Nikon MX-Sensor: Digitales Mittelformat?

Bringt Nikon 2009 eine Art von abgespecktem digitalem Mittelformat? Hinweise auf einen „MX“-Sensor deuten auf ein quadratisches Format mit über 40 Megapixeln für Landschafts- und Studiofotografie.

[Edit: Korrektur einiger eher dümmlicher Definitionsfehler. PS]

Bringt Nikon einen MX-Sensor? Inserat für die WPPI

Lange hielt Nikon mit einem Sensor für Digitalkameras hinter dem Berg, der dem „Vollformat“ von Kleinbildfilm entspricht: DX, das kleiner Sensorformat, das die Brennweiten der Objektive durch den Cropfaktor auf 1.5 verlängert, schien Nikons einzige Strategie zu sein.

Dann kam endlich mit dem FX-Format in der D3 (und jetzt der D700) doch das Vollformat. Und jetzt, sagen Gerüchte, legt Nikon mit einem Quasi-Mittelformat-Sensor von 48mmx 48mm und über 40Megapixeln nach:

Die Gerüchte machen die Runde in der Szene, seit Nikons Inserate für die Hochzeits- und Portrait-Fotografen-Messe WPPI in Las Vegas im kommenden Februar in einem Magazin aufgetaucht waren, die „etwas GROSSES“ versprechen.

Jetzt häufen sich dubiose Meldungen über Insider-Papiere und Lecks, die nicht nur auf eine Verdoppelung der Auflösung für den FX-Sensor in der D3 auf 24 Megapixel hinweisen, sondern auf die angebliche Existenz des MX-Sensors – des quadratischen pseudo-Mittelformats.

Was genau das bedeuten würde, speziell für die Hersteller der Profi-Mittelformat- und Studiokameras wie Hasselblad, die längst mit Digital-Rückteilen oder spezialisierten, aber schweinteueren Kameras in diesem Markt mit 6×6 Zoll tätig sind, ist (für mich) nicht abschätzbar.

Allerdings gibt es auch auf fokussiert.com Experten, die auf das Mittelformat schwören, weil es durch den quadratischen Bildausschnitt ein anderes „Sehen“ erlaubt. Zumindest für Anfänger verbindet sich derzeit das Mittelformat allerdings, wie uns Lukas Hadorn erst grade so schön geschildert hat, aus Kostengründen mit dem Rückgriff auf die Analog-Fotografie – mit allen Konsequenzen und Emotionen, die damit verbunden sind.

Näheres werden die Nikon-Fanblogs wie NikonRumors wohl schon bald ans Tageslicht bringen.

NikonWatch: MX – „mittelmässiges“-Format?
NikonRumors
Photographybay

5 Kommentare
  1. Andreas R.
    Andreas R. sagte:

    Wie nun an der Leica S2 zu sehen, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass Nikon in diese MF-Bereiche vordringt. Das würde weitere Marktvorteile gegenüber Canon bedeuten und den lukrativen Bereich der professionellen Werbe und Studiofotografie erschliessen. Dort ist Nikon aufgrund fehlender Auflösungen derzeit quasi nicht präsent. Grundlage zum erfolgreichen Vermarkten ist aber nach Hasselblad´s neuer Preisstrategie auch ein Preis deutlich unter 10000 Euro. Die Sony Alpha Serie zeigt wo es preislich im VF-Sektor langgeht. Nun ist Nikon erst einmal mit einer hochauflösenden (24MP) 24×36 Kamera in Verzug, die muss schnellstens kommen, wenn mühsam erkämpfte Marktanteile nicht wieder an Canon verloren gehen sollen. Ich selbst kenne ein halbes Dutzend Professionelle Stockfotografen die mit mit Nikon System arbeiten, und händeringend auf eine Kamera in diesem Segment warten.

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  2. Beppone
    Beppone sagte:

    @isa
    Wenn schon klugsch******, dann richtig: von Mittelformat war bislang die Rede, wenn ein Rollfilm mit einer Höhe von 6 Zentimetern verwendet wurde. Belichtet wird dagegen nur auf 5,6 Zentimeter Höhe.

    Mittelformate sind mir von 4,5 x 6 bis 24 x 6 bekannt.

    Ansonsten: spannende Sache..

    Grüße

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  3. Peter Sennhauser
    Peter Sennhauser sagte:

    Isa: Jeder blamiert sich so gut wie er kann. Ich machs am liebsten morgens um drei. Du hast natürlich recht. Den Absatz über die Vermischung der Studiofotografie allerdings kapiere ich nicht ganz – zumindest das, was Du mir da unterstellst, behaupte ich nirgends. Eher schon andersrum.

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  4. Isa Wirth
    Isa Wirth sagte:

    Mittelformat ist also 6×6 Inch? Na, da hat aber einer Ahnung von der Materie: Von Mittelformat ist dann die Rede, wenn die Seitenlängen der belichteten Fläche des Films 4,5×6 bis 6×17 Centimeter betragen. Seit aber die Digitalisierung auch im Mittelformat im Gange ist, zählt man auch die kleineren Sensoren mit Seitenlängen von 31x31mm zum Mittelformat. Denn Bedingung hier ist, dass der Sensor grösser sein muss, als das digitale Kleinbild-Vollformat – also 24x36mm. Somit ist auch ein MX-Sensor mit 48x48mm Seitenlänge ein vollwertiger Mittelformatsensor.

    Die berühmten 6x6cm deuten nur auf ein Seitenverhältnis von 1:1 hin. Viktor Hasselblad war eben der Ansicht, dass der Fotograf den endgültigen Ausschnitt nach dem Fotografieren bestimmen sollte. Das Seitenverhältnis hat aber nichts mit dem Format der Aufnahmefläche zu tun. Auch eine Ricoh GR Digital erlaubt mit seinem Winzigsensor einen Seitenverhältnis von 1:1 und Nikons FX-Sensor lässt sich auf 5:4 maskieren.

    Lustig finde ich übrigens auch, wie Du Mittelformatfotografie und Studiofotgrafie vermischst: Studiofotografie kann man auch mit Kleinbild- und Grossbildkameras – hier sind dann die Inchmasse in Verwendung – betrieben werden. Die einzige Voraussetzung ist: Man muss im Studio fotografieren – daher der Ausdruck «Studiofotografie». Logisch, oder?

    Du hast sicher gute Absichten mit Deinem Blogbeitrag, aber vielleicht wäre es besser, Du würdest den Text nochmals lesen bevor Du ihn veröffentlichst und einen Link auf Nikonwatch setzt. Vor allem aber solltest Du über das entsprechende Backgroundwissen verfügen, der – wie Du nun selbst siehst – einfach unabdingbar ist. ;-)

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  1. […] Fokussiert gibt einen ersten Über- und Ausblick. szu=’http%3A%2F%2Fwww.media-digest.com%2F2008%2F09%2F06%2Fnikon-mx-sensor%2F‘; szt=’Nikon+MX-Sensor‘; « GQ Rules […]

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