Nikon D3: Rauschfreie ISO-Orgien
Die Nikon D3 erlaubt Empfindlichkeitseinstellungen von bis zu ISO 25’600 – und laut Testberichten generiert ihr Sensor bei ISO 6400 weniger Rauschen als Canons Flagschiff EOS 1D Mark III bei ISO 1600. Wie beeindruckend rauscharm der Sensor mit den Riesenpixeln arbeitet, zeigt ein ISO-Vergleich.
Nikon D3 bei ISO 3200: Feinkörniger und rauschärmer als jede Kompaktkamera bei ISO 400. Klick für 1:1-Ausschnitt – die ganze ISO-Bildreihe (8MB!) gibts bei photomatzen.de (Bild Henrik Matzen).
Die ISO-Bildreihe von Henrik Matzen und Heiner Seemann macht deutlich, wo die neue Nikon unerreichbare Spitze ist: in den hohen und völlig überhöhten ISO-Werten, wo sie immer noch kaum Rauschen zeigt. Hendrik sagt:
Die Bildreihe ist im Studio mit wb Kunstlicht bei Blende 6,3 mit Nikon 80 mm Brennweite entstanden. Bie bilder wurden in PS CS bearbeitet, Farbraum 1998.
Nur als hochauflösendes JPG aufgenommen und in JPG Stufe 12 gespeichert. Beim Vergleichstest mit einer d2xs und fuji s3 ist uns aufgefallen, daß in den unteren ISO-Werten der Unterschied zwischen den Kameras eher gering ist. Insgesamt ist die D3 aber Klasse. Nur rechtfertigt sich ein Umstieg kaum, wenn man nur im Studio arbeitet.
Nachdem Nikon sich endlich hat erweichen lassen, vom DX-Sensorformat mit einem Cropfaktor von 1.5 (weil der Sensor kleiner ist als Kleinbildfilm, bildet er nur einen Ausschnitt des Lichteinfalls aus – die Brennweite der Objektive verlängert sich dadurch um die Hälfte), hat die Firma mit der Nikon D3 im Kleinbild-Sensorformat das Publikum verblüfft und dabei gleich noch einen zweiten Coup gelandet:
Statt die Auflösung schraubt die Nikon D3 die Empfindlichkeit in schwindelerregende Höhen. Zwischen den beiden Grössen besteht ein direkter Zusammenhang: Je weniger Sensorpunkte auf der Fläche des Chips untergebracht werden müssen, desto grösser können die Zellen sein – und desto empfindlicher sind sie.
Wie empfindlich, das demonstriert die Nikon D3 in den ISO-Reihen von Hendrik Matzen. Allerdings ist es nicht nur die Sensorgrösse, mit der Nikon die Empfindlichkeit gesteigert hat: Die kleine Schwester der D3, die D300 mit dem Sensor im altbekannten DX-Format, allerdings neu mit CMOS statt CCD und einer Auflösung von 12Megapixeln, weist ebenfalls sensationell niedrige Rauschwerte auf und bringt das magazin Chip zur Aussage:
Sie definiert zusammen mit der Nikon D3 die Available-Light-Fotografie völlig neu.
Wenn man sich die ISO-Reihe von Henrik Matzen ab ISO 800 bis ISO 25’600 ansieht, kann man den Satz nur unterstreichen.
ISO-Reihe Nikon D3 von Henrik Matzen
Stimmt, mein Fehler.
@Christopher: Du vermischt hier zwei Dinge. Chip Foto hat die neuen Super-DSLR ausführlichen Tests unterzogen und ist zum Schluss gekommen, dass die beiden Nikons neue Masstäbe bezüglich AL setzen.
Hendrik Matzen hat bei Studiolicht die oben abgebildeten ISO-Reihen gemacht.
Ausserdem weist sein testbild genügend Lichtvariationen auf, um das Rauschen beurteilen zu können. Ich jedenfalls hab noch nie sowas gesehen – mit meiner D200 wäre die Tischplatte bei 3200 ISO jedenfalls nur noch ein Sommersprossenhaufen.
Wenn die mal in normale Preisregionen kommen, wäre das auch mein Wunschsensor.
Schon amüsant durch einen Test mit Studiolicht zu dem Schluss zu kommen, dass sie die AL Fotografie neu definiert ; )
Philippe – Danke. Mist. Die habe ich unterschlagen, werde ich gleich nachreichen (direkt im Beitrag).
Danke für den Hinweis. Gibt es auch einen Link zu Henrik Matzen’s Anmerkungen dazu (fand oben nur den Direktlink zum Bild)? Ohne genauere Angaben zum Vorgehen, zu Einstellungen und zu verwendeter Software sagen die Bilder nicht viel aus und es ist unmöglich zu urteilen, wie gross die Verbesserung tatsächlich ist.
Die Verschiedenen neueren Berichte im Netz deuten alle auf einen ansehnlichen Fortschritt hin, welcher aber doch nicht so heftig ist, wie in den „ersten Stunden“ geschrien wurde.