Stephen Shore über Flickr: „Tausendfacher Shit“
Stephen Shore: U.S. Route 10, Post Falls, Idaho. August 25, 1974
Die Wogen schlagen hoch: Der Amerikanische Starfotograf Stephen Shore hat sich auf Flickr umgeschaut und ein vernichtendes Urteil darüber abgegeben: Das ist alles Shit!
Die Reaktionen fielen heftig aus, die Quelle des Zitats war aber nicht herauszufinden.
Mit aller Vorsicht hier also das Zitat Shores aus zweiter Hand via Alec Soths Blog:
«I went on to Flickr and it was just thousands of pieces of shit, and I just couldn’t believe it. And it’s just all conventional, it’s all cliches, it’s just one visual convention after another.» Stephen Shore
Das Bashing sorgte in den amerikanischen Blogs für eine Menge Aufregung. Alec Soth stellte an seine Leser die Frage: Wo sind all die tollen Fotos auf Flickr? Am gleichen Tag gingen schon weit mehr als 100 Kommentare dazu ein.
Was meint Europa dazu? Wo findet man auf Flickr die guten Bilder?
Kennt jemand die Quelle von Stephen Shores Aussage? Was hat er sonst noch erzählt? Das würde uns brennend interessieren.
Alec Soths Blog
Stephen Shore bei Wiki
Stephen Shore-Gruppe bei Flickr
Huh, gute Fotos ist doch kinderleicht… Einfach einen Suchbegriff eingeben und danach nach ‚Most interesting‘ sortieren. Voilà.
Ich denke, Stephen Shore brauchte eine gute Plattform, um sich als Starfotograf ins rechte Licht zu rücken. Flickr-Bashing ist ja grad „in“. Man sollte nicht vergessen, dass es sich tatsächlich um eine Community handelt, in der Menschen einfach Schnappschüsse vorzeigen wollen.
Wer sagt denn dass man auf Flickr „Kunst“ finden sollte/müsste? Das ist doch einfach bloss eine Photosharing-Site, oder? Also Leute (wie ich zum Beispiel ;-) …) laden da ihre Familienfotos hoch, damit Freund und Familie die angucken kann. Ich behaupte keineswegs, dass meine Fotos künstlerisch wertvoll sind. Also weshalb die Aufregung …
Schauen Sie mal auf http://flickrz.fotografisch.at/ – dort finden sich einige begabte Flickr Fotografen.
Kommt wohl drauf an, was der Herr Shore für Fotos sucht. Wenn man sich mal einmal richtig schön eingearbeitet hat bei flickr, findet man meiner Meinung nach schnell echte Kleinode. Und im Best- (und eigentlich auch Normal-)fall lassen die wirklich ambitionierten Amateurfotografen sehr wohl Kritik zu.
Tja, und auch in den sozialen Netzwerken ist es bisweilen schwierig: Wir haben da alle Hemmungen, den andern ehrliche Worte über ihre Fotos zukommen zu lassen. „Wow!“ ist halt einfach absolut nichts wert. Ich hab lieber „schneid die linke untere Ecke weg, dann ist es ganz passabel“. Aber mit echter Kritik macht man sich nur wenige (gute) Freunde.
Ich mache die Erfahrung, dass die Resultate der Suche bei Flickr tatsächlich schlechte Fotos als Resultat liefert.
Die Fotos, die einem gefallen, findet man, indem man nach Gruppen und Spezialinteressen sucht. Das bedeutet wohl, dass man sich selber mit eigenen Fotos beteiligt, Kommentare schreibt und Favoriten hinzufügt. Sich vernetzt eben. Flickr funktioniert halt doch wie ein soziales Netzwerk.
So ist das halt im Leben und vor allem im Web. Jeder darf mitmachen und jeder darf seinen Schrott als Kunst deklarieren.
Mr. Shore ist ein wenig kleingeistig, wenn er so intolerant ist…