Kenneth van Sickle: Das Leben der Bohéme
Das über fünfzigjährige Schaffen des New Yorker Fotografen Kenneth van Sickle ist hierzulande kaum bekannt. In Berlin wird ein Überblick gezeigt – das Leben der Bohéme in schwarz-weißen Bildern.
Kenneth van Sickle: La Bohéme, Paris, 1958
Kenneth van Sickles Arbeiten sind geprägt durch die atmosphärischen Aufnahmen von New York und Paris. Vom Jazz beeinflusste schwarz-weiß Aufnahmen der fünfziger Jahre stehen Fotomontagen der siebziger Jahre und aktuelle Farbaufnahmen gegenüber.
Durch die Bilder schimmern Zeitstimmungen aus Jahrzehnten: Der Bogen spannt sich von Existenzialismus und Beat-Generation der Fünfziger und Sechziger über die psychedelischen Siebziger bis in unsere bunte Neuzeit.
Kennneth van Sickle, Jahrgang 1932, kam über das Zeichnen als Student bei George Grosz schon früh zur Fotografie. Er arbeitete mit Robert Frank zusammen und stellte mit Duane Michaels aus.
In mehr als 25 Jahren arbeitete er an zahlreichen Filmen verschiedener Genres mit. Unter der Regie von Robert Frank entstand der Film „OK End Here“ (1963), „Marjoe“ (1972) unter der Regie von Howard Smith und „Hester Street“ (1975) unter der Regie von Joan Micklin Silver.
Hervorzuheben sind hier auch die Dokumentationen über John Irving und Joyce Carol Oates.
Parallel dazu arbeitet van Sickle an seinem fotografischen Werk. Die Leica war ständige Begleiterin auf seinen Reisen.
Die so entstandenen Momentaufnahmen, Porträts, Stillleben, Natur- und Stadtansichten verlassen die dokumentarische Ebene und spiegeln die innere Befindlichkeit des Künstlers wider.
In den USA ist van Sickle allgemein anerkannt und wurde vielfach ausgestellt. Seine Arbeiten sind unter anderem in der Sammlung des Museum of Modern Art (MoMA) vertreten. In Deutschland kümmert sich die Galerie zone B darum, Kenneth van Sickle in Deutschland bekannter zu machen. Denn auch Wikipedia schweigt sich bisher über ihn aus – sowohl die deutsche wie die englische Ausgabe.
Kenneth van Sickle – Das fotografische Werk
zone B, Brunnenstraße 149, 10115 Berlin, bis 6. September
Telefon +49 (0)170 46 30 95 3 oder 0173 59 14 75 0, E-Mail kwm@zone-b.info
Geöffnet nur samstags 11 – 18 Uhr und nach Vereinbarung.
Im August Ausstellungsbesichtigung nach telefonischer Verabredung unter Telefon 0170 46 30 95 3
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