Beiträge

Amüsanter Spaziergang: Fehler mit Wirkung

Dieses Foto bringt den Spaß beim sommerlichen Spaziergang spürbar herüber – und diese Übertragung von Emotionen macht ein gutes Foto aus.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Klein).

Kommentar des Fotografen:

Spontaner Schnappschuss beim Spazieren. Starke Abendsonne, welche direkt in die Linse blendet. Das Bild beschreibt meiner Meinung nach den Schrei als Aktion sehr gut.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Michael Klein:

Dieses Foto fängt sofort Aufmerksamkeit. Das strahlende Gesicht steckt an und lässt einen innerlich schmunzeln.

Auf den zweiten Blick gibt es reihenweise technische Fehler, die teils vermeidbar gewesen wären, teils unwichtig sind – und bisweilen sogar die Bildwirkung verstärken:

Weiterlesen

Grimasse: Gute Zufälle

Die Kinderfotografie ist stark von Zufällen geprägt. Ohne schnellen Autofokus, dreckige Knie und gute Reflexe geht nichts. Dafür sind oft auch die Motive einzigartig.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Roman Keller).

Kommentar des Fotografen:

Ich liebe es, Kinder beim spielen zu beobachten und ihre einmalige Ehrlichkeit mit der Linse einzufangen. Es ergeben sich so immer wieder interessante Motive. Ort: Baden, Schweiz

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Roman Keller:

Die Kinderfotografie ist stark von Zufällen geprägt. Ohne schnellen Autofokus, dreckige Knie und gute Reflexe geht nichts. Dafür sind oft auch die Motive einzigartig.

Doch vorher ein Hinweis: Weiterlesen

Der rote Punkt: Film-Standbild

Ein schönes Beispiel für ein fast-Filmstandbild: Menschen in einer spannenden Kulisse, zwischen denen sich etwas abzuspielen scheint. Technisch interessant, fehlt es ein wenig an Modell-Einsatz.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Dennis Greenberg).

Kommentar des Fotografen:

Hallo liebe Kritiker, neulich war ich mit einigen Freunden am Schlachtensee in Berlin, auf dem Rückweg vielen mir auf dem Bahnsteig diese, Blicke auf sich ziehende, signalisierende Rote Ampel und gleichzeitig auch die wunderschönen von links kommenden Lichtstrahlen der langsam heruntergehenden Sonne auf, die wunderbar die Gesichter meiner beiden Freunde hervorheben würden. So packte ich meine Nikon mit dem 85er Objektiv aus, stellte meine Kumpanen versetzt auf und überließ ihnen den Gesichtsausdruck, die Blende stellte ich auf f9. Dann schoss ich los, den Fokus auf dem Rechten, dem roten Punkt in der Mitte. Ich gelang zu diesem Foto welches ich in Lightroom anschließend bearbeitet habe, wobei ich nur Veränderungen an den Reglern machte und keine Einzelbearbeitung – heraus kam dann auch noch ein tolles Preset für Lightroom. Ich nahm dem Foto mit Hilfe von Lightroom die Sättigung einzelner Farben, sodass der Hintergrund mit Ausnahme vom „red dot“ in Graustufen erscheint um nicht vom Wichtigeren abzulenken. Wichtig war für mich der „red dot“ (rote Punkt) mein Titel für dieses Foto, der Lichteinfall auf die Gesichter und die Blendeneinstellung. P.S. Bitte scheut euch nicht in der Kritik, ich bin noch ein äußerst junger Fotograf – strebend nach Erfahrung.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Dennis Greenberg:

Du solltest Deinem Freund zur Rechten danken – sein Gesichtsausdruck macht das Bild: Weiterlesen

Gesichtserkennung: Negativ ist nicht erkennbar

Eigentlich enthalten Negative genau dieselben Informationen wie normale Positiv-Bilder. Doch es ist kaum möglich, auf Negativen selbst gute Freunde zu erkennen.

Kameras können inzwischen auch gezeichnete Gesichter erkennen, hier die Olympus E-30 (Bild: W.D.Roth)Personen erscheinen uns auf Negativfilm gruslig, wie Zombies. Im Film „Der Omega-Mann“ wurde genau diese Umkehrung ins Negative am Filmende als Gruseleffekt genutzt.

Doch warum gruselt es uns nicht nur, warum können wir außerdem auch die eigenen Familienmitglieder auf Negativfilm nicht erkennen, während es mit Alltagsgegenständen durchaus funktioniert? Weiterlesen

Blonde Lolita: Blitzporträt mit Schattenseiten

Wer schöne und geduldige Modelle zur Verfügung hat, sollte den nötigen Aufwand nicht scheuen, um sie buchstäblich im richtigen Licht erscheinen zu lassen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© S.F.)

