Lichtspiel: Bouncen & Diffusen

Leserbilder in der Profi-Kritik:

Karin Rindlisbacher
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Karin Rindlisbacher). – Canon A1 – Keine Exif-Daten vorhanden

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Karin Rindlisbacher:

Ich würde vermuten, dies ist ein spontanes Porträt von jemandem, den die Fotografin gut kennt. Es gab eine Offenheit und Vertrauen zwischen ihnen, die sich zwischen Fotograf und Objekt normalerweise nicht leicht und schnell ergibt.

Je mehr Zeit man mit Menschen verbringt, desto offener werden sie natürlich, was einem die Gelegenheit zu einem persönlicheren Porträt gibt. Allerdings schränkt der geringe Kontrast und Staubflecken den Ausdruck dieses warmen Porträts ein:

Karin Rindlisbacher - Porträt, aufgehellt

Zu häufig konzentrieren wir uns auf das Bild insgesamt und übersehen all die kleinen Details, die ein Durchschnittsfoto viel schöner machen könnten.

Dieses Bild hätte sehr von mehr Licht auf dem Gesicht der Frau profitiert. Entweder hätte dies mit einem eingebauten Blitz geschehen können, vorausgesetzt sie hat einen. Die nächste Option wäre ein Blitz gewesen, der in den Hotshoe der Kamera geschoben wird.

So ein Blitz kann auch mit einem Kabel oder einer Fernbedienung von der Kamera entfernt positioniert und ausgelöst werden. Wird der Blitz auf der Kamera angebracht, ist es vielleicht einen Versuch wert, sein Licht zu „bouncen“. Manche Blitze haben sogar spezielle Bouncekarten dafür eingebaut. Diese kleinen Plastikkarten sind normalerweise an der Hinterseite des Blitzkopfes versteckt und lassen sich herausziehen, wenn sie gebraucht werden. Wird eine solche Karte eingesetzt und der Blitz um 180 Grad gedreht oder sogar gerade nach oben gerichtet, ist das Licht indirekter, was die Schatten und Härte mildert. Hat Dein Blitz keinen eingebaute Karte, dann kannst Du ein Stück weißen Karton oder Plastik mit einem Gummiband an ihm befestigen.

Eine ausgefeiltere Version ist ein Diffuser oder Bouncer, der an die Kameras angeschlossen ist. Diese verbreiten und zerstreuen je nach Einstellung das Licht in die Richtung, die Dir gefällt. Es gibt massenweise von diesen Geräten im Angebot, also sieh Dich um, probier ein paar aus und finde heraus, welcher zu Dir am besten passt.

Eine weitere Option wäre ein Reflektor, der auf einem Standbein steht oder von einem Freund gehalten wird. Dies sind normalerweise silberne, goldene oder weiße zusammenfaltbare, mit Stoff oder Folie bezogene runde Rahmen, die das Licht auf Dein Objekt reflektieren können. Sie sind leicht zu handhaben, und extrem effektiv, können jedoch auch etwas teuer sein.

Hast Du keinen professionellen Reflektor zur Hand, probier es mit Alufolie oder einem anderen reflektierenden Material. Schlussendlich ist dies eins der Dinge, die an der Fotografie so viel Spaß machen: herauszufinden, wie man all die verschiedenen Elemente wie das Licht, das Objekt, Gefühle, etc. zu einem Ganzen zusammenbringt.

In der Rubrik «Bildkritik» analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
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