Fingerübungen – Sternspuren: Heller als gedacht

Sternspurenbilder bedingen eine dunkle Nacht mit wenig Umgebungslicht – oder eine gute Komposition und korrekt gesetzten Fokus. Ein Erfahrungsbericht vom Mono Lake.

[textad]Sternspuren am Mono Lake. © Peter Sennhauser 2011. Nikon D300, Sigma 10-20mm, ISO 400, 10mm, f/5.6, Belichtungszeit 39 Minuten und 43 Sekunden

Tom ist schuld. Der Amateurfotograf aus St. Louis, der zufällig in der gleichen Nacht wie ich am Mono Lake in Kalifornien Sternspuren fotografierte, bannte mich mit seinen Erzählungen über das Grizzly-Camp in Alaska, wo er vor einem Jahr in vier Tagen 3700 Bärenfotos geschossen hat.

Und so wurde aus unserer ursprünglich auf 30 Minuten angelegten Belichtung ein 40-Minuten-Bild. Jedenfalls in meiner Nikon D300:

Die D200, die ich als Backup und Zweit-Kamera jeweils mit mir rumschleppe und – mit dem 8mm Fischauge ausgestattet – etwas vor der D300 (mit Sigma 10-20mm) aufgebaut hatte, machte nach genau 30 Minuten dicht, blitzte einmal kurz mit dem Fokuslicht ins Dunkel und liess dann zehn Minuten lang mit dem grünen LCD-Licht wissen, dass die Akkus bald den Geist aufgäben. Was sich als Totalverlust der Aufnahme herausstellen sollte, wie ich später erkennen musste.

Aber mit dem LCD-Licht im Dunkel war der Gerechtigkeit Genüge getan. Denn Tom ist schuld, dass unsere Bilder grundsätzlich überbelichtet sind, aber dafür hat ihm meine D200 mit dem LCD-Lichtlein einen hellen grünen Punkt rechts in seine Komposition gepflanzt.

Das war mir peinlich, denn ich hatte Tom vor der Belichtung ausdrücklich gebeten, hinter mir aufzubauen: Er hat eine Canon D5, und die Canons zeigen eine laufende Belichtung mit einem grellroten Alarmlicht nach hinten an. Das hat sich bei anderer Gelegenheit schon als katastrophales Detail in einem Gruppenshooting erwiesen.

Ich war auf dem Heimweg von der CES in Las Vegas durchs Death Valley einmal mehr an den Mono Lake gefahren, einen Salzsee auf 2000 Meter Höhe östlich der Sierra Nevada, dessen Kalksteinsäulen am Ufer, genannt Tufa, vielen Fotografen ein Begriff sind. Vor einem Jahr habe ich am Mono Lake schon morgendliche Nebelaufnahmen gemacht, und diesmal wollte ich es mit den Sternspuren versuchen.

Ehrlich gesagt ist mir in den abgelegenen Weiten des amerikanischen Westens nachts immer ein bisschen unheimlich, immerhin gibt’s hier Klapperschlangen, Bären und Pumas, und obwohl die ersten beiden Gattungen im Winter nicht anzutreffen sind, war ich fast erleichtert, auf dem dunklen Parkplatz bei South Tufa ein einsames Auto mit laufendem Motor anzutreffen.

Ohne mich um die Insassen zu kümmern, schulterte ich meine beiden Kameras mit Stativen, schaltete die Stirnlampe ein und marschierte die halbe Meile durch den Schnee zum Seeufer – wo mich Tom bereits von weitem mit Zurufen begrüsste, ich möge die Lampe nach unten richten. Seine Frau, die auf dem Parkplatz im Auto geblieben war, hatte ihn per Handy gewarnt, dass da noch einer zum Ufer unterwegs sei.

Erleichtert, einen Gesprächspartner in der nächtlichen Stille zu haben, wartete ich zusammen mit Tom seine erste Belichtung ab, bevor wir beide neu aufbauten, mit den Stirnlampen versuchten, die Tufa-Säulen hell genug zu beleuchten, um scharf stellen zu können und dann gemeinsam eine 30-Minuten-Belichtung starteten.

