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Buchrezension «Der Rote Faden»: Fotoprojekt statt Bilderdschungel

Egal, ob man bereits vorhandene Bilder sichten und gruppieren lernen oder diese als Ausgangspunkt für themenbezogenes Arbeiten nehmen möchte: «Der Rote Faden» hilft insbesondere fortgeschrittenen Fotografen, den unübersehbaren Dschungel ihrer vorhandenen – und zukünftigen – Digitalaufnahmen in Projekte umzuformen.

Der Rote Faden - (c) Meike Fischer

Der Rote Faden – (c) Meike Fischer

Level: Fortgeschritten
Genre: gemischtes Lehrbuch
Benutzbarkeit*: 9
Preislevel**: €€
Empfehlenswert für alle, die aus ihrem Bilderstapel Bildprojekte gestalten möchten.
* 1 – eher nicht, 5 – geht so, 10 – super
** € (sehr billig) bis €€€€€ (überteuert)

Diese Buchrezension fügt sich an einen Artikel an, den wir vor nicht allzu langer Zeit über projektbezogenes Arbeiten veröffentlicht haben.

Viele Fotografen sind ohne klare Linie in ihrem Schaffen sehr glücklich. Sie fotografieren – zum Teil technisch sehr gut – was ihnen gefällt, mehr oder weniger wahllos, und hinterher lagern die Ergebnisse auf einer Festplatte oder DVD. Doch keiner interessiert sich nach ein paar Jahren für die Trophäenbilder, die man aus dem Urlaub mitgebracht hat, oder die Aufnahmen des Kindergeburtstages, wenn man sie überhaupt noch findet. Weiterlesen

Statt digitalem Bilderstapel: Projektbezogenes Fotografieren

Im Anschluß an ein paar vor kurzem von Darius und mir erschienene Artikel will ich hier im einzelnen noch einmal auf projektbezogenes Fotografieren eingehen.

Serenity Prayer 1 - (c) Sofie Dittmann

Serenity Prayer 1 – (c) Sofie Dittmann

Profis, deren Arbeit auf bestimmte Sparten konzentriert ist – Porträts, Landschaften, Reise etc., haben ihre Netzpräsenz gerne nach Projekten geordnet, oder nach Aufträgen, aber auch diese Kategorien sind oft nicht komplett durchgehalten. Persönliche Fotografiewebseiten dagegen sind häufig so organisiert: meine Porträts, meine Landschaften, meine Stilleben, etc. etc. Unter diesen Überschriften findet man dann im Idealfall eine Art „Best of“ der Fotografin, aber als Konsequenz weisen diese Bilder in der Regel keinen visuellen Bezug zueinander auf.

Diese Manifestation des künstlerischen Schaffens spiegelt konzentriert das wieder, was wir auf unseren Festplatten haben: ein Sammelsurium dessen, was wir so über das Jahr hinweg aufgenommen haben; ein digitaler Bilderstapel, der immer größer wird. Fotospaziergang in der City, Familienporträts an Ostern… Wenn man sich darüber hinaus entwickeln möchte, muß man sich irgendwann einmal Gedanken darüber machen, was man eigentlich tut.  Weiterlesen

Amazonen: Lebenskraft pur

Der Bildband «Amazonen – Das Brustkrebsprojekt von Uta Melle» (Kehrer Verlag) ist eine Wucht. Fotografisch wie inhaltlich. Ein Buch, das schonungslos eine Seite des Lebens präsentiert, die oft genug verdrängt wird.

[textad]Es ist ein offenes, ein engagiertes, ein ehrliches Buch. «Amazonen» zwingt zum Hinschauen auf diese, im ersten Moment verstörenden, Bilder. Sukzessive ziehen die Fotos und die Texte Mann und Frau in ihren Bann, bis zum Schluss die Lebensfreude und Lebenskraft der dargestellten Frauen jeglichen optischen Makel beiseite schieben, nebensächlich, unkenntlich machen. Am Ende bleibt eine auf Selbstbewusstsein basierende Schönheit und Erotik, die jede auf Hochglanz polierte und retuschierte Busen- und Po-Erotik als das offenbart, was sie ist: eine langweilige Chimäre.

[photos title=“«Amazonen – Das Brustkrebsprojekt von Uta Melle»“ pics=“2 3 4 5″]

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