Test Leica D-Lux 3 – Fazit: Etwas zu laut

Für mich ist nach zwei Wochen Testbetrieb klar, dass die D-Lux 3 allenfalls als Notfall-Kamera für den Sonntagsspaziergang in Frage kommt, aber nicht für Fotogänge ins Feld oder ein geplantes Shooting. Für Fotografen, die explizit nach einer Kompakten mit manueller Steuerung suchen, könnte sie eine gute Wahl sein.

Test Leica D-Lux 3: Handling / Bildleistung / Fazit

D-Lux 3 3

Die Leica D-Lux 3 bietet manuelle Möglichkeiten zu Hauf und erlaubt RAW-Fotografie. Dass die künstlerische Gestaltungsfreiheit durch die physikalischen Nachteile des Kleinsensors arg eingeschränkt werden, ist ein Nachteil der Kompakten und nicht spezifisch der Leica anzukreiden.

Ich bin trotzdem ein bisschen enttäuscht: Von einer Kompakten mit diesem Hersteller-Namen hätte ich doch weniger Rauschen erwartet, und die Steuerung via Menu und Joystick ist alles andere als intuitiv.

Das grösste Manko aber der fehlende Sucher. Nicht so sehr, weil man dadurch gezwungen ist, sich hinzustellen wie alle „gemeinen“ Touristen. Die Haltung mit den ausgestreckten Armen ist auch ganz einfach suboptimal für Bildkomposition und vor allem für längere Belichtungszeiten.

D-Lux 3

Ansonsten hätte die D-Lux 3 mit ihrem echten 16:9-Format (andere Kameras bieten das zwar auch, erreichen es aber durch Cropping), dem Weitwinkel und dem Makro-Objektiv einiges zu bieten. Selbst die Videofunktion hat positiv überrascht: Die Kleine kann nämlich 1280 x 720 Pixel hochauflösend aufnehmen – wenn auch nur mit 15 Bildern pro Sekunde – oder 848 x 480 Pixel bei 30 Bildern pro Sekunde. Allerdings ist im Videomodus, der QuickTime Motion JPEG produziert, das Telezoom nicht verwendbar. Die Brennweite muss vor Videoaufnahmen also fix eingestellt werden.

Keinen Anlass zu Klagen geben Akkulaufzeit und Verarbeitung (bis auf den hauchdünnen Objektivdeckel). Aber für so manchen Kunden, der eine wirklich kleine für die Hosentasche sucht, ist die Leica dann doch wieder zu gross – oder zumindest stört das nicht einziehbare Objektiv.

Produktseite D-Lux 3

Erhältlich im Handel für rund 600 Euro oder als „Panasonic Lumix DMC-LX2EG-K“ für rund 400 Euro.

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  2. […] etwas dicker als eine Panasonic LX-2 ist die Olympus E-420 auch mit dem flachen Pancake-Objektiv noch! (Bild: […]

  3. […] nämlich auch bei grösster Blende fast nicht reduzieren. Das Problem ist mir schon beim Test der Leica D-Lux 3 sehr störend aufgefallen. Ein Cropping-Faktor von beinahe 5 (gegenüber 1.5 bei der Nikon […]

  4. […] grösste Nachteil von Kompakten Digitalkameras, abgesehen von ihrem Rauschen, ihrer übermässigen Tiefenschärfe, den Megapixel-Orgien und dem fehlenden RAW-Modus […]

  5. […] allerdings ähnlich spartanisch daher wie entsprechende “Profi”-Kompakte, etwa die Panasonic LX2 / Leica D-Lux 3, mit der man sie in einen Topf werfen könnte, weil sie zu den wenigen Kompakten mit […]

  6. […] Fotograf auch noch gerne eine Zweitkamera der Kompakt- oder Taschenklasse wie die Panasonic LX-2 (hier als Leica-Variante) oder eben die Olympus SP-5×0-Reihe, da diese auch manuelle […]

  7. […] kann eine Panasonic LX-2 gut 1500 Fotos in ihrem RAW-Format (je > 20 MB) zügig aufnehmen. Das reicht für einen […]

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