Kommentar des Fotografen:

Mein Modell (meine Freundin) in einer wunderbar weichen Situation. Der durch- aber keinesfalls aufdringliche Ausdruck erinnert an eine Lolita, eine unschuldige Verführerin. Das Bild habe ich minimal mit Lightroom bearbeitet, um einen weicheren Teint zu erhalten und die Farben etwas zu korrigieren.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von S.F.:

Da dieses Bild unter der Kategorie Porträt läuft, möchte ich vorab einmal eine Definition setzen:

„Ein Porträt (auch Portrait; v. frz. portrait) ist eine Fotografie oder eine andere künstlerische Darstellung einer oder mehrerer Personen. Die Absicht eines Porträts ist, neben der Darstellung körperlicher Ähnlichkeit auch das Wesen, bzw. die Persönlichkeit der porträtierten Person zum Ausdruck zu bringen. Daher zeigt das Porträt typischerweise das Gesicht der Person.“

Soweit so gut. Das Gesicht des jungen Mädchens ist ja schon mal abgebildet, und ein künstlerischer Ansatz ist gegeben:

Weiterlesen

Lachschnappschuss: Ein Gemetzel

Porträt-Schnappschüsse wirken oft viel natürlicher als von Laien angefertigte „echte“ Porträts. Angeschnittene Menschen allerdings sind immer ein Unglück.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Berenice Fischer).

Kommentar der Fotografin:

Dieses Foto habe ich vor etwa einem Jahr gemacht, als meine Freundin lachen musste, habe ich schnell abgedrückt. Es tut mir leid, dass ich keine genauere Angaben über Belichtung machen kann.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Berenice Fischer:

Zuerst: Glücklicherweise musst Du die technischen Daten des Bildes nicht wissen, Deine Kamera hat sie für Dich notiert (Exif-Daten im Bild).

Manchmal gelingen einem die besten Fotos, wenn man gar nicht darauf gefasst ist. Wir haben in dieser Rubrik schon so manches Porträt behandelt, das in einer ganz anderen Situation als auf einem Barhocker vor einem Endlos-Hintergrund entstanden ist.

Weiterlesen

Göran Gnaudschun: Die Intensität im Bild

Göran Gnaudschuns Porträts stellen die Frage nach dem Innen und dem Außen – das Auge genau an der Grenze und die Seele innendrin. Charakter und Seele könne man nicht darstellen, meint Gnaudschun, aber eine Intensität im Bild erzeugen.

Göran Knaudschun: Neue Portraits

Göran Gnaudschun zeigt seine seit 2005 entstandenen „Neuen Portraits“ derzeit in einer Ausstellung im Kunstraum Potsdam unter dem Titel „Innen und Außen“. Zwei weitere Bildserien sind dort ebenfalls zu sehen, nämlich „Inseln“ und „Luft berühren“.

Weiterlesen

Porträts: Das Modell weiss es am besten

Wenn man Auftragsporträts macht, ist es am besten, die Kunden zu fragen, ob es bestimmte Dinge gibt, die sie möchten oder nicht möchten.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Lars Frik).

Kommentar des Fotografen:

Entstanden mit einer Rolleiflex T mit maximaler Blende (3.5) und sehr kurzer Belichtungszeit (wohl um die 1/250) und mit Ilford HP5+ 400 Rollfilm. Es kommt aus einer Reihe von Bildern meines ersten Foto Shootings mit einer Freundin, Thema war Herbst. Die eine Hälfte war mit Farbfilm, die andere Hälfte wie dieses Bild mit s/w Film. Bei der Nachbearbeitung habe ich das minimale und maximale Ende der Tonwertkurze etwas abgeschwächt, um eine etwas milchigere und weichere Ansicht zu gekommen.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Lars Frik:

Aus mehreren Gründen ist dieses Foto schön.

Weiterlesen

Studioporträt: Beeindruckende Kooperation

Für ein wirksames Studio-Porträt müssen Fotograf und Modell an einem Strang ziehen, damit etwas Besonderes herauskommt. Hier ist das eindeutig gelungen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Steve Splittgerber).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand in einer Reihe von Profilbildern, die ich von einem guten Freund geschossen habe.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Steve Splittgerber:

Mein erster Gedanke war „Apocalypse Now“, der 79- er Kinofilm von Coppola. Dort taucht in einer Dschungelsequenz ein Soldat (ich glaube Martin Sheen) aus einem schlammigen Fluß auf. Dabei hat er die gleiche Ausstrahlung wie der Mann auf diesem Bild. Ich finde das Foto aus drei grundsätzlichen Überlegungen sehr gelungen.

Weiterlesen

Selbstporträt: Filmstill mit Ausdruck

Für Porträtfotografie braucht man eine gute Beleuchtung und eine interessante Pose, aber am wichtigsten ist der Ausdruck der Person und was dieser dem Betrachter über die Person verrät.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas R. Koll).

Kommentar des Fotografen:

Ich bin mir des Fehlers der Komposition durchaus bewusst, obwohl der Platz rechts dann doch nicht so knapp bemessen ist dass es sofort stören würde. Zur Technik: Dunkler Raum, Bulb und Blitz. Dazu noch ein mehr oder weniger interessanter Ausdruck im Gesicht und schon hat man ein Selbstportrait, das eher nicht für den Pass geeignet ist.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Thomas R. Koll:

Obwohl Du selber auf einen vermeintlichen Kompositionsfehler hinweist, finde ich die Komposition so, wie sie sich hier präsentiert in Ordnung. Die Person „klebt“ nicht direkt in der Mitte des Bildes, wie es so oft gemacht wird. Stattdessen wurde sie entlang der rechten Linie des goldenen Schnittes positioniert. Zusammen mit der schwarzen Linie im Hintergrund auf der linken Seite ergibt das eine gute Komposition. Durch die schwarze Linie wird die Komposition gut ausbalanciert und das Foto erhält Tiefe.

Weiterlesen