Fotografen im Fokus: Matthias Schlindwein

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Ein passionierter Reisefotograf, der von Südostasien fasziniert ist.

Selbstporträt - (c) Matthias Schlindwein

Selbstporträt – (c) Matthias Schlindwein

Biografisches:

Name: Matthias Schlindwein

Wohnort: Karlsdorf (Südwest Deutschland)

Ich fotografiere seit: 1997

Bevorzugte Ausrüstung/Medium: Ich fotografiere vorzugsweise digital, Vollformat, mit zwei [amazon B000B6KFPI]Canon 1Ds MkII[/amazon] und einer [amazon B002NX13NA]Leica M9[/amazon]. Hingegen bevorzuge ich das fertige Foto lieber als analogen Fine-Art Print auf [amazon B003YFLUSY]Barytpapier von Hahnemühle[/amazon] oder Ilford. Durch die besondere Haptik die nur Barytpapier bietet, gelingt mir eine tiefe Verbindung zur Aufnahme. Andererseits ist es auch nötig die modernen Medien nicht außer Acht zu lassen so haben die Tablets als Trägermedium durchaus ihre Berechtigung. Zukünftig wird die digitale Form weiter an Gewicht gewinnen. Dies war für mich auch der Grund als eBook zu veröffentlichen. Im Gegensatz zu den Reisen benutze ich zuhause auch gerne ein paar analoge Schätzchen, so zählen Leica M6 und R8 und eine Hasselblad 503 zu diesem Fundus. Mit Film und Filter zu arbeiten ist eine ganz andere Art der Fotografie, die nach wie vor ihre Bedeutung hat.

Webseite: www.schlindwein.co

Veröffentlichungen: Derzeit sind zwei eBooks bei Apples iBook von mir veröffentlicht. Moments of Southeast Asia Part I und II. Part III ist in der Planung.

Zusätzlich gibt es ein Postkartenset das ich selbst vermarkte. Das Zentrum meiner Arbeit liegt jedoch auf meinen limitierten Fine-Art Prints, welche ich in den Größen 30*45 und 40*60 anbiete.

Dies wird vor allem dadurch deutlich, dass ich diese auf einem professionellen Printer selbst erstelle.

Fotos:

Warum fotografierst Du?

Die Fotografie hat mich schon seit Kindestagen gereizt, zum echten Hobby wurde es aber erst in den späten Jugendjahren. Zur Reise- und Street-Fotografie bin ich erst 2008 gekommen und ihr seitdem treu geblieben. Die Ausrichtung auf Asien ergab sich 2011 als ich mich längere Zeit aus beruflichen Gründen in Malaysia aufgehalten habe. Diese Begeisterung hat mich nicht mehr losgelassen und es folgten viele weitere Reisen in nahezu alle Länder Südostasiens. Die Eindrücke die ich dort sammeln konnte lassen einem so schnell nicht mehr los. Seien es die Selbstgeißelungen zu Ostern in den Philippinen, das Songkran Fest (Thai Neujahr) welches ich in Chiang Mai fotografierte oder die Besuche bei den Minderheiten, wie den Hmong in Vietnam, den „long neck women“  in Myanmar und Nord-Thailand  oder den Bergvölkern in Laos. Es sind diese magischen Augenblicke bei der Ankunft als Fremder in abgelegene Orte, wenn die gegenseitige Neugier jede Sprachbarriere überwindet und die Einheimischen Einblick in ihr Leben gewähren, die mich fotografieren lassen.

Ist Fotografie für Dich Hobby oder Beruf?

Begonnen hat alles als Hobby, aber das Verlangen hier mehr zu erreichen und zu bewegen wurde im Laufe der Jahre immer größer. Mittlerweile betreibe ich die Fotografie nebenberuflich mit dem Willen sie weiter zu entwickeln. Auf welchem Weg dies genau geschehen wird sich noch zeigen.

Fotografische Einflüsse:

Eine große Leidenschaft von mir ist das Studieren von Bildbänden, ich lasse mich hier gerne von den Großen der Branche inspirieren, sei es Werner Bischof, Steve Mccurry, Sebastião Salgado, James Nachtwey, Don McCullin um nur einige zu nennen. Auf diesem Weg habe ich mir auch die Fotografie als Autodidakt beigebracht. Inwieweit mich diese bei meiner Bildsprache beeinflusst haben, überlasse ich gerne dem Betrachter.

