R-Strap: Die Schnellschuß-Halterung

Wie hat man die dicke Spiegelreflexkamera auch im Getümmel schnell zur Hand, ohne daß sie verloren gehen kann? Der „R-Strap“ ist eine Art „Schnellschußhalterung“ für DSLRs.

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Das Minimum für die sichere Bedienung einer Spiegelreflexkamera ist es, den mitgelieferten Kameragurt fest und sicher anzubringen. Wer sich dabei geniert, für seinen Kamerahersteller Schleichwerbung zu machen, kann ja ein neutrales Modell kaufen. Doch ohne Kameragurt zu fotografieren, ist so gefährlich wie ohne Gurt im Auto: Zu schnell fällt einem die Kamera herunter.

So richtig sicher im Getümmel – beispielsweise bei Aufnahmen auf Veranstaltungen – ist die DSLR mit dem Normalgurt jedoch nicht. Wenn jemand daran hängen bleibt oder sie stehlen will, fällt sie dann doch noch zu Boden. Helfen Rucksack oder Kameratasche?

Was die Sicherheit der Kamera bei Nichtgebrauch betrifft: Ja. In der Fototasche oder noch besser in einem Rucksack ist sie vor Beschädigung geschützt. Mit den schnellen Actionaufnahmen ist es dann allerdings nichts: Beim Herausholen fällt möglicherweise noch ein Objektiv zu Boden, und mit dem Diebstahlschutz steht es beim Rucksack auch nicht immer zum Besten.

Gegen Diebstahl helfen Rucksäcke wie der Lowepro Flipside, den „Schnellzugriff“ bieten dagegen die bei größeren Modellen allerdings etwas unkomfortablen Swingbags. Aber es ist immer noch ein Unterschied zwischen „Kamera im Rucksack“ und „Kamera ausgepackt“.

Der Klassiker ist, die Kamera am Gurt vor dem Bauch baumeln zu haben. Doch bei langen Teleobjektiven ist dies wenig elegant und schaut zudem immer verdammt nach „Neckermann-Tourist im Pauschalurlaub“ aus.

Der noch vor kurzem durch die Blogs galoppierte Y-Strap war nur ein etwas verbesserter normaler Kameragurt, zudem nicht gerade für große DSLRs bestimmt, bei denen es auch etwas lästig wird, diese seitlich unter dem Arm hängen zu haben – was ja auch mit dem normalen Kameragurt machbar ist, jedoch nicht sicher über Kreuz.
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Der R-Strap wendet nun dagegen die Technik der Swingbags und Slingshots auf den eigentlichen Kameragurt selbst an – soll heißen: Die Kamera hängt seitlich hinter dem Fotografen und wird zum Schuß hervorgeholt.

Diebstahlssicher ist das zwar auch nicht, doch versehentlich vom Arm rutschen kann diese Konstruktion nicht, und so schnell damit anecken wird man auch nicht wie bei einem normalen Kameragurt.

Bleibt die Frage: „Wohin mit den Wechselobjektiven?“. Überflüssig sind Kameratasche und -rucksack also noch nicht. Doch das „Tragegefühl“ dürfte mit dem R-Strap etwas sicherer sein.

Angeboten wird der Gurt von „California Sunbounce“, einem Hersteller von Sonnenreflektoren aus Kalif…, nein, reingefallen, der Lüneburer Heide!

9 Kommentare
  1. PeterShaw
    PeterShaw sagte:

    Ich habe den Gurt und bin sehr zufrieden. Baumelt kaum und die Gewichtsverteilung macht das lange Tragen erheblich angenehmer, z.B. meine D300 mit Sigma 70-200/2.8 kann auch auf längeren Wanderungen bequem mitgenommen werden.

    Es gibt inzwischen auch einen Gurt mit Drahteinlage gegen Diebstahl mittels Gurtschneider. Dieser sogar inkl. Diebstahlversicherung durch den Hersteller.

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  2. Marcel
    Marcel sagte:

    Das halte ich für äußerst unsicher. Einen Rucksack muss der Dieb noch öffnen, hier hat er direkten Zugriff. Und wenn er nur ein wenig geschickt ist, klaut er einfach nur das teure Objektiv.
    Ich halte die Kamera immer in der Hand, mit Kameragurt ums Handgelenk. Da ist man am schnellsten. Derart lange Linsen verwende ich aber auch nicht und würde sie „im Getümmel“ auch nicht empfehlen. Wozu denn, wenn gar kein Platz ist?

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  3. Matidio
    Matidio sagte:

    Mich stoert vor allem die Moeglichkeit (durch das nicht auszuschliessende Baumeln hinter dem Ruecken – trotz Festziehen des Gurtes) mit der Kamera gerade mit langen Linsen irgendwo anzustossen, gerade im Strassengewimmel.

    Eine Alternative mit der ich seit laengerer Zeit sehr gut lebe sind die Wrist-Straps von OP/Tech (zudem noch erschwinglich). Ein Gurt mit Klett-Verschluss fuer den Puls. Allerdings nur fuer Menschen, die die Kamera immer in Handnaehe halten wollen. Er ist hauptsaechlich dazu gedacht, dass bei einem versehentlichen Stoss durch Dritte die Kamera nicht herunterfaellt. Durch die Naehe an der Hand selber ist man eh aufmerksamer bzgl. des Anstossens.

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  1. […] enigen Jahren gibt es deshalb robustere Schnellschuss-Gurte, das Unternehmen California Sunbounce war hiermit in Deutschland früh präsent. Diese Gurte sind teils noch mit Stahlgewebebändern verstärkt, um große Robustheit und […]

  2. […] Kameragurt, der unbedingt auf meine Einkaufsliste […]

  3. […] mal immer neues Spielzeug. Jetzt gibts (mal wieder) eine neue Art von Kameragurt. Der sogenannten R-Strap: Die Schnellschuß-Halterung » fokussiert.com wird diagonal getragen (siehe Bild, via fokussiert.com). Ich hätte vielleicht doch Angst um mein […]

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