Selfmade-Stabilisator: Draufhalten

leas finger

Der einfachste Kniff für schärfere Bilder bei grenzwertig langen Verschlusszeiten war bisher den Profis mit Motor-Kameras vorbehalten, die sich um Materialkosten nicht scheren mussten. Heute können sich auch Amateure mit einer schnellen Spiegelreflex den preiswertesten Bildstabilisator leisten, den es gibt – das „Seriefeuer“.

Dazu positioniert sich die Fotografin möglichst stabil, visiert das Motiv und drückt den Auslöser in extremem „Zeitlupentempo“ bei eingeschalteter Schnellserie. Dabei wird der Druck gleichmässig erhöht, bis der Auslösepunkt erreicht ist – und darüber hinaus: Je nach Kamera führt das zu einer Serie von drei bis fünf Bildern. Die hier gezeigten Resultate sind bei ISO 100 mit 1/6s, 200mm (300mm KB-äquivalent) bei Blende 5,6 entstanden und zeigen den Effekt recht deutlich:

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Zumindest bei feststehenden Motiven wird sich dabei meistens zeigen, dass das zweite Bild deutlich schärfer ausfällt als das erste, aber auch als das letzte. Denn allen Bemühungen zum Trotz führt das Auslösen mit dem Finger zu einer Bewegung der ganzen Hand, die mit dem Widerstand des Auslösers bei Erreichen des Druckpunkts und dem Loslassen zusammenhängt. Dazwischen aber löst die Kamera automatisch aus, die Hand bleibt stabil.

scharf

Vergleich des ersten und zweiten Bildes einer 3er-Serie mit der Nikon D200 (5Bilder/Sekunde): Deutlich mehr Schärfe in der zweiten Aufnahme. Die dritte (nicht gezeigt), bei der zugleich der Auslöser wieder losgelassen wurde, ist so unscharf wie die erste.

Die Wirkung lässt sich angeblich sogar noch steigern, indem der Auslöser nicht mit der Fingerspitze, sondern mit darüber geführtem Zeigefinger durch das Strecken desselben betätigt wird. Dadurch soll der Druck und die Abwärtsbewegung reduziert werden – Zubehörhändler verkaufen gar Aufsätze für den Auslöseknopf, der diese Technik begünstigen soll.

6 Kommentare
  1. Andreas
    Andreas sagte:

    Und vorher dreimal tief Ein- und Ausatmen. Beim letzten Ausatmen dann langsam abdrücken…
    Ich benutze bei feststehenden Motiven auch gerne den Selbstauslöser, auf 1 oder 2 Sekunden eingestellt umgeht man damit die Auslöse-Wackelproblematik.

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  2. Paddy
    Paddy sagte:

    Es lebe die digitale Zukunft :-)

    Ähnlich ist’s auch bei Sportanlässen oder sonst schnellbeweglichen Motiven. Da kann man dank Digital-Technik getrost auf Serienfeuer umstellen und dann später die schlechten Aufnahmen ohne Kostenfolge wegschmeissen.

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  1. […] würde ich auch bei Kameras mit Bildstabilisator in der Nähe der Faustregel bleiben, dass bei Aufnahmen aus der Hand der Umkehrwert der Brennweite […]

  2. […] längeren Verschlusszeiten sorgt das Seriefeuer dafür, dass meistens die zweite Aufnahme die am wenigsten verwackelte […]

  3. […] all diesen Varianten kann ich auch wieder auf einen Tipp in einem Posting hier in fokussiert.com hinweisen, welchen wir auch anwenden sollten, um sicher zu gehen: Die […]

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