Mimmo Jodice: Geschichte und Gegenwart

Mimmo Jodice verbindet Vergangenheit und Gegenwart: Porträts aus Gemälden alter Meister stehen bei ihm neben Porträts von heute.

Mimmo Jodice: Transiti, Opera 1

Der italienische Fotograf sucht nach den Gemeinsamkeiten der Menschen über die Jahrhunderte hinweg – und möchte sie damit aus der Vergänglichkeit nehmen.

Die Fotografien der Folge Transiti (Passagen, Durchgänge) sind in enger Beziehung zur Gemäldesammlung des Museo di Capodimonte in Neapel entstanden, wie zur aktuellen Ausstellung in Jena mitgeteit wird. Mimmo Jodice studierte die Gemälde der alten Meister, insbesondere deren Menschendarstellungen und hat Ausschnitte und Porträts auf diesen Gemälden fotografiert. Diese Studien bringt er in dem Dialog mit seinen über Jahre entstandenen Porträtaufnahmen von den Straßen Neapels. In den Gesichtern, Gesten, Blicken, Augen, in Mimik und Gestik sucht Jodice nach jenen Gemeinsamkeiten, die die Menschen verbinden und der Vergänglichkeit entheben. Diese Momente sucht Jodice in den Gemälden der alten Meister vor allem bei den Nebenfiguren – bei denen, die sich außerhalb repräsentativer Aufgaben in ausdrucksvollen Momenten öffnen und in der Gegenüberstellungen der Fotografien in einen Dialog mit ihren Nachkommen treten.

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Seine Motive legt Mimmo Jodice oft im Spannungsfeld zwischen Geschichte und Gegenwart an. Er fotografiert historische Monumente, antike Skulpturen oder Landschaften, die voller Geschichte sind. Nicht selten stellt er den historischen Momenten helle und offene Ausblicke oder Fotos moderner Architektur gegenüber und verweist damit auf Gegensätze, die für Italien sehr gegenwärtig sind. Ein Beispiel dafür ist seine Serie „Lost in Seeing. Dreams and Visions of Italy“. Bekannt sind jedoch auch die düsteren Fotos Jodices aus seiner Heimatstadt Neapel. Immer wieder sind es Zeit und Vergänglichkeit, die im Zentrum der Arbeit stehen. Jodice sucht und verweist auf die Spuren und Wurzeln unserer Existenz in Geschichte und Gegenwart.

Mimmo Jodice (Jahrgang 1934) gehört zu den bekanntesten zeitgenössischen Fotografen Italiens. Sein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt ist Neapel, wo er von 1969 bis 1994 an der Akademie der schönen Künste unterrichtete. Wir finden mehr über ihn auf Mimmo Jodices Website und bei Wikipedia.

Mimmo Jodice – Transiti
Bis 11. August
Städtische Museen Jena, Kunstsammlung, Markt 7, D-07743 Jena
+49 (0)3641-4982-60, kunst@jena.de
Geöffnet Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 – 17 Uhr, Donnerstag 15 – 22 Uhr, Samstag, Sonntag 11 – 18 Uhr

Mimmo Jodice
Jodice bei Wikipedia
Kunstsammlung Jena

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