Leserfoto: Ein neuer Blick auf die Tower Bridge

Es ist gar nicht so einfach, häufig fotografierte Sehenswürdigkeiten in einem ungewöhnlichen Blickwinkel festzuhalten. Bei der Tower Bridge hat es der Fotograf hier mit einer Kombination aus Langzeitbelichtung, Tempo und Farbmischung geschafft.

Klick für Vollansicht (© Torsten Muehlbacher).

Kommentar des Fotografen:

Speed > unterwegs in London
Canon EOS 5D Mark III
Belichtung 3.2
Blende f/8.0
Brennweite 40 mm
ISO-Empfindlichkeit 100
mit dem „genialen“ Canon EF 40mm 2.8 Pancake

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Torsten Muehlbacher:

Pankcake-Objektive? Was ist das? Das sind sehr kompakte, sprich, kurze Objektive, die sich deshalb den Spitznamen der flachen Pfannkuchen (oder je nach Region Eierkuchen, Crepes, etc.) erarbeitet haben. Der Vorteil dieser Objektive ist, leicht und damit sehr transportabel zu sein, was sie zu idealen Begleitern auf Fotoreisen, vor allem mit dem Flugzeug, macht.

Auch Torsten Mühlbacher nutzte sein 40mm-Objektiv auf diese Weise und reiste damit nach London. Er gewann der Tower Bridge eine neue Seite ab, indem er sie nachts aufnahm. Doch den Reiz des Bildes machen vor allem die bunten Lichtstreifen der Fahrzeuge aus, weshalb es eine gute Wahl war, eine Langzeitbelichtung zu machen. Außerdem lassen die drei Sekunden Belichtungszeit die unvermeidlich vorhandenen Touristen leicht auflösen und deshalb weniger gewichtig erscheinen.

Das ist aber noch nicht alles. Die Lichtstreifen zusammen mit dem Geländer am unteren Bildrand zeigen die Primärfarben Rot, Gelb und Blau, weshalb das Foto sehr knallig wirkt. Das ist nicht jedermanns Sache, aber ich mag diesen poppigen Look. Vermutlich wurde am Computer auch noch etwas an den Farbsättigungsreglern gedreht, aber wie gesagt, hier passt es.

Sowohl durch die Lichtstreifen als auch den leicht gekippten Horizont entsteht auch der Eindruck von Geschwindigkeit und Bewegung, was gerade bei der Architekturfotografie nicht so oft der Fall ist. Durch diese drei Elemente setzt sich das Foto deutlich von den meisten Touristenfotos einer Sehenswürdigkeit ab und das will bei einem so häufig fotografierten Motiv schon etwas heißen.

In der Rubrik “Bildkritik” analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.

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4 Kommentare
  1. Torsten - clickpix.eu
    Torsten - clickpix.eu sagte:

    Danke für Eure Kommentare und vorallem für die Kritik!
    Mario: jeder hat seinen eigenen Geschmack, das ist auch gut so. Für mich hat der gekippte Horizont bei diesem Beispiel sehr gut gepasst. Natürlich ist das nicht jedermann´s Sache :)
    Wie gesagt – Geschmackssache!

    Torsten

    Antworten
  2. Rolf
    Rolf sagte:

    WOW – Das Bild hat mich beeindruckt. Normalerweise finde ich Bilder mit Lichtnachzug eher weniger toll. Dieses hat aber einige wirklich tolle Ideen umgesetzt. Das Licht der Autos ist nicht eintönig Rot, sondern variiert. Die Sichtweise wurde im nachhinein sehr gut zurecht geschnitten, so das die schräge passend im Bild vermittelt wurde. Die Belichtung gefällt mir gut, man sieht das es eine Überbelichtung an einigen Stellen gibt und trotzdem passen diese auch super ins Gesamtkonzept.

    Mir wäre dieses Bild wohl nicht gelungen, da ich meinen Bildausschnitt wohl nicht groß genug gewählt hätte.

    Hut ab!

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  3. Mario
    Mario sagte:

    Eine klasse Idee die Tower Bridge so abzubilden.

    Ich könnte mir das Foto sehr gut als Poster vorstellen, wenn es nur nicht so schräg wäre.

    leicht gekippten Horizont

    ist wohl untertrieben.

    Das musste ich jetzt einfach loswerden.

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