Leserfoto – Fischerboote: Aufnahmestandpunkt ist wichtig

Man/frau muß sich auch mal in den Schlamm begeben, um das richtige Bild zu machen

fischerboote

Ich war am Meer, aber das Meer war weg.
Wäre das Meer da, wären die Boote weg.

1/250sec, f4, 62mm mit Sigma 17-70 EX OS HSM an Nikon D300s

Das Exif gingen beim Verkleinern auf 1000px mit PSE10 verloren.

Ich hatte ein Grinsen auf dem Gesicht, als ich dieses Foto sah. Ja, Meer da, Boot weg. Ein witziger Weg, ein beliebtes Urlaubsmotiv auf andere Weise einzufangen. Man/frau muß sich eben auch mal in den Schlamm begeben, um das richtige Bild zu machen. Der Betrachter, wie auch der Fotograf, steht mittendrin da, wo das Meer eigentlich sein sollte – und damit wären wir auch schon beim Thema.

Ich nehme mal an, daß Du nicht Gefahr gelaufen bist, innerhalb der nächsten paar Minuten kniehoch im Wasser zu stehen. Die Szene sieht danach aus, als hättest Du genug Zeit gehabt, Dir Deinen Aufnahmestandpunkt auszusuchen. Der von mir vielzitierte David Hurn hat einmal bemerkt, Fotografie sei im Grunde ganz einfach: man bestimme nur, wo man stehe, und wann man auf den Auslöser drücke. Das hat sich auch in den Zeiten der Digitalfotografie nicht geändert.

Das Motiv finde ich hier insgesamt eigentlich gelungen, nur wäre ich an Deiner Stelle so positioniert gewesen, daß das Gebäude (?) hinten rechts nicht mehr im Bild ist, zusammen mit den Leuten, die daran vorbeilaufen. Die Masten und Takelage der Boote sind schon so visuell kompliziert; meines Erachtens sollte man hier störende Elemente, soweit möglich, eliminieren. Ein paar Schritte nach hinten und rechts hätte wahrscheinlich bereits zum gewünschten Ergebnis geführt. Manchmal muß man um Objekte wie diese eine Weile herumlaufen, und sich eben auch des Hintergrundes bewußt sein, um aus einem guten Schnappschuß ein kompositionell wirklich gutes Foto zu machen.

2 Kommentare
  1. Jörg Oertel
    Jörg Oertel sagte:

    Danke für die freundliche Kritik :)
    Zu den Gebäuden kann ich nur sagen, dass links viel hässlichere Gebäude waren.
    Ich hätte viel weiter zurück gehen und das 200er Tele benutzen müssen, um das Motiv ganz ohne Gebäude aufnehmen zu können.
    Da war aber kein Platz mehr. Ich stand nicht im Schlamm, sondern auf der Kaimauer des kleinen Hafenbeckens, und hinter mir waren noch 3 Meter Platz und dann ein Zaun.
    Ich denke auch, dass eine wesentlich längere Brennweite dem Bild die Plastizität geraubt hätte.

    Danke nochmal und viele Grüße,
    Jörg

    Antworten

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