Wie erwähnt wurde daraus eine 40-Minuten-Aufnahme; Toms Fotografie, die wir sofort ansehen konnten, weil er die Langzeit-Rauschunterdrückung ausgeschaltet hatte, war deutlich überbelichtet und leicht verschwommen.

Ich verlor ein bisschen die Hoffnung auf ein gutes Bild: Die D200 blinkte noch immer ihren Akku-Alarm, statt anzuzeigen, dass sie eine Schwarzbelichtung machte wie die D300. Und weil ich die Ersatzakkus im Hotelzimmer gelassen und für den Morgen Sonnenaufgangsfotos geplant hatte, liess ich Tom im Dunkeln stehen und machte mich auf den Weg zur Lodge. (Tom verbrachte die ganze Nacht am Seeufer und schlief ein paar Stunden im Auto auf dem Parkplatz – was einen vollen Tank und eine tolerante Gattin voraussetzt.)

Im Hotel musste ich dann feststellen, dass sich die D200 bereits ausgeschaltet hatte. Das Resultat sind zwei schwarze Bilder. Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube das liegt daran, dass eine Antirausch-Belichtung abgeschlossen sein muss vor dem Ausschalten der Kamera, und sonst eben nur zwei leere Dateien gespeichert bleiben, weil das Memory des Kameraprozessors mitten im Vorgang gelöscht wird. Aber ich kann mich täuschen und was anderes falsch gemacht haben.

Die Aufnahme der D300 dagegen blinkte 40 Minuten, nachdem ich die Bulb-Belichtung beendet hatte, im Display auf und liess mein Herz höher schlagen: Deutlich überbelichtet zwar und stellenweise verschwommen, aber brauchbar und dramatisch.

  • Zu hell ist die Aufnahme, weil in der besagten Nacht der Mond mit einer zu 32% Prozent beleuchteten Sichel am Himmel links hinter uns stand. Wir wussten zwar, dass er unseren Vordergrund beleuchten würde, aber ich hätte nicht geahnt, wie extrem viel Licht die käsige Scheibe in 40 Minuten abgeben würde.
  • Der Polarstern im Zentrum des Bildes ist ein Zufall, den man allerdings steuern kann, wenn man vor der Ausrichtung der Kamera mit einem Kompass versucht, die Laufrichtung der Sterne festzustellen.
  • Der grelle Lichtschein am Horizont hinter den Bergen muss Bridgeport sein. Der kleine Ort liegt 40 Kilometer Luftlinie entfernt – und strahlt dennoch sehr viel Licht an die Wolkendecke.
  • Die Komposition der Fotografie hat einige Makel, die daher rühren, dass im Dunkeln nur mit dem sehr begrenzten Strahl der Stirnlampe aufgebaut werden muss. Damit lässt sich die Schärfe auf ein Vordergrundobjekt setzen, aber die Rahmung des Bildausschnitts im Sucher zu kontrollieren ist extrem schwierig. Ich bin glücklich über die Säule vorne rechts, aber ich muss gestehen, dass ich einen kleinen Abschnitt kurz vor der Spitze „reingeklont“ habe, denn die Säule hat einen „Kopf“, dessen Verbindung zum Unterbau durch den Ausschnittsrand abgeschnitten wurde. Siehe Original.
  • Die Unschärfe in der rechten Hälfte des Bildes konnte ich mir zuerst nicht erklären. Ein Erdbeben hat keins stattgefunden während der Belichtung und wenn, dann hätte das ganze Bild unscharf sein müssen. Ebenso liegen die betroffenen Bildteile nicht ausserhalb des Schärfentiefenbereichs – ansonsten müssten die Bereiche links im Bild mit gleicher Distanz zum Kamerastandort ebenfalls verschwommen sein. Ich bin inzwischen zum Schluss gekommen, dass wahrscheinlich die Linse des Objektivs auf der rechten Seite beschlagen war: Es war eine recht kalte Nacht mit mittlerer Luftfeuchtigkeit, und das Sigma 10-20mm ist ein gehöriger Metallklotz, der eiskalt war und für Kondensation verantwortlich gemacht werden kann.

Sternspuren am Mono Lake, unbearbeitete Aufnahme: Der Mond machte in 40 Minuten die Nacht zum Tage.

