In Hamburg: Ausgezeichneter Nachwuchs

Einen Überblick über die nachwachsende Generation junger Fotografinnen und Fotografen gibt die Ausstellung „ausgezeichnet“ – im November im Gruner + Jahr Pressehaus in Hamburg zu sehen.

Tine Casper: Antipoden - Eine Suche nach dem Paradies

Stern, NEON und der Verlag Gruner + Jahr präsentieren die Arbeiten von fünf Preisträgern zweier Wettbewerbe für junge Fotografen: vom 20. BFF-Förderpreis und vom Reinhart-Wolf-Preis. Diese Wettbewerbe des Bundes Freischaffender Fotodesigner BFF gelten als wichtiger Spiegel für aktuelle Strömungen in der Fotografie.

Der international ausgeschriebene BFF-Förderpreis & Reinhart-Wolf-Preis zeichnet die besten Hochschulabschlussarbeiten aus. Eine der fünf prämierten Arbeiten erhielt als „Best of the Best“ zusätzlich den Reinhart-Wolf-Preis: Tine Casper (Bremen) mit ihrer Diplomarbeit „Antipoden – Eine Suche nach dem Paradies“. Die „Antipoden“ handeln von deutschen Auswanderern in Australien. Tine Casper schreibt dazu:

Für die Menschen, die hier leben gibt es das noch, das Paradies, den Ort, der durch seine idealen Gegebenheiten und Voraussetzungen für ein der Natur zugewandtes Leben bietet. Ein Leben, das Menschen sich vorstellten, als sie sich Anfang der siebziger Jahre in Australien angesiedelt haben. Hier in Australien, am östlichsten Punkt des Landes, wo noch genug Regen fällt, um diese paradiesische Natur zu erhalten. Das liegt an den Border Ranges, dem sich über hunderte Kilometer erstreckenden Gebirgszug, der 1979 zum Nationalpark erklärt wurde. Ich habe deutsche Auswanderer besucht und porträtiert, die hier in Kommunen leben. Ein Leben, das aus der Distanz betrachtet, auch Entbehrungen beinhaltet; kein fließend warmes Wasser, Strom nur aus der Solaranlage, Komposttoiletten, selten einen Kühlschrank oder einen Fernseher. Fast altertümlich mag einem ein solcher Lebensentwurf vorkommen.

Wir können uns die „Antipoden“ auf Tines Caspers Website anschauen. Sie ist auch sonst viel auf Reisen, ob in Westerland oder Kalkutta.

Stephan Walzl: Walzls Tierleben - Bestiarium Stephan Walzl: Walzls Tierleben - Bestiarium

Ganz anders Stefan Walzls „Bestiarium“: Er erfindet Eisstielschaben und Dosenschrecken, bastelt sie zusammen und fotografiert sie, als wären sie von Alfred Brehm. Die beiden Exemplare auf den Bildern heißen übrigens Böllerbock (links) und Kippenkäfer (rechts). Das „Tierleben“ war Walzls Diplomarbeit an der Fachhochschule Dortmund im letzten Jahr 2007. Das ganze „Bestiarium“ aus „Walzls Tierleben“ versammelt sich auf der Website des Fotografen.

Lena Stübbe: Der Schönheitsfleck - Das bewusst Imperfekte als ästhetische Strategie

Lena Stübbe aus Stuttgart (Merz-Akademie) spürt dem Nicht-Perfekten in unserer durchgestylten Welt nach. Der „Schönheitsfleck“ steht als Begriff für das Störende, das die Perfektion beendet. Und Lena Stübbe setzt diese Störungen auf vielfältige Weise um – ihre Bilder sind auf der Website der Stuttgarter Hochschule der Medien zu sehen.

Die weiteren Preisträger sind Sebastian Denz mit „skateboarding.3d“ (Bielefeld) und Samantha Dietmar mit „Über Vieles. Und Nichts. Fotografisch-gedankliche Auseinandersetzung mit dem Leben“ (Würzburg-Schweinfurt).

ausgezeichnet
Bis 30. November
Gruner + Jahr Pressehaus, Am Baumwall 11, D-20459 Hamburg
+ 49 (0) 40 3703 3717, leitow.christina@guj.de
Geöffnet Montag bis Sonntag 10 -18 Uhr, Mittwoch 10 – 20 Uhr
Der Eintritt ist frei.

Tine Casper
Stefan Walzl
Lena Stübbe
BFF
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