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Langzeit-Wasserfall: Ein- und Ausfluss beachten

Fliessendes Wasser ist ein ideales Motiv für Langzeitbelichtungen. Dabei sollte man beachten, dass das Wasser in der Komposition Raum zum fliessen hat.

[textad]© Markus Kohlhoff - Klick für Vollansicht

Kommentar des Fotografen:

Hier in Minas Gerais (Brasilien) gibt es zwar kein Meer, aber dafür viele Wasserfälle, welche beliebte Ausflugsziele sind. Langzeitaufnahmen von fließendem Wasser wirken auf mich immer faszinierend surreal/mystisch, weshalb ich das auch einmal ausprobieren wollte. Aufnahme mit Hoya ND400, f16, 2s, , Spiegelvorauslösung, leicht unterbelichtet, damit das helle Wasser nicht ausfrisst und in s/w konvertiert. Etwas beschnitten und geradegerückt, weil ich nur den Fotorucksack als Stativersatz dabei hatte.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Markus Kohlhoff:

Diese Schwarz-Weiss-Fotografie zeigt einen Wasserfall, ziemlich frontal und mit einer gehörig langen Verschlusszeit von 2 Sekunden abgelichtet. Die wie Seidenvorhänge fallenden Kaskaden ergiessen sich über mehrere Stufen.

Bewegtes Wasser, namentlich solches, das sich sehr schnell bewegt, ist ein wunderbares Motiv für längere Verschlusszeiten. Und weil Wasserfälle – anders beispielsweise als die Brandung an einem stürmischen See oder am Meer – recht konstant bleiben, lässt sich an ihnen die ideale Zeit und die ideale Komposition wunderbar erproben:

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Nachtaufnahme: Die quicklebendige Innenstadt

Architektur, Standort, Tageszeit, Belichtungszeit, Brennweite und Bildbearbeitung: Das sind die Faktoren, um dieses Foto zu einem lebendigen und beeindruckenden Architekturfoto werden zu lassen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Johannes Heuckeroth).

Kommentar des Fotografen:

Das Foto ist im Geschäftsviertel von Paris aufgenommen – dem gigantischen Stadtteil La Defense mit seinen vielen imposanten Bauten. Ich hatte vorher schon Ansichten von diesem Standort gesehen und wollte meine eigene Version festhalten. Ich habe begonnen bei Sonnenuntergang Fotos zu machen und fotografiert bis das letzte Bisschen der blauen Stunde am Himmel verschwunden war. Später habe ich mir aus den Aufnahmen den für mich perfekten Moment der blauen Stunde herausgepickt. Der gewählte Standort zeigt die Sicht auf zwei Welten und ihre Grenzen, das Geschäftsviertel mit seinen Bürotürmen und unterirdischen Straßen sowie einen Vorort im Hintergrund. Der Fußsteg links im Weg verbindet beide Welten. Das Foto besteht aus mehreren einzelnen Hochkantaufnahmen, die jeweils mit 17mm an einer Vollformatkamera aufgenommen wurden und später zum fertigen Panorama zusammengefügt wurden.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Johannes Heuckeroth:

Architekturfotos können schnell langweilig und leblos aussehen. Umso schöner ist es, wenn ein Fotograf es schafft, Bürogebäude und Straßen so mit einer Kamera festzuhalten, dass das quirlige Leben einer Großstadt – in diesem Fall der Stadtteil La Defense in Frankreichs Hauptstadt Paris – zum Greifen spürbar ist:

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Sportfoto: Geschwindigkeit in Bildern zeigen

Die Fotografie friert die Zeit ein. Aber wie sie das genau tut, entscheidet der Mensch am Auslöser. Und er entscheidet damit über die Wirkung von Bewegung und Stillstand.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Patrick Kittel).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen beim Slalom Ski Weltcup. Kurze Verschlusszeit, um eine hohe Schärfe zu erhalten, und eine große Blende, um den Hintergrund verschwimmen zu lassen.

Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von Patrick Kittel:

Es gehört zu Wesen der Fotografie, dass sie die Zeit anhält. Anders als unsere Augen, die eher wie eine Videokamera funktionieren, schneidet die Fotografie eine „Zeitscheibe“ aus. Wie wir das machen entscheidet darüber, ob die Geschwindigkeit im Bild angedeutet wird. Die von Patrick Kittel gewählte Methode kann die hohe Geschwindigkeit des Skifahrers aber nur teilweise verdeutlichen.

Als Fotografen sind wir nicht in der Lage, den dreidimensionalen Effekt einer schnellen Bewegung genauso wiederzugeben, wie wir es selbst sehen und erleben. Um Geschwindigkeit in Bildern zu zeigen benötigen wir „Symbole“: Weiterlesen

Landschaftsfotografie: Wolkendynamik

Mit längeren Belichtungszeiten lassen sich auch in der Landschaftsfotografie spannende Effekte erzielen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Berit Künzelmann).

Kommentar der Fotografin:

Dieses Bild entstand bei einer Fototour, bei der ich gezielt mit Grau- und Grauverlauffilter sowie Polfilter arbeiten wollte. Ich mag die Dynamik der Wolken. Mit dem Bildaufbau wollte ich die etwas fade wirkende Landschaft interessanter gestalten, ist es mir gelungen? B&W 1000x; Marumi Polfilter und Cokin Grauverlauf

Peter Sennhauser meint zum Bild von Berit Künzelmann:

Ein Flecken Schnee liegt an einem kleinen Abhang im Vordergrund, eingerahmt von blattlosem Gestrüpp; darüber ein tiefblauer, in Schwarz verlaufender Himmel mit Wolkenfetzen, die in der Bewegungsunschärfe verzerrt sind. [textad]

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Fingerübungen – Wasserspiele: Der Ozean läuft aus

Wasser als Motiv erlaubt eine Unmenge an fotografischen Effekten. Ein paar Spielereien mit der Verschlusszeit am Ufer des Pazifik zeigen, dass hier der Fotograf das Motiv gestaltet.

Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder PS)

Wer den Ozean vor der Haustüre hat, sollte als Fotograf dankbar sein: Die Küste bietet Unmengen an spannenden Motiven. Neben vielen anderen Dingen ist die Brandung – die bewegte Wassermasse selber, die Landschaft und Lebewesen zugleich zu sein scheint – ein Abenteuer für sich. Kaum sonstwo spielt die Belichtungszeit in der Landschaftsfotografie eine grössere Rolle, kann das Motiv selber durch die Wahl der Verschlusszeit vom Fotografen gestaltet werden. Die Unterschiede zwischen Langzeit- und Kurzbelichtung machen ganze Bilderwelten aus.

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Spezialaufgabe Lichtquellen: Mehr Mut zu Experimenten

Wenn eine Aufgabe zu einfach scheint, hat man meist nicht die richtige Idee im Kopf, sie spannend zu interpretieren.

Leserfoto: Klick für Vollansicht und Kameradaten (© Moritz Wörle).

Kommentar des Fotografen:

Ich habe dieses Bild im Rahmen einer Hausaufgabe eines Fotographiekurses gemacht. Die Aufgabenstellung war „Verschiedene Lichtquellen“. Ich habe probiert, die Stimmung einzufangen die an dem Abend entstand durch das sehr Schwache Licht von Rechts und dem Haus. Zusätzlich dazu auch das Feuer im Bild.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Moritz Wörle:

Man kann nicht sagen, die Aufgabe, die dem Fotografen gestellt wurde, sei nicht erfüllt woren.

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Der eingesperrte Sportwagen: Mehr Nacharbeit

Wenn ein Bild von inhaltlichen Kontrasten lebt, muss alles daran gesetzt werden, sie zu betonen. Vor Ort und im Photoshop.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Daniele Capra).
Kommentar des Fotografen:

April 2009, Mailand. Im entlegenen Winkel einer Tiefgarage stieß ich zufällig auf dieses bemerkenswerte Bild: Ein Szenario wie aus einem Film wo ein Autofreak an seinem Auto bastelt. Um den Kontrast zwischen blankpoliertem Sportwagen und der schäbigen Werkstatt noch stärker hervorzuheben, habe ich mit Photoshop die Sättigung der Werkstatt etwas verringert und dem Bild ein leichtes Rauschen zugefügt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Daniele Capra:

Ein Raubtier in seinem schäbigen Käfig, ein Ritter im Verlies, ein Relikt der Verbrauchsgesellschaft nach der ökologischen Apokalypse – der Interpretationen für dieses Bild gibt es viele. Der inhaltliche Kontrast stimmt aber leider nicht mit dem technischen überein.

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Promenadenspaziergang: Worum geht’s?

Nicht auch, sondern grade ein Bild mit mehreren möglichen Motiven muss klar machen, was das Hauptthema ist.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Maxi Strauch).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand im Rahmen einer Serie im letzten Herbst auf der Strandpromenade in Little Odessa, als ein gewaltiges Gewitter aufzog. Zugunsten der dramatischen Lichtverhältnisse habe ich die beiden Jungs im Vordergrund unterbelichtet – silhouettig fotografiert, indem ich auf den Himmel gespottet belichtet habe. Im Nachhinein habe ich dem Bild, was eher blaustichig war, diesen Sepia-Stich verpasst und die Schatten etwas aufgehellt. Es würde mich freuen wenn ihr was dazu sagen mögt. Viele Grüße Maxi

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Maxi Strauch:

Nix Halbes, nix Ganzes. Keine Aussage, Technik nicht ausgereizt. So lautet meine Meinung in Kurzfassung. Das klingt hart, deswegen möchte ich sie genauer begründen:

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Olympus E-30 im Test: Fragwürdige Dunkelbelichtung

Um bei Langzeitbelichtungen fehlerhafte „Hot Pixel“ zu eliminieren und das Sensorrauschen zu reduzieren, kann bei den meisten DSLR in einer zweiten Phase ein Dunkelbild aufgenommen und vom Originalbild subtrahiert werden. Der Nutzen wird allerdings oft angezweifelt. Wir haben an der Olympus E-30 mit einer ausführlichen Testreihe nachgetestet.

Die Olympus E-30 kennt Rauschminderung und Rauschunterdrückung (Bild: W.D.Roth)Praktisch jede bessere digitale Spiegelreflexkamera hat zwei Mechanismen zur Rauschunterdrückung: Der eine versucht, das normale Sensor- und Verstärkerrauschen der Elektronik zu vermindern. Dazu wird mit einem mehr oder minder guten Algorithmus das Bild „entschärft“, weichgezeichnet. Gut ist die Funktion, wenn es dabei nicht sichtbar unscharf wird.

Bei der Olympus E-30 nennt sich diese Funktion „Rauschunterdrückung“ – sie kennt die Stufen „Aus“, „Weniger“, „Normal“ und „Stark“. Wie stark das Rauschen bei den verschiedenen Empfindlichkeiten ist und welche Einstellung hier sinnvoll ist, zeigen wir in einem anderen Beitrag.

Der andere Vorgang heißt bei der Olympus E-30 „Rauschminderung“:

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Belichtungszeit sechs Monate: Die Sonne über Bristol

Justin Quinnells Bilder könnten einen Fantasy-Roman illustrieren. Mit einer Belichtungszeit von sechs Monaten zeichnet der Engländer die Sonnenbahnen über seiner Heimatstadt Bristol auf.

Justin Quinnell: The Clifton Suspension Bridge, Bristol. 17. Dezember 2007 bis 21. Juni 2008

Für das Bild der Clifton Suspension-Brücke begann Justin Quinnell die Belichtung am 21. Dezember zur Zeit der Wintersonnenwende und belichtete bis zum Sonnenhöchststand am 21. Juni. Quinnells Kamera ist eine Lochkamera.

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