Joel Sternfeld: Die Geografie des Nirgendwo

Jetzt bei Buchmann in Berlin zu entdecken: der amerikanische Fotograf Joel Sternfeld – ein Wegbereiter heutiger Fotografiekunst.

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Joel Sternfeld: Looking North from a Cane Break, Near Walnut Trees Road, Towards Nook Road, on a Late March Afternoon, The Meadows, Northampton, Massachusetts, March 2007, aus: The Fields.Courtesy of the Artist and Buchmann Galerie, Berlin

Erstmals ist Joel Sternfeld mit einer Einzelausstellung in Deutschland zu sehen. Die Ausstellung erlaubt den Zugang zu einem Fotografen, dessen Einfluss auf die künstlerische Fotografie tiefgehend ist – und hierzulande leider herzlich wenig bekannt. Sternfeld wird zugeschrieben, die Türen für eine neue Art der Fotografie geöffnet zu haben. Einer Fotografie, wie sie von Rineke Dijkstra, Andreas Gursky, Thomas Ruff, Thomas Struth, Jeff Wall und vielen anderen ausgeübt wird. Titel der aktuellen Ausstellung: „The Geography of no Place: American Utopias“.

1978 dokumentierte Sternfeld mit einer Großformatkamera die amerikanische Landschaft in einer Weise, wie sie noch keiner aufgenommen hatte. Die Fotografien seiner Serie „American Prospects“ änderten die Art der fotografischen Praxis. Sternfeld experimentierte mit Farbtheorien, die aus Architektur oder Malerei kamen, und wandte sie in der Fotografie an.

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Joel Sternfeld: Garden Roof, City Hall, Chicago, May 2005, aus: Sweet Earth

Mit neuen Techniken hat Sternfeld in den „American Prospects“ seine Abzüge auf 107×133 Zentimetern Größe perfektioniert. Detailreichtum und Schärfe konnten damit auch in dieser Größenordnung bewahrt werden.
In „Sweet Earth“ beschäftigt sich Joel Sternfeld mit historischen oder gegenwärtigen amerikanischen Utopien. Begleitende Texte enthüllen die Natur des jeweiligen Ortes. „Sweet Earth“ bringt zusammen, was anderweitig getrennt erscheinen mag und lässt Gemeinsamkeiten individueller gesellschaftlicher Phänomene sichtbar werden.

Sternfelds fotografische Reise durch Amerika ist die Suche nach der Wahrheit dieses Landes – nicht nur der einer bestimmten Zeit, sondern ihrer ständigen Weiterentwicklungen. Seine Bilderwelt wirkt wie ein melancholisches Gedicht, das Fröhlichkeit und Dankbarkeit einschließt, auch ergreifende Schönheit und Entschlossenheit in gespannter, oftmals ironischer Gegenüberstellung von Mensch und Natur, von Technologie und Verfall.

Joel Sternfeld ist Jahrgang 1944 und stammt aus New York. Das englischsprachige Wiki gibt auch wenig, aber wesentlich mehr Auskunft über ihn als der deutsche Eintrag. Immerhin ein paar Hinweise auf Bücher und Links zu Bilder-Galerien im Web.

Joel Sternfeld: The Geography of no Place: American Utopias

Bis 21. Juni
Buchmann Galerie, Charlottenstr. 13/75, 10969 Berlin
030 – 25899929, E-Mail info@buchmanngalerie.com
Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 11 bis 18 Uhr

Galerie Buchmann
Joel Sternfeld im englischsprachigen Wiki

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