Sportbild: Unruhiger Skaterpark
Bei Nachrichtenfotos darf nichts retuschiert werden. Trotzdem gibt es durch die Wahl des Blickwinkels oder der Tiefenschärfe genug Gestaltungsmöglichkeiten.
[textad]
Kommentar des Fotografen:
Eröffnung des Skaterparks 25.04.2010 in St. Wendel
Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Patrick Therre:
Die Zeitschrift „The Economist“ hat vor paar Tagen richtig Ärger bekommen, weil sie auf dem Titel ein Foto von Barack Obama hatten, von dem eine Person wegretuschiert wurde. Für Nachrichtenfoto gelten viel strengere Regeln als beispielsweise für Werbefotografen.
Da das Foto von Patrick Therre im Bereich „Dokumentation“ eingereicht wurde, sehen wir es mal als Nachrichtenfoto, bei dem der Fotograf zum Beispiel nicht einfach die unschönen Flecken in der Skate-Anlage und die Namen auf Helmen, Plakaten und dem Café im Hintergrund entfernen darf.
Oberflächlich ist die Komposition gelungen, der Blickfang im Bild ist der springende Junge mit seinem BMX-Rad, der in der Luft zu schweben scheint. Da dieser Moment in Wirklichkeit nur Sekundenbruchteile dauert, eignet sich das Medium Foto sehr gut, um die Bewegung einzufrieren und dem Betrachter mehr Zeit zur Beobachtung zu verschaffen. Auch der fahrende Junge rechts hinten ergänzt gut das Bild, weil so deutlich wird, dass der Park von mehreren genutzt wird und das zweite Rad Tiefe ins Bild bringt.
Bei genauerer Betrachtung ist der Hintergrund jedoch unruhiger, als wünschenswert wäre. Der Bereich rechts oben ist wuselig, und vor allem die liegenden Bikes und Fahrer direkt hinter dem Hauptmotiv lassen das Auge unnötig kreisen.
Hilfreich wäre hier zum einen eine Reduktion der Tiefenschärfe durch eine Vergrößerung der Blende (Verkleinerung des Blendenwertes). Je nach den Örtlichkeiten hätte auch eine Veränderung des Standpunks den Hintergrund verbessern können. Leider sind die EXIF-Daten nicht angegeben, um zu sehen, ob das und wenn ja, mit welchen Werten, möglich gewesen werden.
Darüber hinaus wirkt das Bild etwas flau, weil die hellen und dunklen Ende der Tonwerte nicht ausgenutzt werden. Mit einer Verschiebung der beiden Tonwertenden um jeweils ca. 10 Punkte (von 255) und etwas mehr Farbsättigung wirkt das Bild gleich „knalliger“.
In der Rubrik “Bildkritik” analysieren Profi-Fotografen im Auftrag von fokussiert.com montags bis freitags jeweils ein Foto aus der Leserschaft.
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Wie man richtig gute Skaterfotos mit relativ bescheidenem Aufwand auch noch machen könnte zeigt übrigens Chase Jarvis in einem coolen Video: http://www.youtube.com/watch?v=-6zK6cz52CI
Ja von wegen bescheidenes Equipment, ich habs gesehen .
Eine D3s ist ja super Billig ebenso der Broncolor Porty!
:-/
Du kannst irgendeine Kamera auf ein Skateboard kleben, das geht doch nicht nur mit einer D3s… Lass dich einfach inspirieren.
Dies war ein Nachrichtenfoto in einem Magazin vom Eröffnung des Skaterparkes in St Wendel.Die weisse Flecken die sie so nennen sind abgefahrene Markierungslinien ….
Ich habe hier weil ich das Sigma Zoom Objektiv nicht schnell genug fokussiert bekam, das Nikon 50 mm AF-S 1,4 bei Blende 2,8 eingesetzt um den Sprung einzufrieren…
Die Brennweite hat leider nicht ausgereicht um den Hintergrund verschwinden zu lassen .
Da Ich hauptsächlich Narichtenfotos mache ist eine Bearbeitung der Fotos bei mir meistens der Digitalen Druckvorstufe überlassen weil diese letztendlich das Bild auf die Druckmaschine optimieren.
Daher ist dieses Bild auch nicht bearbeitet „Tonwertkorrektur“ bzw Farbsättigung….