Pferdefoto: Zufall und Bemühen

Großartige Fotos können einem gelegentlich einfach so zufallen, meistens sind sie jedoch das Resultat von viel Bemühung und guter Planung.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Birgit Engelhardt).

Kommentar des Fotografen:

Während eines Reiter-Pferd-Shootings für eine Bekannte gefielen mir die kraftvollen Hufe des Pferdes besonders. Ich wartete, bis der Schatten der Reiterin ebenfalls gut zu sehen war, und bezog sie so mit ins Bild ein.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Birgit Engelhardt:

So viel Spaß Fotografie auch machen kann, meist ist sie mit einer Reihe von Kämpfen verbunden: Dem Kampf, das perfekte Thema zu finden, die Beleuchtung genau richtig zu treffen, die Komposition präzise zu gestalten und im richtigen Moment den Auslöser zu drücken, um nur ein paar zu nennen.

Manchmal, wenn auch selten, entsteht jedoch ein sehr schönes Bild einfach durch einen glücklichen Zufall. Hier haben wir ein Beispiel dessen, obwohl ein wenig mehr Bemühung und Planung zu einem stärkeren Bild geführt hätten.

Die Wirkung dieses Fotos rührt von der Kombination des Pferdes und seinen Schatten her. Ein etwas höherer Blickwinkel hätte einen besseren Blick auf die Schatten ermöglicht und die Gegenüberstellung verstärkt.

Wie wir hier sehen, kann man Objekte, die sich schnell bewegen, nur schwer scharf einfangen. Moderne SLR-Systeme mit ihrem superschnellen Autofocus können hier von großer Hilfe sein.

Aber in solchen Situationen, in denen viel Licht vorhanden ist und Du Deine Kamera gut auf das Objekt richten kannst, lassen sich mit jedem beliebigen Apparat scharfe Bilder erzeugen, egal ob alt oder neu.

Das Geheimnis besteht darin, Dein Objektiv auf einen Punkt scharf zu stellen, an dem sich das Objekt in Kürze befinden wird. Wähle eine kleine Blende, um die Tiefenschärfe zu erhöhen und setze Deine Belichtungszeit so hoch wie möglich. Wenn dann das Objekt an der richtigen Stelle ist, drücke den Auslöser. Hab keine Scheu, deinem Objekt zusagen, wohin es sich bewegen soll.

Und als letztes, aber nicht weniger wichtig, sind die Pferdehufe. Das Bild hätte dramatischeres Potential, wären die Beine ausgetreckt, als würden sie nach dem Boden tasten, mit weniger Fokus auf nur dem einen Huf in der Mitte. Eine Serie von Bildern hätte Deinen Chancen deutlich erhöht, dies zu erreichen. Dieses Extradrama wäre das Sahnehäubchen gewesen.

Sucht Dich der glückliche Zufall heim und Du schaffst ein gutes Foto, dann sollte das nicht Anlass zum Innehalten sein, sondern für weitere Versuche – der Kampf endet nie.

In der Rubrik “Bildkritik” analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
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