Gastartikel: Fotografie und Kleidung

Sie sind beinahe untrennbar miteinander verbunden: Kleidung und Fotografie. Spezielle Kleidung im Zusammenhang mit Fotografie schafft Berufe (Fotomodel), ihre Abwesenheit beim Ablichten kreiert Genre (Aktfotografie).

Wir selbst treten selbstbewusster vor der Kamera auf, wenn wir Kleidung tragen, in der wir uns wohl fühlen oder attraktiv finden. Und steht ein besonderer Anlass an, verkleiden wir uns, schlüpfen in neue Rollen. Originelle und interessante Motive verleiten Profis wie Amateure an solchen Tagen dazu, mehr Fotos zu schieβen als sonst.
Chargesheimer - Jeck, loss Jeck elans, um 1950 © Museum Ludwig, Köln
“Kleider machen Leute”
Kleidung ist viel mehr als der Stoff, der den menschlichen Körper verhüllt. Sie ist Ausdruck einer kulturellen Zugehörigkeit, sie ordnet Menschen sozialen, beruflichen und politischen Gruppen zu, bringt ihn in einen historischen Kontext. Ver)Kleidung kann provozieren, schockieren, ein Statement sein. Ob subtil in Form einer knalligen Schnürsenkelfarbe oder eindeutig mit einem (mal mehr mal weniger) fantasievollen T-Shirt Druck (“Grillen ist Männersache”, “I <3 NY”), Kleidung ist immer Träger einer Botschaftdie wir anschlieβend richtig oder falsch deuten. Egal ob wir den Auslöser drücken oder nicht, ein Bild machen wir uns sowieso.

© PolyvoreBilder für die Ewigkeit
Die Fotografie hält fest. Für die Nachwelt, als Referenz, als Beweisstück. Einen gelungenen Brückenschlag zwischen Kleidung und Fotografie schafft derzeit das Museum Folkwang in Essen. In der Ausstellung “Kleiden – Verkleiden. Bilder aus der Fotografischen Sammlung”, sind rund 50 Aufnahmen zu sehen, die sich thematisch in verschiedene Gruppen gliedern lassen. Fotografen wie Germaine Krull widmen sich der kulturellen Komponente von Kleidung und deren Einbettung zwischen den Extremen Nacktheit und Verschleierung. Timm Rautert et.al. tragen Fotografien von Menschen in Uniformen bei und arbeiten darin die Zuordnung zu einer Berufsgruppe durch Kleidung heraus. Kate Moss’ Fotograf Jürgen Teller hat zusammen mit Kollegen wie Tobias Zielony die Bedeutung von Kleidung für die Jugendkultur festgehalten, während Fotografen wie Jürgen Heinemann, Andreas Horlitz, Axel Hoedt und Chargesheimer Bräuche und somit auch Verkleidung in den Fokus rücken.

 Axel Hoedt Hutzel / Empfingen, 2008 C-Print © Axel Hoedt

Die Ausstellung “Kleiden – Verkleiden” ist noch bis 14. April 2013 im Museum Folkwang in Essen zu sehen.

Gastartikel von Lisa Heßler, fokussiert-Leserin.

1 Kommentar
  1. Nick Freund
    Nick Freund sagte:

    Die schönsten Kleider die man hat ist seine eigene Haut. Es ist eine Kunst dies so zu fotografieren damit es stilvoll und nicht schmuddelig wirkt. Ich fotografiere sehr gerne Fashion mit und ohne Kleidung. Einige Arbeiten von mir findest Du auf meiner Website http://www.freund-foto.de
    Ich würde mich freuen wenn diese Diskussion auf Deiner Website fortgesetzt wird. Anbei ein Foto einer Schmuckkette die meiner Meinung nach auf nackter Haut besser zur Geltung kommt als auf Stoff. Beste Grüße, Nick Freund

    Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert