Orang Utan: Ein Bild auf den Punkt bringen

Mit wenigen Schritten kann man in Lightroom ein gutes Ausgangsfoto extrem aufwerten. Bildschnitt, Kontraste und Lichtführung bringen das Bild auf den Punkt.

orangutan

Simon K aus Heusweiler schreibt zu diesem Bild: „Orang Utans sind sehr gefährdete Tiere. Mein Traum ist es einen in freier Wildbahn zu sehen. Leider war mir das bisher nur in Zoos möglich, doch dort sehe ich immer öfters eine Traurigkeit in ihren Augen.“

Du hast bei Deinem Foto ein gutes Auge gehabt und die Motiv-Situation des Orang Utans erkannt und im Bild festgehalten. Es scheint, dass der Orang Utan Blickkontakt zum Betrachter aufnimmt, was meiner Meinung nach das existentielle an diesem Foto ist. Dass er einen traurigen Blick hat, finde ich eigentlich nicht.

Das Haarlicht von hinten beziehungsweise der Seite könnte man noch intensivieren, was das Tier dann noch besser von seinem Umfeld abhebt. Hierbei muss man darauf achten, dieses Haarlicht nicht ganz ausfressen zu lassen (Lichterregler in Lightroom), so dass keinerlei Strukturen mehr in den Lichtern erkennbar wären.

Das Ausgangsbild ist etwas flau. Leider kann ich nicht sagen, woran das liegt, da die Exif-Daten dem Bild nicht beigefügt waren.

Aber in der nachträglichen Bearbeitung in Lightroom kann man dies leicht beheben. Das Bild helle ich über den Belichtungsregler um 1,5 Blendenstufen auf, senke die Lichter und Tiefen etwas ab und durch Erhöhung des Weißreglers  und Absenkung des Schwarzreglers erhöhe ich den Kontrast im Bild und bringe etwas mehr Präsenz ins Bild.

[bildkritik]

Die Klarheit hebe ich auch etwas an, was den Mittelkontrast im Bild erhöht.

Hier die Einstellungen in Lightroom:

Lightroom Einstellungen

Lightroom Einstellungen

Durch einen neuen Beschnitt des Fotos rückt der Orang Utan eher in den Fokus.

Ich orientiere mich hier an der Drittelteilung, die ich persönlich dem „goldenen Schnitt“ bevorzuge. Das Gesicht ist jetzt zwar mittig angeordnet, wovon ich persönlich normalerweise Abstand nehme, aber insgesamt gibt’s ein harmonisches Bild. „Ausnahmen bestätigen die Regel“, lautet das passende Sprichwort dazu.

Beschnitt nach Aufhellung

Beschnitt nach Aufhellung

Die unteren Bildecken dunkle ich mit einem linearem Verlauf  leicht ab, damit das helle Stroh nicht zu stark die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich zieht.

Zum guten Schluss sollte man das Bild noch etwas nachschärfen, was aufgrund der geringen Auflösung des Bildes hier nicht gut möglich ist.

Ein gutes Ausgangsfoto, das durch minimale Eingriffe in der Bildbearbeitung auf den Punkt gebracht wird.

Finales Bild

Finales Bild

3 Kommentare
  1. Carsten Schröder
    Carsten Schröder sagte:

    wie schon gesagt sind die oben gezeigten Regler die wichtigsten und durch experimentieren finden man schnell heraus, was sich im Bild ändert. In meinen Workshops und Coachings sind die Teilnehmer jedesmal überascht, wie schnell man mit relativ wenig Aufwand ein Bild auf den Punkt bringen kann. Oft reicht schon ein neuer, optimierter Ausschnitt. Klar, sollte man diesen schon beim fotografieren so festlegen, was aber nicht immer klappt. Der Vorteil in Lightroom, wie auch im RAW-Konverter von Photoshop liegt auch darin, dass das eigentliche originale Bild nicht angetastet wird, so dass man jederzeit einen festgelgten Beschnitt auch wieder rückgängig machen kann.
    Beste Grüße aus dem Saarland
    Carsten

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  2. Henrik Lauber
    Henrik Lauber sagte:

    Beeindruckend, wie die Bearbeitung wirkt. Es lohnt sich wirklich, an einem Bild zu feilen. Bei mir ist es allerdings so, dass ich oft gar nicht weiß, welche Möglichkeiten es gibt.

    Antworten
    • Steffen
      Steffen sagte:

      Ich finde die oben gezeigten Regler machen halt schon extrem viel aus. Im einfachsten Fall bietet Lightroom noch eine automatische Anpassung die ist mir selbst aber häufig zu extrem. So das ich meist mindestens die Lichter noch etwas zurücknehme. Möglichkeiten an sich gibt es eigentlich zu viele. Ich glaube man muss einfach für sich herausfinden was man erzeugen und was man bedohnen will.

      Viele Grüße
      Steffen

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