Leserfoto – Himmelsmohn: Der nächste Schritt

Minimalistische Kompositionen sind trügerisch einfach, denn es gibt eben nicht viel im Bild, und damit auch nicht viel, was man falsch anordnen könnte. Deshalb wird Anfängern meist geraten, Stilleben Stück für Stück aufzubauen. Man fängt mit einem Objekt an und fügt dem Ganzen mehr Dinge hinzu, bis die Aufnahme „steht“.

(c) Claire Sieverts

Dieses Foto entstand dieses Jahr im Sommer, an der italienischen Riviera. Der Mohn wuchs auf einer Mauer, und dieses Rot auf dem grauen Himmelshintergund wirkt ein bisschen wie ein Schmetterling :)

Das Foto ist mit einer Canon eos 1100d entstanden mit dem Standartobjektiv. Iso 100, Verschluss 1/400, f 5,6, 55mm

Daß Dir bei Deiner Exkursion an der italienischen Riviera ausgerechnet dieser Mohn ins Auge stach, spricht für Dich als Fotografin. In einfachen Dingen um Dich herum das Schöne und Interessante zu entdecken, ist eine besondere Gabe. Die effektivsten Fotos sind auch oft die, bei denen sich der Fotograf wie hier auf das Wesentliche der Szene beschränkt hat.

Zum Foto selbst: Deine Aufnahme ist eine von denen, die Potential haben, bei denen aber nach dem Auslösen das Handtuch geworfen wurde, denn sie sieht nicht aus, als hättest Du sie irgendwie nachbearbeitet. Und dabei bedürfte es nicht besonders viel, um aus diesem Schnappschuß noch mehr herauszuholen, ohne den Charakter des Bildes zu verändern.

Ich habe in diesem Vergleichsfoto den Kontrast und Weißabgleich korrigiert, und außerdem die Farbintensität erhöht. Dadurch hellt sich das Bild auf, und der Mohn sieht nun tatsächlich aus wie ein Schmetterling.

Weiterhin habe ich das Bild oben und rechts so beschnitten, daß das Format nun quadratisch ist und sich der Mohn zum Goldenen Schnitt hin verschiebt. Dadurch wird das Foto kompakter, denn der negative Raum rechts überwältigt die kleine Blüte hier zu sehr.

Vergleichsfoto

2 Kommentare
  1. Satyam
    Satyam sagte:

    Der Beschnitt des Fotos bringt ausser der „technischen“ Belichtungskorrektur hier schon einen entscheidende Veränderung in der Aussage des Fotos – für mich auch ein eindeutiger Gewinn!

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  2. Reinhard
    Reinhard sagte:

    Dabei sollte man aber auch nicht vergessen, dass eine Belichtungskorrektur nach + auch schon alles rausgerissen hätte… :-) Und wenn man sich nicht sicher ist – hilft immer noch eine Belichtungsreihe… jo!

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