Monat der Fotografie Berlin: Modernes Leben, neue Bilder

In Berlin hat am 15. Oktober der Europäische Monat der Fotografie begonnen – unter dem Motto: „Modernes Leben, Neue Bilder“.

[textad]Ed van der Elsken: Amsterdam, Nieuwmarket

Sechs Wochen lang bis 28. November zeigt sich Berlin als Metropole der Fotografie: 140 Ausstellungen, rund 500 Fotografinnen und Fotografen, mehr als 10.000 Bilder. Das sind nur die nackten Zahlen.

Die fast unüberschaubare Zahl der Ausstellungen gliedert sich in fünf Themenbereiche:

  • Großstädtische Lebensweisen
  • Modefotografie
  • Fotografie und Wissenschaft
  • Neue Bildwelten, neue Techniken
  • Bildung – Ausbildung – Wettbewerbe

Im Fokus aller Ausstellungen stehen fotografische Sichtweisen, die großstädtisches Leben über drei Jahrhunderte einfangen und neue Blickwinkel auf die Stadt und unsere „Moderne“ ermöglichen.

Benjamin Cadon & Ewen Chardronnet, Bangalore: a Subjective Cartography

Das zentrale Ausstellungsprojekt des Monats der Fotografie, kurz MdF, heißt „Mutations III“ (gezeigt in der Berlinischen Galerie). Diese Ausstellungsserie, das gemeinsames Projekt der europäischen Partnerstädte des MdF, widmet sich den Experimentalfeldern der zeitgenössischen Fotografie dort, wo Wandlungsprozesse, eben „Mutations“, des Mediums stattfinden. Die aktuelle dritte Folge der Ausstellungsserie thematisiert die Verwendung der Fotografie im Internet. Vor allem in den „sozialen Netzwerken“ ist eine Verwischung der Grenzen zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre zu beobachten. Für die Fotografie bedeutet dies, dass die Unterscheidung zwischen öffentlicher und privater Nutzung von Fotos ungewisser wird.

Die an diesem Projekt beteiligten Fotografen: Edmund Clark (Großbritannien) mit dem Projekt „Guantánamo: If the light goes out”, Benjamin Cadon und Ewen Chardronnet (Frankreich): „Bangalore: Subjektive Kartografie“, Rob Hornstra und Arnold van Bruggen (Niederlande): „The Sochi Project“ über die russische Stadt am Schwarzen Meer, Anders Bojen und Kristoffer Ørum (Dänemark): „Topographies of the Insignificant“ und Susanne Wehr (Deutschland) mit „Personal Views“ – ein Projekt über private Fotos. Die Website des Projekts „Mutations“ bietet uns die weiteren Informationen.

László Moholy-Nagy: Olly und Dolly Schwestern

Weitere sehenswerte Ausstellungen: Der Martin-Gropius-Bau zeigt eine große Retrospektive von László Moholy-Nagy. Der Pionier der „Street Photography“, Garry Winogrand, ist bei Camera Work ausgestellt. Peter Lindbergh ist bei C/O Berlin zu sehen, und Galerie Kicken zeigt Werke von Ed van der Elsken und Barbara Klemm.

Die Ausstellungen werden von zahlreichen Veranstaltungen begleitet. So gibt es auch Bustouren, die den Besuch verschiedener Ausstellungen unter einzelnen Themen zusammenfassen. Zum Beispiel die Tour 3 zum Thema Modefotografie (O-Ton Veranstaltungskalender):

Sonntag, 7. November, 13.30 – 18 Uhr, Tour 3: Modefotografie: Tour 3 gibt Einblicke in die Modefotografie. Zunächst geht es zur Kominek Gallery, in der die ungewöhnlich farbenfrohen Arbeiten der Prix-de-Rome-Preisträgerin Viviane Sassen zu sehen sind. Danach stehen Anita Bressers Arbeiten bei Monochrom auf dem Programm, die an die ikonische Modefotografie der 80er Jahre angelehnt sind. Weiter geht’s zur Emerson Gallery und „The full body project“, einer Ausstellung mit Werken des als Mr. Spock bekannten Fotografen Leonard Nimoy. Höhepunkt der Tour sind die legendären Fotografien Peter Lindberghs bei C/O Berlin.

Michael Wolf: Tokyo Compression 006, 2010, © Michael Wolf

Einen Überblick über sämtliche Veranstaltungen, zum Beispiel das Gespräch mit Nan Goldin am 20. November, gibt die Website des Berliner Monats der Fotografie. Oder die App fürs iPhone und iPod Touch (Stichwort MdF Berlin im App-Store, kostenlos): Die App bietet das Gesamtverzeichnis aller Ausstellungen, Künstler und Veranstaltungsorte, einen persönlichen Kalender, in dem Interessierte Ihren Rundgang zusammenstellen können sowie Adressen, Telefonnummern, Stadtplanverortung und Links zu den Websites.

Einige der wichtigen Ausstellungen werden wir in nächster Zeit noch einzeln vorstellen.

Den Europäischen Monat der Fotografie gibt es alle zwei Jahre und nun bereits zum vierten Mal. Sieben Städte beteiligen sich daran, neben Berlin sind das Bratislava, Luxemburg, Moskau, Paris, Rom und Wien. Gemeinsame Klammer ist die Ausstellung „Mutations III“, die in allen sieben Städten gezeigt wird. Ganz unten auf der Website des MdF Berlin finden wir die Links zu den anderen Städten.

Monat der Fotografie Berlin
Projekt „Mutations“

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  1. […] Ausstellung mit Nan Goldin ist ein Highlight des Monats der Fotografie in Berlin. Siehe dazu Modernes Leben, neue Bilder. Die Hasselblad-Stiftung gab damals zur Preisverleihung den bei Steidl in Göttingen erschienen […]

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