Satelliten-Fotografie:Einzigartiger Blickwinkel

Die Welt aus der „Sicht“ von Satelliten: Die Ausstellung“Das Auge des Himmels“ im Gasometer Oberhausen wird bis November 2008 verlängert. Sie bietet Fotos von Mutter Erde aus einer Perspektive, die kein Amateurfotograf je haben wird – vorerst.

Satellitenfoto Vesuv Auge des Himmels Weltraum
Der Vesuv: Ein dicht besiedelter Vulkan.
(Satellitenfoto DLR/GeoEye/European Space Imaging)

Aus der Sicht von Ausserirdischen oder eben Satelliten werden nur ganz wenige Menschen auch in nächster Zukunft die Erde fotografieren. Dabei bieten die Aufnahmen, geschossen von künstlichen Erdtrabanten, ganz ausserordentliche Blicke auf die Landschaft und die Zivilisation unseres Planeten. Im Gasometer in Oberhausen sind spektakuläre Aufnahmen aus dieser Perspektive noch bis November 2008 zu sehen, Bilder wie diese:

Satellitenfotos Der Gipfel der Antarktis: Das Winston-Massiv
Der Gipfel der Antarktis: Das Vinson-Massiv gehört zur Sentinel Range inmitten der Ellsworth Mountains. seine Spitze ist mit 4’897 Metern die höchste der Antarktis (Satellitenfoto DLR/USGS)

Delta des Kaladan, Myanmar/Burma
Delta des Kaladan, Myanmar/Burma: Hier gibt es riesige Mangrovenwälder. In diesem Radarbild sind sie dunkelgrün dargestellt, hellgrüne Flächen sind Sumpfgebiete. Kleine dunkle Punkte auf der Landoberfläche identifizieren Rodungsinseln, auf denen häufig Siedlungen liegen. (Satellitenfoto DLR)

Es sind nicht nur Fotografien von bestechender Schönheit, welche die Erde aus einer Sicht zeigen, wie sie sonst Fotografen mit Makro-Aufnahmen von Kieselsteinen schaffen.

Die Satellitenfotos und mit Computern generierten Weltansichten eröffnen auch Blicke auf die menschliche Zivilisation, die von nirgendwo ausser aus dem All zu sehen sind. Sie machen deutlich, was wir aus unserem Planeten gemacht haben:

saudiarabien satellitenfoto landwirtschaft
Landwirtschaft in bewässerten Feldern (schwarze Kreise) am Rande der Wüste in Saudiarabien. Die rot-orange gefärbte Fläche auf der linken Seite ist eine Dünenlandschaft. Nach rechts gehen die Dünen langsam in Gebirgszüge mit nacktem Felsgestein über – diese erscheinen in der Aufnahme in Blautönen. (Satellitenfoto DLR)

Die Erde nachts. Beleuchtete Wirtschafts- und Ballungszentren Satellitenfoto
Erde bei Nacht: Wirtschaftszentren und Ballungsräume sind aus dem Weltraum zu erkennen. Dabei entspricht die Anzahl der Einwohner nicht unbedingt der Helligkeit: So sind Indien und China mit ihren Milliarden von Menschen relativ dunkel. Gerade in den USA und Europa kann man erkennen, dass dort mit elektrischem Licht verschwenderisch umgegangen wird. (Bild DLR/NASA)

Nildeltau aus dem Weltraum Satellitenfoto Ägypten
Weltraum-Ansicht des Nildeltas. Aus gut 700 Kilometern Höhe im nahen Infrarot aufgenommen, erscheint das vegetationsbedeckte Nildelta durch die Falschfarbendarstellung in intensivem Rot und in starkem Kontrast zu den umliegenden Wüstenflächen. Das Niltal sowie das Delta sind extrem dicht besiedelt – die Dörfer sind als graue Flächen in dem roten Dreieck auszumachen. (Satellitenfoto DLR/GLCF/EarthSat)

Die Ausstellung „Das Auge des Himmels – Satellitenbilder der Erde“ ist jetzt aufgrund des grossen Erfolgs seit Ende März 2007 bis November 2008 verlängert worden.

„Die Bilder der Ausstellung sind für die Wissenschaft von unschätzbarem Wert. Uns normale Betrachter erinnern sie an die tatsächliche Dimension der menschlichen Existenz im Universum“,

sagt Gasometer-Geschäftsführerin Jeanette Schmitz. Die Ausstellung „Das Auge des Himmels“ wurde von den Kuratoren Professor Peter Pachnicke und Wolfgang Volz in Zusammenarbeit mit Dr. Robert Meisner vom Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum des DLR konzipiert.

Die ganze Faszination der Ausnahme-Perspektive auf die Erde zieht Fotografen wohl genauso in ihren Bann wie „normale“ Besucher – und entlockt unsereins aber auch ein Seufzen: Auf der Suche nach der ungewöhnlichen Perspektive handelt es sich hierbei um eine, die wir wohl niemals haben werden.

Anfahrt und Öffnungszeiten auf der Website des Gasometers Oberhausen

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