Ich habe in der Nachbearbeitung

  • Die Belichtung um 0.7 Blendenpunkte gesenkt
  • Auf eine Anpassung der Farbtemperatur verzichtet, obwohl die Aufnahme klar zu warm ist. Das Bild entspricht so meinem Empfinden.
  • Einen Verlauf mit Dunkelblau und einem weiteren Helligkeitsabbau von oben her in den Himmel gelegt
  • die unscharfen Säulen in den rechten Bildteilen mit „Abwedeln“ weiter aus dem „Spotlicht“ des Mondes genommen
  • Die Gradierungskurve mit einem leichten „S“ versehen
  • „Lebendigkeit“ der Farben leicht und die Sättigung minim angehoben.

Das Resultat ist ein Bild, an dem ich mich erfreue, das mir aber leider wohl nicht als grossformatiger Druck an die Wand kommt. Es sei denn Stuart kennt ein paar Tricks, wie man die Unzulänglichkeiten beheben oder wenigstens noch besser verschleiern kann.

Bleibt zu sagen, dass man eigentlich die ganze Nacht nutzen und weitere Aufnahmen schiessen sollte. Leider gestaltet sich das mit der Rauschunterdrückung schwierig – sie macht aus einer 40-Minuten-Belichtung 80 Minuten Wartezeit und saugt die Akkus zu einem Drittel pro Aufnahme leer. Und zweitens wollte ich zu Sonnenaufgang wieder einigermassen munter am Seeufer sein – und danach gleichentags die 700 Kilometer nach San Francisco heim fahren (das Morgenshooting war leider wegen Wolkendecke nicht erwähnenswert).

34 Kommentare
  1. Jürgen Starek
    Jürgen Starek sagte:

    Auch wenn der Artikel schon recht lange hier steht, will ich noch eine Empfehlung nachreichen: Auf unserer Sternwarte konnte ich einmal mit einem erfahrenen Astrofotografen sprechen, von dem etwa http://www.andromedaforum.de/pg/galleries/image/82/index.php stammt. Er nimmt auch Serien relativ kurz belichteter Bilder auf und stackt sie mit Fitswork [http://www.fitswork.de/software/].

    Mit im Gepäck ist bei ihm auch ein kleiner Batteriefön, um in Herbstnächten das Objektiv freizufönen… das dürfte in fast allen auch nur leicht feuchten Regionen ganz hilfreich sein.

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    • CorinneZS
      CorinneZS sagte:

      Wow, Alex! Ich glaube, damit wirst Du ganz schön berühmt. An Wurmlöcher und das Multiversum möchte ich mich auch gerne erinnern können! Wann hast Du sie denn das letzte Mal gesehen – auf einer Zeitreise vielleicht? Und wie sehen sie ungefähr aus?Wie Emmentaler Käse (Wurmlöcher) oder wie eine Fleisch-Käseplatte (Multiversum)?

      Empfehle dringend, beim nächsten Mal eine Kamera mit dabei zu haben und die Bilder dann auf fokussiert.com hochzuladen. Im Sinne einer Zeitreise kommentiere ich sie gerne bereits vor der Publikation: „Sieht aus wie Käse.“

  2. Julius
    Julius sagte:

    vielen Dank für den Artikel, der mich dazu inspiriert hat, es jetzt endelich auch mit Nacht- und Sternenhimmelaufnahmen zu versuchen. Für Ultralangbelichtungen möchte ich einen ND Fader einstzen – mal sehen.

    Den Polarstern kann man übrigens sehr simpel finden, er ist ein Gestirn im Sternenbild des großen Wagens, der leicht erkennbar ist.

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  3. Daniel2
    Daniel2 sagte:

    Hallo Julian,

    ich habe momentan leider keine Foto-Website. Peter hat dir das Vorgehen ja bereits geschildert. Ich bin mir aber ziemlich sicher das der folgende Artikel darauf noch etwas ausführlicher eingehen wird. ;-)

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  4. CorinneZS
    CorinneZS sagte:

    Von der schieren Anzahl Kommentare angezogen wie die Motte vom Licht – und weil ich die Frauenquote ein wenig verbessern möchte (wobei ich, völlig artgerecht, jeden Sachverstand vermissen lassen werde), möchte ich darauf hinweisen, dass das Objekt dieser Art von Bildern auch ohne gute Bilder wahnsinnig eindrücklich ist. Man stelle sich vor: Wären die Sterne unserer Galaxie Sandkörner, würden sie eine Lastwagen-Ladung füllen; und der Anteil der uns in etwa bekannten Objekte fände in einer blossen Hand Platz. Dass es nebst der unseren noch weitere Galaxien gibt, ist zwar erwiesen, doch kaum vorstellbar – egal, wie lange das Bild belichtet wird.

