Foodfotografie (1/3): Lecker aussehen soll’s

Southern Corn Fritters (Maisbratlinge)

In einem vor ein paar Wochen erschienenen Artikel über Essensfotografie spreche ich unter anderem an, daß Gerichte in Szene gesetzt werden wollen. Dazu bedarf es nicht viel, auch wenn man keinen Profi-Stylisten zur Verfügung hat oder sich keine Profi-Lampen leisten kann.

  1. Essen = Stillleben

Ziel der [amazonna 3864902789]Essensfotografie[/amazonna] ist ja, das Gericht besonders appetitlich aussehen zu lassen. Man sollte alle Einstellungen (Beleuchtung etc.) mit einem „Stellvertreter“ vornehmen, und dann am Schluß das eigentliche Gericht oder Getränk vor die Kamera holen. Wie bei einem normalen Stillleben empfiehlt es sich, die Komposition Stück für Stück aufzubauen und immer wieder im Sucher oder rückwärtigen Bildschirm zu kontrollieren, ob es „paßt“. Dazu kommen noch Dinge, die Essen eigen sind – welches Geschirr sollte man nehmen, wie Farben und Texturen komponieren..

Viele der folgenden Tipps finden sich im Internet, andere wirst Du durch Versuch und Versagen herausfinden, und am Anfang Fehler zu machen ist normal. Eine Auswahl:

  • Profifotos sind ein guter Ansatzpunkt für eigene Aufnahmen.

  • Es gilt auch hier der Grundsatz, daß einfache Kompositionen am effektvollsten sind:
    Sauerkirsch-Apfel-Pie

  • Das Tüpfelchen auf dem „i“ bilden Garnituren – Kräuter, Schokostreusel, Senf, Beeren – aber man sollte es damit nicht übertreiben. Als Garnitur kann man Dinge benutzen, die im Essen bereits enthalten sind (Erdbeertorte) oder etwas, das visuell das Gericht abrundet (Petersilie).

    Petersilie

  • Der Mittelpunkt des Bildes ist das Essen, nicht der tolle Teller. Das bedeutet jedoch nicht, daß man nur weißes Geschirr benutzen sollte. Wenn die Farben in der Tischdecke die des Essens unterstützen, aber visuell durch den Teller von selbigem getrennt sind, gibt das ganze gut gemacht einen „Wow“-Effekt.

  • Suppe im Teller wirkt besser als Suppe in einer tiefen Schüssel, insbesondere, wenn die Suppe dunkel und undurchsichtig ist (man denke an Tomatensuppe).

  • Salzkartoffeln sollte man nicht voll durchkochen und kurz abschrecken, sonst werden sie außen schmierig.

  • Fleisch trocknet schnell aus, wenn es warm normaler Zimmerluft ausgesetzt wird. Man bestreicht es deshalb kurz vor dem Fotografieren mit etwas Pflanzenöl. Filet Mignon

  • In Milch getauchtes Essen – Cornflakes, Müesli etc. – wird schnell matschig. Profis ersetzen die Milch durch weißen Klebstoff und arrangieren die oberste Lage mit einer großen Pinzette.

  • Undurchsichtige, dunkle Flüssigkeiten – Kaffee, Tee – sind schwer zu fotografieren. Versuche es mit Gegenlicht, etwa bei Rotwein. In diesem Beispiel wurde mit verschiedener Beleuchtung bzw. Arrangements experimentiert:

    3 Tassen Kaffee

    Kaffee im Gegenlicht

  • Glas und andere glatten Oberflächen reflektieren ihre gesamte Umgebung, also auch Dich hinter der Kamera. Das läßt sich mit einem Lichtzelt minimieren.

  • Wenn Du für ein Foodblog fotografierst, nimm Aufnahmen mit in die Bilderreihe, die die Entstehung des Gerichtes zeigen. Als Beispiel kann man hier an Kuchen- oder Brotbäckerei denken: Laugenweck

[postlist „and“ „fancy“ „Food“  „Tutorial“]

4 Kommentare
  1. Toni
    Toni sagte:

    Das sind schon mal gute Tips für den Anfang muss ich sagen. Was ich am aller wichtigsten finde ist die richtige Lichteinstellung und das richtige Blitzlicht dazu. Am besten eins bei dem man die Intensität steuern kann.

    Antworten

Trackbacks & Pingbacks

  1. […] Nein, das ist keine Food-Fotografie (Affiliate-Link) – auch wenn sie Lebensmittel zeigt, und das auch noch in sehr ansprechender Weise. […]

  2. […] PfannekuchenIm ersten Teil habe ich ein paar allgemeine Ausführungen zu Food Styling gemacht. Mit ein wenig […]

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Toni Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert