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Fingerübungen – Sternspuren: Heller als gedacht

Sternspurenbilder bedingen eine dunkle Nacht mit wenig Umgebungslicht – oder eine gute Komposition und korrekt gesetzten Fokus. Ein Erfahrungsbericht vom Mono Lake.

[textad]Sternspuren am Mono Lake. © Peter Sennhauser 2011. Nikon D300, Sigma 10-20mm, ISO 400, 10mm, f/5.6, Belichtungszeit 39 Minuten und 43 Sekunden

Tom ist schuld. Der Amateurfotograf aus St. Louis, der zufällig in der gleichen Nacht wie ich am Mono Lake in Kalifornien Sternspuren fotografierte, bannte mich mit seinen Erzählungen über das Grizzly-Camp in Alaska, wo er vor einem Jahr in vier Tagen 3700 Bärenfotos geschossen hat.

Und so wurde aus unserer ursprünglich auf 30 Minuten angelegten Belichtung ein 40-Minuten-Bild. Jedenfalls in meiner Nikon D300:

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Eventfotografie: Zehn Tipps für Menschenfotos

Menschen an Messen, Empfängen und zu andern Anlässen fotografieren: Wie schafft man Bilder, die nicht nach Partyknipse aussehen? Ein praktischer Selbstversuch.

Moritz, etwas überbelichtet

Moritz, etwas überbelichtet

Es ist ein Paradox: Um auf Empfängen, an Parties und Hochzeiten gut auszusehen, werfen sich Menschen in Schale, holen das schmucke Kleid aus dem Schrank, polieren die Schuhe und gehen zum Friseur.

Und auf Onkel Alfreds Bildern vom Anlass sehen sie aus wie 18jährige Teenager nach zu viel Bierkonsum: Glänzend und berauscht, rotäugig und unscharf, flach angeblitzt oder unscharf. In kleinen Haufen mit dem Rücken zur Kamera oder aufgereiht wie die Hühner auf der Stange.

Denn die Bedingungen im Festsaal, der Messehalle oder einer Kirche sind nun mal alles andere als ideal für die Fotografin:

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Fingerübungen – Wasserspiele: Der Ozean läuft aus

Wasser als Motiv erlaubt eine Unmenge an fotografischen Effekten. Ein paar Spielereien mit der Verschlusszeit am Ufer des Pazifik zeigen, dass hier der Fotograf das Motiv gestaltet.

Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder PS)

Wer den Ozean vor der Haustüre hat, sollte als Fotograf dankbar sein: Die Küste bietet Unmengen an spannenden Motiven. Neben vielen anderen Dingen ist die Brandung – die bewegte Wassermasse selber, die Landschaft und Lebewesen zugleich zu sein scheint – ein Abenteuer für sich. Kaum sonstwo spielt die Belichtungszeit in der Landschaftsfotografie eine grössere Rolle, kann das Motiv selber durch die Wahl der Verschlusszeit vom Fotografen gestaltet werden. Die Unterschiede zwischen Langzeit- und Kurzbelichtung machen ganze Bilderwelten aus.

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Fingerübungen – Vogelfotografie: Nah dran ist nicht genug

Vögel gehören wohl zu den beliebtesten Wild-Tiermotiven: Sie sind fast überall anzutreffen. Deshalb ist es aber auch schwieriger, interessante Bilder zu schiessen.

Junger Hawk im Golden Gate Park - etwas langweilig...(© PS)

Eigentlich bin ich am Sonntag auf den Erdbeerhügel im Goldengate-Park spaziert, um den Kolibris aufzulauern. Aber schon unterwegs fragten mich andere Parkgänger, ob ich die Eulen suche oder die Falken (man kennt hier die Parktiere schon fast beim Namen – dabei sind sie alle wild!), und übrigens sässen zwei der Jungfalken (oder Habichte? „Hawks“) oben auf dem Berg gut sichtbar in einer Tanne.

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Fingerübungen Nachtfotografie: Stadt am Fluss

Nachts in der Stadt geht am besten mit einem Stativ. Und am Fluss liefern lange Belichtungszeiten Spiegelungen wie auf Eisflächen.

Basel, Grossbasler Seite, bei Nacht © PS

Basel, Grossbasler Seite, bei Nacht © PS

Ich habe mich während meines Arbeitsaufenthalts in der Heimat wenigstens einmal so richtig mit der Kamera rausgetraut: Nachdem ich das Lichtspiel an den Fassaden des Grossbasler Rheinufers gesehen habe, wollte ich am Tag danach nach Sonnenuntergang versuchen, das Farbspiel einzufangen.

Das war einerseits nicht ganz einfach wegen der Menschenmassen am Kleinbasler Ufer, die sich die lauen Sommernächte um die Ohren schlugen.

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Fingerübungen – Jahrmarkts-Nachtbilder: Im Kreis herum

Das typische Jahrmarktsmotiv sind Fahrgeschäfte: Karussells, Riesenräder, Achterbahnen, Autoscooter. Gelegenheit für Bewegungsunschärfe und Wischbilder. Aber auch Lernprozesse und Frust.

Nicht ganz scharf, aber stimmungsvoll. Klick für Vollbild und Galerie. (© 2008 Peter Sennhauser)

Das Licht ist schwierig, und der Autofokus spielt mir einen Streich nach dem andern: Auf „kontinuierlich“ geschaltet, stellt er beim Mitziehen mit dem Karussell auf alles mögliche scharf, aber nicht auf mein ausserhalb des Bildzentrum platziertes Motiv. Statt dem kleinen Jungen wird ständig der Kopf seines Holzpferdes in den Fokus gerückt: Weiterlesen

Fingerübungen: Jahrmarkt-Treiben

Jahrmärkte bieten Lichter und Menschen, bewegte Objekte und glänzende Kinderaugen en masse. Sie einzufangen ist eine grössere Herausforderungen als erwartet. Ein Erfahrungsbericht von der Basler Herbstmesse.

Das Staunen der Kinder: Der Mini-Jahrmarkt am Jahrmarkt. Alle Bilder 2008 © P. Sennhauser

Ein Jahrmarkt ist ein gefundenes Fressen für den Hobbyfotografen. Und eine ziemlich schwierige Angelegenheit, wie ich schnell merke. Ich war mit der Nikon D300 und dem 18-200 Zoomobjektiv (und gelegentlich dem Sigma 10-20mm) ausgezogen, „typische“ Jahrmarktsbilder von der Basler Herbstmesse zu machen, einem zwei Wochen lang die ganze Innenstadt bedeckenden Grossmarkt.

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Fingerübungen – Strassenshooting: Einfacher werden

Auf dem Foto-Spaziergang kommt man am ehesten zu guten Resultaten, wenn man sich nicht zu viel vornimmt.

Peter Sennhauser - Fotospaziergang. San Francisco, 2008
Bild des (zweiten) Tages: Keep it simpel, stupid!
(Alle Bilder Peter Sennhauser)

Neben vielen anderen habe ich am Wochenende im Zuge eines Fotoseminars ein paar grundlegende Dinge über mich selbst gelernt. Wir haben an beiden Tagen die gleiche Tour durch ein Quartier in San Franciscos Künstlerecke gemacht – und am zweiten Tag liefs mir deutlich besser. Ein paar Erklärungen, die andern vielleicht helfen könnten:

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Fingerübungen – Wasser und Bewegung: Ein Sonntag am Golden Gate

Die Digitalfotografie ermöglicht es, mit „Fingerübungen“ als Autodidakt ganz ohne Anleitung viel zu lernen, wozu früher eine Materialschlacht nötig gewesen wäre. Sechs Erkenntnisse aus einem Freizeit-Shooting.

Nikon D200, Nikkor AF 80-400 ED VR, ISO 100, 270mm (305mm), f/5.3, 1/2500s
Drei der 300 Bilder werde ich behalten, das ist eins davon. Nikon D200, Nikkor AF 80-400 ED VR, ISO 100, 270mm (305mm), f/5.3, 1/2500s (Alle Bilder © Peter Sennhauser/fokussiert.com)

Ein ganz normaler Sonntag in San Francisco: Die Touristen stauen sich auf der Golden Gate Brücke, die Surfer in den Wellen darunter. Sie sind ein exzellentes Übungsmotiv für einen Amateur, weil sie dynamische Motive abgeben, aber viele Anforderungen stellen: Tempo, Distanz, Wasser – auf alles muss man sich technisch und kreativ einstellen. Und was kann man in zwei Stunden wilder Knipserei bewusster Übungsfotografie lernen? Ich habe sechs konkrete Erfahrungen gemacht:

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