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  5. Daniel2
    Daniel2 sagte:

    Ein Kommentar zu dem Belichtungszeitenrechner von Julian und Peters Vorgehen sei mir noch erlaubt: Es ist zwar ein verständliches Vorgehen für Tageslichtfotografen, doch die Astrofotografie unterscheidet sich leider grundsätzlich von der Tageslichtfotografie-hier gelten einfach andere „Regeln“. Daher ist es mir zwar verständlich das der unbedarfte Tageslichtfotograf eine Blende, ISO und Belichtungszeit berechnen möchte, es ist bei genauerer Betrachtung aber eigentlich nicht notwendig. Denn in der Nachtfotografie gilt schlicht das Credo
    so viel Photonen zu sammeln wie möglich (Blende weit offen), die ISO so niedrig wie möglich (um Rauschen und Dynamikverlust zu vermeiden), und dabei die Belichtungszeit so lang wie möglich (ohne jedoch dabei bildwichtige Details überzubelichten).

    Daher ist ein Abblenden nicht nur unnötig (da die Objekte meistens in der Entfernung unendlich sind), sondern in den meisten Fällen sogar eher schädlich, da so viel zu viel Licht verschenkt wird, und das Dunkelstromrauschen durch die nun notwendige längere Belichtungszeit unnötig zunimmt. Es reicht in den meisten Fällen aus das Objektiv um 1-2 Blendenstufen abzublenden. Das aber auch nur um die zwangsläufig auftretenden chromatischen Aberrationen und sonstige Objektivfehler der meisten Objektive zu verringern und eine möglichst saubere Sternabbildung zu ermöglichen.

    Natürlich kommt jetzt vom Tageslichtfotografen der Einwand mit der Schärfentiefe. Diese ist aber bei einer Brennweite von 10-22mm nahezu vernachlässigbar. Beispiel: Bei der Nikon D200 und einer Brennweite von 16mm
    reicht die akzeptable Schärfe von 1,61m bis unendlich, wenn bei einer Blende von f/4 auf eine Entfernung von 3.22m (Stichwort Hyperfokaldistanz) fokussiert wird. Weiteres abblenden bedeutet nur unnötigen Lichtverlust und damit erhöhtes Rauschen.
    Ich persönlich wähle den Abstand sogar meistens so, dass ich mit einer Blende von 2.8 fotografieren kann, passe also lieber den Abstand an, als mir hardwareseitig Probleme durch das Rauschen ins Bild zu holen.

    Das war jetzt viel Theorie, dass praktisches Vorgehen sieht dann so aus: Es ist bei einem Objektiv zu ermitteln ab wann eine saubere Sternabbbildung erfolgt (meistens etwa f/4-f/5.6), damit steht die Blende fest. Dann
    wird bei hoher ISO eine Testaufnahme belichtet bis sich die linke Flanke des Histogramms gut vom linken Rand abhebt (Stichwort „Hintergrundlimitiert“). Ohne jedoch dabei die hellen Sterne zu stark überzubelichten, also den rechten Rand des Histogramms und die Pixel möglichst nicht in die Vollsättigung zu treiben. Ganz vermeiden lässt sich das bei den hellsten Sternen jedoch nicht immer. Danach wird die ISO wieder auf den geringst möglichen Wert gestellt (Rauschen verringern und Dynamik bewahren),
    und die Belichtungszeit entsprechend (um denselben Faktor um den vorher die ISO verringert wurde) wieder verlängert. Damit hat man alle notwendigen Parameter zusammen. Dazu benötigt man keinen Belichtungszeitenrechner, denn sämtliche Parameter ergeben sich eigentlich automatisch durch die vorhandene Ausrüstung, bzw. vor Ort durch die dort vorherrschende Himmelsqualität.

