Justins Zungenperspektive
Mit seiner „Mundkamera“ schiesst Justin Quinnell Fotos aus ungewohnter Perspektive: Aus den Tiefen seines Rachens.
Wenn bloss der Fokus nicht im Nahbereich läge… „Bathtime“ © Justin Quinnell
Die Digitalfotografie erlaubt viele Experimente, die früher für Amateure schlicht zu teuer gewesen wären – aber bisweilen lohnt sich ein Griff zurück auf analoge Fotografie für besonders ausgefallene Effekte.
Der Brite Justin Quinell ist auf Lochkamera-Techniken spezialisiert. Seine Mundkamera ermöglicht Perspektiven, die sonst nur unsere Zunge hat.
Mit Freunden habe ich das gleiche schon für ein Hochzeitsvideo (der Bräutigam ist Zahnarzt) probiert, aber wir konnten keine Video-Kamera in der richtigen Grösse finden.
Justin Quinnell hat für die Fotografien aus seinem Mund ganz einfach eine gebaut: Er experimentiert mit simplen Lochkameras und hat einen weg gefunden, aus Wegwerf-Filmpatronen einen Mundgerechten Happen zu machen – naja, mehr oder weniger mundgerecht, und seine Bezeichnung „SmileyCam“ ist wohl ironisch zu verstehen (wie so vieles auf Justins Website): Wer das Ding an seinen angestammten Platz bugsiert hat ein breites Grinsen im Gesicht.
Justin verkauft nicht nur Prints seiner Fotos (Wartezimmer in Zahnkliniken dürften voll davon sein), sondern auch ein Buch mit den besten Mund-Aufnahmen und die Kamera für den nachvollzug des Experiments.
Da kann man nur noch darauf warten, auf was für Ideen der handwerklich so geschickte Justin als nächstes kommt.
Ich hab‘ da so Ahnungen …!
ich würd glaub mal was gegen den zahnstein unternehmen…