Insektenauge-Fotografie

Interessantes Konzept aus dem Hause Adobe/Stanford Universität: Ein Objektiv mit 19 Linsen, welches ein Bild wie ein Insektenauge aus 19 verschiedenen Winkeln aufnimmt. Es erlaubt beinahe beliebige Fokus-Korrekturen und 3D-Bilder im digitalen Labor.

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Aus dem Video, siehe Link am Beitragsende (© audioblog.fr)

Update: Die Technik nennt sich Light Field Photography, die benötigte Kamera ist eine Plenoptic Camera. Ein äusserst anschauliches Erklärungsvideo des Teams der Stanford-Uni, die das System entwickelt hat, findet sich hier .

Die Insektenaugen-Linse hat Dave Story, Vizepräsident interactive Design bei Adobe, kürzlich französischen Journalisten vorgestellt. In Zusammenarbeit mit einem Filter in Photoshop, demonstriert Story im Video des französischen Audioblog, kann mit solchen Bildern nicht nur ein 3D-Bild berechnet werden: zugleich kann der Aufnahmewinkel einer Fotografie nachträglich verändert, aber auch der Fokus verschoben werden. Das eröffnet ungeahnte Optionen:

Story demonstriert, wie aus der Kombination der Speziallinse (einem prototypen, den Adobe gebaut hat) mit einer Software ein „Schärfepinsel“ in der Software programmiert werden könnte (auch das hat ein team von Adobe bereits getan), mit dem aus einem Bild beinahe beliebige Stellen zu gestochener Schärfe gebracht oder unscharf maskiert werden können.

Was ich hier grade tue [Story markiert willkürliche Bildteile im Vorder- und Hintergrund eines mit offener Blende geschossenen Fotos scharf], ist physikalisch nicht möglich. keine Kamera kann solche Bilder aufnehmen.

Im Prinzip lässt sich damit der Anti-Scheimpflugeffekt, der die Regel der parallele Bildebenen durchbricht und die Schärfeebene in einem Winkel durchs Bild laufen lässt, um weitere Dimensionen ausbauen.

Die Umkehrung – eine Fotografie mit kleiner Blende möglichst tiefreichend scharf aufzunehmen und danach per Software Tiefenschärfe-effekte hinzuzufügen, besteht zwar heute bereits. Aber die 3D-Linse würde darüber hinaus noch andere Möglichkeiten schaffen.

Das Video der Präsentation (englischsprachig) beim Audioblog.fr

Das Video des Stanford-Teams erklärt die möglichen Effekte sehr anschaulich

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