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  6. Daniel2
    Daniel2 sagte:

    Ich bin aktiver Astrofotograf, und ich kann Dir nur empfehlen solche Aufnahmen aus mehreren Einzelaufnahmen zusammenzusetzen. Dabei nur so lange belichten bis sich die Histogrammflanke am linken Rand ein gutes Stückchen vom Rand entfernt hat, das reicht völlig aus. Ansonsten kostet das sehr viel Dynamik, und die Sternfarben leiden, wie man bei Deinem Bild auch gut sehen kann. In unseren lichtverschmutzten Breitengraden könntest Du sonst solche Aufnahmen auch gar nicht machen. Die Nikon rauscht doch sonst bei einer einzelnen 40 Minuten Belichtung auch wie blöd, jedenfalls wenn man das Bild nicht so wie hier in „Winzigst-Auflösung“ einstellt, oder? Aber jedem das seine…für mich zählt jedenfalls immer das Endergebnis, und nicht der Weg. ;-)

    Und 40 Minuten sind nicht wirklich lang belichet für eine Sternstrichspuraufnahme. So richtig gut kommen die erst ab mindestens 3 Stunden Belichtungszeit rüber, besser noch doppelt so lang, das geht hier allerdings nur im Winter. Die Striche sind dann wesentlich länger, und die einzelnen Sterne bilden schöne Kreisbögen. Die Unterbrechungen der Sternstrichspuren sieht man übrigens mit der Mehrfachbelichtungstechnik auch nicht wirklich doll, da muss man schon arg vergrössern damit das noch jemandem auffällt. Auch die Gefahr das Bild zu verhauen (bzw. das es einem verhauen wird) wird dadurch wesentlich minimiert. Ebenso lassen sich unerwünschte Flugzeugspuren wesentlich besser entfernen. Den Unterschied von Flugzeugspuren und Meteoren bekommst Du schnell heraus. Flugzeuge blinken, Meteore nicht. ;-)

    Das Programm Deep Sky Stacker dient übrigens nicht dazu das Bild irgendwie zu verstärken, sondern alleine dazu das Rauschen zu minimieren, damit man danach das gestackte Bild vernünftig stretchen kann. Für Sternstrichspuren eignet sich das Programm Startrails ganz gut, oder eben Photoshop um mehrere Ebenen manuell im Blendmodus „Aufhellen“ zu kombinieren.

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  7. CorinneZS
    CorinneZS sagte:

    Abgesehen davon, dass nichts stimmt, was er schreibt, schreibt er gut.

    Es ist also ein Kompliment, das sich auf Deine sprachlichen Fähigkeiten bezieht, während es den Wahrheitsgehalt Deiner Aussagen in keinster Weise in Frage stellt. Beruhigt?

    Antworten
  8. CorinneZS
    CorinneZS sagte:

    Nebst dem sehr guten Bild gefällt hier auch der sehr gute Artikel – Tom Kummer in real, sozusagen: spannend, Detail-reich, mit Tempo, Witz und jeder Menge Unterhaltung. Peter, Du bist ein toller Geschichtenerzähler und ein abgefahrener Fotograf.

    Antworten
  9. Julian
    Julian sagte:

    Hallo Peter,

    vielen Dank für den ERfahrungsbericht :)
    ich mache bei so extremen Langzeitbelichtungen immer eine Voraufnahme und berechne dann die genaue Aufnahmedauer, was natürlich nicht gegen Verplauderer schützt :). Dafür habe ich einen Timer :)

    Lieben Gruß
    Julian

    Antworten
    • Peter Sennhauser
      Peter Sennhauser sagte:

      Julian, sehr interessant, vielen Dank.

      Allerdings möchte ich bei Sternspuren eigentlich die Belichtungszeit vorgeben und dann vielleicht eher benötigte ISO/Blende berechnen. Kannst Du das Skript entsprechend anpassen…?

