Peter Happel Christian Staub in der Fotografie

Der Amerikaner Peter Happel Christian machte aus Staub – normalerweise ein gefürchteter Fein des Fotografen – eine Arbeit unter dem Titel „Kurze Anmerkungen zur Existenz“.

Peter Happel Christian Notre Dame
Peter Happel Christian: Notre Dame, Paris

Die Staubwolken-Bilder von peter Happel Christian sind Fotogramme nach dem Cyanotypie-Verfahren – deshalb die tiefe blaue Farbe des vermeintlichen Himmels. Die „Staubwolke“ oben stammt aus Notre Dame in Paris.

Mit einer fiktiven Reinigungsfirma namens „Second Sight Art Services“ verschaffte sich Peter Happel Christian in korrekter Arbeitskleidung Zutritt zu öffentlichen und privaten Räumen und fegte dort den Staub zusammen. So gegen 30 hat er sauber gemacht, ob’s das Bostoner Museum of Fine Art war, ein Fitness-Klub, ein Gebäude an der Grenze zu Mexiko oder das Pantheon in Rom. Die Wollmäuse wurden eingesammelt, die Aktionen fotografisch dokumentiert. Die Fotogramme entstanden später im Labor, aus denen wiederum als Einzelstücke Bücher entstanden sind. 28 Bände umfasst diese Bibliothek des Staubes derzeit.

„Staubflocken sind materielle Spuren der Zeit“, sagt Peter Happel Christian, „fast genauso wie eine Fotografie.“ Die Wolken entstehen aus einer Staub-Mischungvon verschiedenen Orten und sie enthielten eine faszinierende Überschneidung menschlicher und geografischer Zeichen.

Peter Happel Christian fühlt sich bei seiner fotografischen Arbeit nämlich wie ein früher Kartograf und Geograf. Einer, der schaut, misst, sammelt, berechnet und dann Ausschnitte aus der natürlichen Welt und dem täglichen Leben vorzeigt. Zwischen Landkarten und Fotografien gebe es eine starke Verbindung, findet Christian.. Beide geben sich korrekt und sind doch ganz subjektiv. Beide stellen Analogien zur realen Welt dar. Sie sollen vorgeblich als „offizielles Abbild“ erscheinen, sind aber doch nur „zusammengenäht“ worden. Zwischen der beschreibenden und der konstruierten Wirklichkeit findet Christian den Raum, in dem er seine Arbeiten ansiedelt.

Auf seiner Website gibt’s neben den Staubwolken noch viel mehr dieser Bilder zu sehen, äußerst anregend und originell, wie ich finde – von der Idee bis zu den Ergebnissen.

Peter Happel Christian

2 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar zu Peter Sennhauser Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert