Photomatix vs. Adobe Camera Raw: (Weih-) Nächtliches HDR
Weihnachtlich geschmückte und beleuchtete Häuser sehen beeindruckend aus. Auf dem Foto ist dann jedoch entweder viel Schwarz oder viel Weiß zu sehen. Mit HDR- oder RAW-Software kann man derartige Kontraste in den Griff bekommen.
Die Kontraste von Weihnachtsbeleuchtung bei Nacht überfordern die beste Kamera. Eine Abhilfe ist es, noch in der Dämmerung zu fotografieren. Und mit RAW zu arbeiten und so die Kontraste der Aufnahmen zu reduzieren. Mit HDR-Software geht es natürlich noch besser. Wir ließen Photomatix gegen Adobe Camera Raw antreten.
Es ist die Jahreszeit, um un besinnlich zu werden, zur Ruhe zu kommen und über sein Leben und die eigene Zukunft nachzudenken. Die Arbeitgeber zeigen hierfür großes Interesse und Verständnis, wie man als Zeugnisschreiber sagen würde, und verteilen hierzu (altmodisch) Weihnachtsgratifikationen oder (modern) Kündigungen. Das vermiest dann endgültig die Feststimmung, falls es das wochenlange „White Christmas“-Gedudel im Supermarkt nicht geschafft hat. Schließlich weiß doch jeder, daß es in Deutschland nicht zu Weihnachten schneit, sondern zu Ostern, weshalb man ja die Eier auch anmalt, um sie im Schnee wiederzufinden.
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„Weihnachtsbeleuchtung“ ist inzwischen mitunter discothekentauglich und sorgt für Verkehrschaos. Wenn man übertreibt, wird es allerdings plötzlich ganz finster. Doch an meinem Ort gibt es nur ein solches bunt beleuchtetes Haus. Durch obige Ereignisse endgültig in Weihnachtsstimmung nutzte ich ein kurze Unterbrechung in Sturm und Dauerregen, um es dieses Jahr mal wieder anzusehen.
Die Kamera samt Stativ war schnell aufgebaut, am Sonntagabend hielten sich auch die sonst üblichen Autokarawanen in Grenzen, um Freundin oder Kindern das bunt blinkende Haus zu zeigen. Nur einige Leute standen gesprächig auf der Straße herum – zwei davon entpuppten sich als die Bewohner des Weihnachtshauses, die mich einluden, auch einmal herein zu kommen und Details zu fotografieren. Dafür an dieser Stelle vielen Dank!
Der Stromverbrauch der Beleuchtung ist übrigens dank LED-Ketten deutlich zurückgegangen – 6 Watt benötigt so eine Kette noch, und es brennt auch nicht mehr jeden dritten Tag eine Birne durch. Und der Lichterspaß ist finanzierbar – ein Großkundenabo beim E-Werk ist nicht notwendig, die Bewohner fahren dafür nicht in Urlaub und ersparen so der Umwelt und dem Geldbeutel, was die Hausdekoration verbraucht.
Wenn man jedoch später die gemachten Fotos ansieht, sind diese erstmal enttäuschend: Die Licht- und Farbvielfalt der Weihnachtsbeleuchtung kommt im Bild nicht mehr rüber: Entweder man belichtet auf die Lämpchen, dann sind diese schön bunt, doch alles andere liegt im Dunkeln, oder auf die Hauswand, dann erscheint diese, wie man sie gesehen hat, doch alle Lämpchen werden weiß, weil überbelichtet: Die Kontraste des Motivs sind einfach zu hoch, um dieses im Bild 1:1 so wiederzugeben, wie es dem Auge erschien.
Ein Ausweg ist es, RAW-Aufnahmen zu machen und diese später im Kontrast zu reduzieren. Das Ergebnis kann sich bereits sehen lassen. Mit echter HDR-Software können die unterschiedlich belichteten Aufnahmen – oder auch eine RAW-Datei – in eine HDR-Datei mit 3 x 32 Bit Farbtiefe kombiliert werden. Dummerweise kann diese allerdings kein Monitor oder Drucker naturgetreu anzeigen. Mit „Tone Mapping“ wird daher der Kontrast soweit reduziert, daß das von einem üblichen Monitor oder Drucker mögliche Spektrum nicht überschritten wird.
Die richtige Einstellung ist Geschmackssache – es gibt dafür keine Richtlinien und mehr Wege, mißlungene, absurde, psychedelische Bilder zu erzeugen als natürlich aussehende. Mit der Software Photomatix, die in Deutschland vom Franzis-Verlag angeboten wird, kann jedoch aus Belichtungsreihen oder RAW-Dateien relativ unkompliziert ein HDR-Bild erzeugt werden. Dient eine einzelne RAW-Datei als Vorlage, so kann Adobe Camera Raw mit weniger Aufwand fast vergleichbare Ergebisse liefern; liegen jedoch echte Belichtungsreihen vor, so erzieht Photomatix bei anspruchsvollen Beleuchtungssituationen der reinen RAW-Bearbeitung meist überlegene Ergebnisse. Mit Ausnahmen: Das erste Photomatix-Bild des Weihnachtshauses ist aus einem RAW erzeugt, wie man am an der Lichterkette hochkrabbelnden Weihnachtsmann erkennt: Der ist hier nur einmal zu sehen, bei den aus Belichtungsreihen zusammengesetzten Varianten dagegen naturgemäß mehrfach. Wie dies genau geht, werde ich in einem späteren Post zeigen.
Solange hoffe ich jedoch, mit den hier gezeigten Aufnahmen schon mal etwas etwas Weihnachtsstimmung unter die Leser von fokussiert.com gebracht zu haben.
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richtig gut, diese Bildverbesserung, trifft genau das problem. Nun wünsche ich mir nur noch eine detailanleitung für Fotoamateure, die außer Knipsen, Übertragen auf den PC und Mausklicken zu nichts in der Lage sind.
Harald