    • Julian
      Julian sagte:

      Sollte machbar sein.
      Es gäbe dann 3 Möglichkeiten:

      a) Zeit & ISO & ND vorgeben -> Blende errechnet
      b) Blende & ISO & ND vorgeben -> Zeit errechnet
      c) Blende & Zeit & ND Vorgeben -> ISO errechnet
      ND zu errechnen macht keinen Sinn

      Alternativ könnte man mögliche Iso / Blenden Kombinationen errechnen

      dann mit Vorwahl für:
      * ganze, halbe oder drittel Blendenstufen
      * ganze oder halbe ISO-Werte

      Sonst noch Vorschläge?
      gerne ach über Twitter (@19_5) oder per Mail

    • Peter Sennhauser
      Peter Sennhauser sagte:

      Julian – mir würde es reichen, wenn in der zweiten Hälfte des Formulars alle Felder editierbar wären und man zwei ausfüllen müsste, um das Dritte als Resultat zu kriegen (wie von Dir vorgeschlagen).

    • Julian
      Julian sagte:

      Hallo Peter,

      so fertig!
      http://r.19-5.de

      Es laufen noch die Betatests, und die Navigation ist noch nicht 100% (beim Absenden eines Formulars gelangt man zur ersten Seite)
      aber die Ergebnisse sollten stimmen.

      Test auf Smartphones folgen auch noch

  10. FishermansFriend
    FishermansFriend sagte:

    Hallo Peter,

    ich möchte mich bei dir ganz herzlich für deine ausführliche Antwort bedanken. Es war wirklich sehr interessant deine Meinung zu hören.

    Ich kann dich auch gut verstehen. Ich persönlich fotografie auch viel lieber als das ich am PC mit irgendwelchen Programmen Retusche- und andere „Bildoptimierungsarbeiten“ mache. Desshalb hab ich auch noch nie ein wirkliches HDR gemacht. Ich hab zwar schon oft HDR-Ausgangsmaterial erzeugt, es jedoch noch nie zu einem wirklich fertigen HDR gebracht.

    Zufälligerweise habe ich mich gerade diese Woche mit Startrails beschäftigt. Google hat mich auch mehrere male auf fokussiert.com gebracht (ihr seid schon seit langer Zeit in meinem RSS-Reader, besonders die Bildbesprechungen gefallen mir). Aber mir ist aufgefallen dass es hier immer nur um „das eine“ Bild geht – und nicht um 150 einzelne welche verrechnet werden. Hier geht es wohl um Fotografie, was man von vielen Foren nicht mehr behaupten kann.

    Schön, dass du mir die Augen geöffnet hast. Dafür möchte ich mich bedanken.

    PS: Das letzte mal hab ich vor etwa 3 Wochen einen Sternenhimmel gesehen – aber immerhin gabs heute seit langen wiedermal Sonne…

    Antworten
  11. FishermansFriend
    FishermansFriend sagte:

    Warum machst du nicht einfach mehrere 30sek Aufnahmen und verrechnest diese am Computer?
    Kein Sensor der Schaden nehmen kann wegen Überhitzung und besonders es fallen die Wartezeiten wegen der Rauschunterdrückung weg (=ausschalten)…

    Antworten
    • Peter Sennhauser
      Peter Sennhauser sagte:

      Fisherman:

      1. Antwort: Weil ich nicht weiss, wie und womit ich die Bilder zu Startrails „verrechne“.

      2., wichtigere Antwort: Weil ich ja auch Bilder vom Mono Lake aus dem Netz fischen, Abdunkeln und einen Startrail dahinter montieren, den Horizont wegretuschieren etc könnte. Ich will’s nicht auf die Spitze treiben und ich bin durchaus dafür, die Retuschemöglichkeiten des Computers zu nutzen – aber ich möchte keine Bildinhalte errechnen. Welches Programm erkennt denn auch, wo die Wolken die Sterne partiell verdecken und welcher Strich durchs Bild ein Flugzeug und welcher eine Sternschnuppe ist?

      3. Antwort: Weil der Vorgang an sich ein Erlebnis und mindestens so wichtig wie das Bild ist. Und das abgesehen von den grossartigen Bärengeschichten, die mir Tom in der kalten Winternacht am Mono lake erzählt hat. Ich glaube Thomas Kern (hier seine Website, hier sein neustes Buch A Drug Free Land (Affiliate-Link) hat mir mal erklärt, warum er nur ungern auf digitale Fotografie umstellen möchte: Weil er dann während der wichtigsten Phase der Arbeit ständig kontrollieren würde, was er gerade gemacht hat, statt sich auf die nächste Aufnahme zu konzentrieren.