8 Bilder, die mich als Fotograf(in) repräsentieren:

Sehe ich mir Südostasien an, springen mir immer ähnliche Dinge in das Auge. Sie haben alle einen großen bis sehr großen jungen Bevölkerungsanteil. Dies spiegelt sich natürlich auch in meinen Aufnahmen wieder in denen häufig jüngere Personen vorkommen. In vielen Regionen ist aber auch noch die bittere Armut deutlich sichtbar, recht eindrucksvoll vermittelt dies das Foto mit dem kleinen vietnamesischen Mädchen vor dem Holzhaus, das in einem Gebirgsdorf in Nordvietnam entstanden ist und im klaren Widerspruch zum aufstrebenden Vietnam steht. Trotz diesen Gegebenheiten strahlen die allermeisten Menschen viel Freude aus, weit mehr als wir es in Mitteleuropa   gewohnt sind. Ein ganz anderes Thema ist die Tradition die für uns Europäer doch sehr fremd sein kann. Hier lassen sich die Langhalsfrauen im Norden Thailands und Myanmar als auch die Hmong in Vietnam nennen, welche noch sehr mit ihren Traditionen verbunden sind. Selbst in den sehr christlich geprägten Philippinen sind uns die dort zu Ostern stattfindenden Prozessionen sehr fremd, wenn hunderte Männer von Kirche zu Kirche ziehen und sich selbst geißeln.  Auf der anderen Seite sieht man z.B. im sich gerade öffnenden Myanmar den buddhistischen Mönch ruhig und bedächtig seinen Weg vor der Shwedagon Pagode gehen. Diese kulturellen Unterschiede für die Menschen sichtbar zu machen liegt mir am Herzen. Diese Gegensätze und das Unbekannte ist für mich ein sehr großer Reiz diese Themen zu erkunden. Und zu guter Letzt ziehen mich die Märkte und die Straßenküchen, die man in den meisten Länder findet, extrem an, beim Durchstreifen dieser verliere ich meist jedes Zeitgefühl und lasse mich von diesen Eindrücken gerne treiben, was wiederum zu neuen Sichtweisen führt welche ich fotografisch umsetzten kann.

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Bild 1: Junges vietnamesische Mädchen in einem Gebirgsdorf in Nordvietnam 2014 - (c) Matthias Schlindwein

Bild 1: Junges vietnamesische Mädchen in einem Gebirgsdorf in Nordvietnam 2014 – (c) Matthias Schlindwein

Bild 2: Zwei Kinder am Fenster, in Banaue, Philippinen 2015 - (c) Matthias Schlindwein

Bild 2: Zwei Kinder am Fenster, in Banaue, Philippinen 2015 – (c) Matthias Schlindwein

Bild 3: Hmong-Frau in Tracht mit Kleinkind, Vietnam 2014 - (c) Matthias Schlindwein

Bild 3: Hmong-Frau in Tracht mit Kleinkind, Vietnam 2014 – (c) Matthias Schlindwein

Bild 4: vietnamesisches Mädchen erkundet seine Umgebung, Vietnam 2014 - (c) Matthias Schlindwein

Bild 4: vietnamesisches Mädchen erkundet seine Umgebung, Vietnam 2014 – (c) Matthias Schlindwein

Bild 5: Selbstgeißelung zu Ostern, Philippinen 2015 - (c) Matthias Schlindwein

Bild 5: Selbstgeißelung zu Ostern, Philippinen 2015 – (c) Matthias Schlindwein

Bild 6: Buddhistischer Mönch vor der Shwedagon Pagode, Myanmar 2015 - (c) Matthias Schlindwein

Bild 6: Buddhistischer Mönch vor der Shwedagon Pagode, Myanmar 2015 – (c) Matthias Schlindwein

Bild 7: „long neck woman“, Nord-Thailand 2015 - (c) Matthias Schlindwein

Bild 7: „long neck woman“, Nord-Thailand 2015 – (c) Matthias Schlindwein

Bild 8: nächtliche Straßenküche in Bangkok, Thailand 2015 - (c) Matthias Schlindwein

Bild 8: nächtliche Straßenküche in Bangkok, Thailand 2015 – (c) Matthias Schlindwein

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1 Kommentar
  1. malaya
    malaya sagte:

    Matthias Schlindweins Fotos sind für mich persönlich ein unheimlich wertvolles Gut. Habe ich selbst einige Jahre in Südostasien gelebt. Die hier gezeigten Fotos gefallen mir außerordendlich gut. Jeder soll frei in seiner Beurteilung und Empfinden sein- so werde ich mich zu den gezeigten Bildern nicht äußern. Eben nur, dass sie mir außerordendlich gut gefallen. Seiner Stärken sehe ich in den Fotografien des Alltagsleben, in der Hektik auf den Märkten und Foodstalls oder dem „entschleunigtem“ Leben auf dem Dorf in schlichten Behausungen; die ohne jeglichen Filter der Wertung unserer westlichen Welt scheinen belegt zu sein.
    Aber es ist auch mehr als Neutralität, es ist das verdammt harte Leben- jedoch würdevoll und und voller Stolz. festgehalten und entwickelt in wundervollen Aufnahmen. Für mich persönlich eine Bereicherung, und ein Helfer hier in Deutschland wieder anzukommem ohne das Erfahrene zu vergessen. Danke.

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