Radsportbild: Spürbare Action

Sportaufnahmen kann man durch Blitzen während der Bewegung einfrieren und damit eine besondere Atmosphäre schaffen.

[textad]

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stefan Riesinger).

Kommentar des Fotografen:

Meine Freundin ist Inhaberin eines kleinen Mode-Labels für Radsport-Bekleidung. Seit dem Kauf meiner NIKON D90 bin ich quasi der „Konzern-Fotograf“ und versuche seitdem neben der marketinggerchten Darstellung Ihrer Produkte auch den Spaß am Radsport über geeignete Bilder auszudrücken. Beim letzten Shooting habe ich versucht, die Dynamik in der Abfahrt über einen Mitzieher einzufangen – dabei ist dieses Bild entstanden. Der Fotoausschnitt ist sicher nicht perfekt, trotzdem finde ich, daß man unserem Modell den Spaß, den er dabei hat, ansieht…

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Stefan Riesinger:

Mountainbiken par excellence. Ein Imagebild für eine Bekleidungsfirma, dass vor allem den Spass vermitteln soll, den diese Sportart macht. Und wie ich finde sehr gelungen:

Auf fokussiert sind schon einige Mitziehbilder veröffentlich worden. Auch aus dem Radsportbereich. Alle zeigen die Anstrengung, die Freude und die Dynamik, die dem Mountainbiken innewohnt. Technisch recht sauber gelöst, könnte man inhaltlich noch etwas verbessern.

Zur technischen Seite: Die Verschlussgeschwindigkeit ist langsam genug, um beim Mitziehen den Hintergrund zu verschwischen. Der eingesetzte Blitz lässt den Radfahrer einfrieren – und durch die Kombination aus Mitziehen und Blitz entsteht die seltsame Kombination aus Schärfe und Verwischen, die das Bild dynamisch macht.

Wie der Fotograf selber schreibt, ist der Ausschnitt nicht perfekt. Das führt zur Frage, was ihn besser gemacht hätte. Ich denke hier zunächst an mehr Geschichte zur Umgebung. Wo ist denn der Berg hier zu sehen, oder das Panorama, oder der schmale Pfad, oder die Steigung? Inhalte, die doch gerade das Mountainbiken ausmachen.

Hier ist der Hintergrund nicht schlecht, denn im Bild geht es ja primär um die Kleidung die verkauft werden soll. Dazu muss man kein Alpen-Panorama im Hintergrund zeigen. Kann man aber. Und dafür muss man ein wenig location-scouting betreiben. Es gibt Orte, an denen man beides zeigen kann, die Kleidung und den selbsterklärenden Hintergrund.

Vielleicht könnte man beim nächsten mal auch den Blitz entfesselt nutzen. Das heißt, nicht auf der Kamera, sondern versetzt. Entweder durch ein Kabel oder einen Infrarotauslöser – bei der Nikon eingebaut mit dem integrierten Blitz als Master.

Schräg von vorne könnte man das Gesicht besser ausleuchten und Spiegelungen vermeiden. Das geht wohl am besten mit einer richtigen Blitzanlage, die Art und Weise lässt sich aber auch auf einen kleinen Handblitz übertragen. Einfach ausprobieren.

In der Rubrik “Bildkritik” analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
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3 Kommentare
  1. Matthias
    Matthias sagte:

    In einem Prospekt kann ich mir das bild sehr gut vorstellen, würde die Kamera aber mehr nach oben kippen um den Kopf nicht so radikal zu beschneiden wie auf dem Bild. Bei einer Verwendung ausserhalb der Werbung würde ich mir, wie oben geschrieben, ein bisschen mehr Umgebung wünschen
    Matthias

    Antworten

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  1. […] der kristallklare Fokus liegt irgendwo auf Hüfthöhe. Ein Mittel dagegen könnte es sein, zusätzlich einen Blitz einzusetzen: Aus der „Serie“ von Bildern des Motivs, die dieses auch noch leicht verwischen, wird […]

  2. […] mich den provokativen Einstieg erklären. Ich sehe hier im Blog einige Mitzieh-Fotografien, die meisten aus dem Sportbereich, und sie sind häufig auf das eine Objekt ausgerichtet, um das es […]

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