Lenswork

Der nachfolgende Artikel ist zwar in der Reihe „Fotografen im Fokus“ erschienen, fällt aber insofern aus dem Rahmen, weil er nicht einen einzigen Fotografen behandelt, sondern eine Publikation. Ich habe mich dennoch entschlossen, Lenswork anzusprechen, weil die Zeitschrift sich von vielen anderen, die sich im selben Metier bewegen, abhebt.

Lenswork

Abgesehen davon, daß man sie seit 2006 nicht mehr am Zeitungsstand kaufen kann (einzelne Ausgaben sind jedoch am „virtuellen Zeitungsstand“ auf der Seite erhältlich), wird sie auch nicht durch Anzeigen finanziert, und sowohl der Zeitschrift als auch der dazugehörigen Webseite ist der Geist ihres Urhebers anzusehen.

Lenswork wird von Brooks Jensen seit fast zwei Jahrzehnten von seiner Heimatstadt Anacortes, WA/USA aus im Zweimonatsrhytmus publiziert. Das Format ist simpel, aber effektvoll: ein paar Essays, verknüpft mit herausragenden Fotografieportfolios, einfach gebunden. Die Druckausgabe enthält nur monochrome Aufnahmen, die DVD-Version, die auch online per Abonnement erhältlich ist, dagegen auch Farbfotos. Weiterhin gibt es für Online-Abonnenten die Möglichkeit, Video-Workshops abzurufen, und der Online Shop bietet gedruckte Portfolios, wie auch Bücher an (etwa das auf fokussiert bereits besprochene „On Being a Photographer“).

Lenswork wurde mir vor Jahren von einem befreundeten Fotografen empfohlen, der wie ich von Schwarzweißfotografie begeistert ist. Ob man die Druckausgabe oder die DVD-Version bevorzugt, man kann Stunden damit verbringen und sich in den Fotos verlieren. Natürlicherweise sind nicht alle, die dort gezeigt werden, notwendigerweise nach meinem Geschmack. Aber alle haben eines gemeinsam: eigene, ursprüngliche Gedanken, die sich in zum Teil atemberaubend guten Aufnahmefolgen manifestieren.

Ich kann jedem, der gute Kunst- und Schwarzweißfotografie zu schätzen weiß, Lenswork nur wärmstens ans Herz legen.

4 Kommentare
  1. Thomas Brotzler
    Thomas Brotzler sagte:

    Vielen Dank für diesen Tip, liebe Sofie! Ich werde mir das einmal genauer anschauen, und es gibt ja auch „Oversea Abos“ … und es scheint mir eine Art amerikanischer Ausgabe bzw. Variante unseres hiesigen Magazins „Schwarzweiß“ aus dem Tecklenborg-Verlag zu sein …

    Antworten
    • Sofie Dittmann
      Sofie Dittmann sagte:

      J/ein. Ja im Sinne von, Lenswork ist der Schwarzweißfotografie gewidmet. Nein im Sinne von, Schwarzweiß wird von einem „richtigen“ Verlag herausgegeben, Lenswork von einer Ein-Mann-Show. Sie machen eigentlich nicht wirklich Werbung und sind sowas wie ein Geheimtipp. Brooks Jensen ist selbst Kunstfotograf, was man merkt, und man muß nicht international bekannt sein, um bei Lenswork gedruckt zu werden – solange die Fotos überdurchschnittlich gut sind (nach Jensens Auffassung). Vieles von dem, was Schwarzweiß drucken würde, würde Lenswork nicht drucken; sie veröffentlichen ihren eigenen Angaben zufolge etwa nichts, was super kontrovers wäre, und ich habe, seitdem ich es abonniere, noch nie Akte dort gesehen (ob das kontrovers wäre in diesem prüden Land ist eine andere Diskussion).

    • Thomas Brotzler
      Thomas Brotzler sagte:

      Danke für die ergänzende Info. „Schwarzweiß“ ist gewissermaßen eine „four men show“, wie ich nach dem dortigen Portfoliobericht über meine Arbeit (hast Du ihn gelesen?) weiß :o) …

  2. Jürgen
    Jürgen sagte:

    Zu einem Abo habe ich mich noch nicht entschlossen, aber der Podcast von Brooks Jensen ist ebenfalls zu empfehlen, einige Folen höre ich immer mal wieder, als kreativ Kick

    Gruß
    Jürgen

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