      Anders gesagt: Zu wissen, wie Du das Bild machen willst und mit welcher Technik das erreicht wird, aber keine sofortige Gewissheit zu haben, dass es funktioniert hat, ist Teil des kreativen Prozesses und sozusagen ein „Training“ für die Reflexbildung der rein technischen Vorgänge beim Erstellen eines Bildes.

      Ich hätte es im Text besser beschreiben müssen: Aber gerade das „Risiko“, das Bild zu verhauen und die Ungewissheit, ob sich die 80 Minuten Wartezeit lohnen, bringen Dich am Seeufer dazu, extrem bewusst und sorgfältig zu arbeiten. Diese „Rückschritte“ aus der Digitalfotografie sind immer wieder sehr lehrreich.

    • schichtarbeiter
      schichtarbeiter sagte:

      @FishermansFriend: Wenn ich mich nicht irre, würden die Sternspuren bei mehreren aufeinanderfolgenden und „verrechneten“ Bildern unterbrochen werden. Die Kamera braucht ja auch einen Moment um die Bilder auf die CF Karte zu schreiben.

      @Peter: Verrechnen könnte man das zb mit Ebenen und Transparenz in Photoshop. verstehe aber gut, dass man das nicht will. Die Rauschunterdrückung der D200 (die ich auch mal hatte) finde ich relativ gut. Die Erfahrung, dass die Kamera so lange rechnet wie belichtet wurde, habe ich auch gemacht. Akkuladung ist also relativ wichtig.

      Für Astrofotografen, die eben grade die Bewegung draussen haben wollen (und die nur Himmel ablichten) eignet sich der DeepSkyStacker (Freeware) um mehrere Einzelbilder zusammen zu stacken. Die brauchen meist mehrere Aufnahmen, um das Licht zu verstärken. Dort wird zudem versucht, mit leeren Bildern (Dark- und Flatframes) das Rauschen der Kamera zu minimieren. Das ist dann aber ganz klar was für Astrofotografen…

  12. Ronny
    Ronny sagte:

    Interessanter Bericht über die Ultra-Langzeitbelichtung. Du schreibst, dass die Rauschunterdrückung nach Beendigung der Aufnahmen ca 80 Min arbeitet und den Akku leer saugt. Gilt das nur für die Nikon D200 oder auch für D300?

    Gruß
    Ronny

    Antworten
    • Peter Sennhauser
      Peter Sennhauser sagte:

      Ronny, die Langzeit-Rauschunterdrückung besteht in einer Belichtung bei geschlossenem Verschluss von exakt der gleichen Dauer wie der vorgängigen. Diese nimmt die Kamera vor, weil damit exakt die gleichen Sensor-Pixel überhitzen und Farbfehler produzieren. Aus diesem „Schwarzbild“ berechnet die Kamera danach die Korrektur für das ursprüngliche Bild. Eigentlich dauert also die Aufnahme genau doppelt so lang wie die Belichtung. Es handelt sich auch nicht eigentlich um eine Rauschunterdrückung, sondern um die sehr genaue Korrektur einzelner Fehlpixel, die kein Grafikprogramm vornehmen kann – denn ob ein farbiger Punkt im Bild ein Fehler oder ein Feature ist, weiss ausschliesslich die Kamera bei so einem Test. Dennoch ist der Vorgang sehr umstritten, und viele Fotografen haben die Funktion ausgeschaltet.

  13. Benjamin
    Benjamin sagte:

    Auch wenn es nicht so gelaufen ist wie du wolltest, ist dir eine wirklich tolle Aufnahme gelungen. Ich war im September das erste Mal in den USA und durfte mich auch an dem Anblick des Mono Lakes erfreuen. Wenn ich da jetzt dein Foto sehe muss ich einfach Staunen.
    Eigentlich das gleiche Motiv aber dieser Sternenhimmel ist einfach Klasse. Vor allem wenn man sich dann noch über die ganzen „Strapazen“ im Klaren ist die hinter so einem Foto stecken.
    lg Benjamin

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