entweder ganz vor dem Himmel oder vor dem Wasser aufgenommen wird.
  • Den Abstand etwas vergrößern, um durch die Telebrennweite die Schärfentiefe zu verringern.
  • üben,üben,üben und variieren – die Jungs haben Spaß beim Springen und der Fotograf beim Fotografieren, also ran an die Kamera!
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