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Zwischen Abstrakt und Montage: Movimento

Wenn man sich für digitale Kunst als Bearbeitungsweg entscheidet, sollte man diese Entscheidung auch durchziehen.

abstrakt tänzer

ina tänzer aus messines schreibt zu diesem Bild:

Die Struktur und Risse auf einer alten Mauer im portugiesischen Alentejo haben mich gereizt, das Foto aufzunehmen. Ich habe es mit einem Foto unterlegt, das ich von einem Flamencotänzer aufgenommen habe, da ich mich an Bewegung und Tanz erinnert fühlte.

Kamera: ILCE-7 Aufnahmedaten: 1/100s bei Blende 45/10 mit 340/10mm Brennweite und ISO 1250

Es ist immer schwierig, sich zu den künstlerischen Entscheidungen anderer zu äußern, denn jeder sieht ein Bild anders, interpretiert es anders, hätte etwas anderes damit gemacht. Das hier ist so eines. Weiterlesen

Leserfoto – „Das steinerne Böse“: Farbe und Kontrast

Wann und wie sollte man nachbearbeiten?

(c) Moritz Griebl
Dieses Foto ist auf einer Reise durch Albanien im Jahr 2013 entstanden. Mitten in der Hauptstadt Tirana leiß sich der ehemalige Diktator Enver Hoxa eine Art Pyramide bauen, um sich dort ein Denkmal zu setzen. Nach dem zusammenbruch des Ostblocks eroberte sich das Volk diesen Ort zurück und es wurden Technopartys in der Pyramide gefeiert. Jetzt steht es wei eine Art Mahnmal in der Stadt und erinnert an die Schreckensherrschaft. Etwas ähnliches wollte ich auch mit diesem Bild ausdrücken, bei dem einem dieses grausige Gesicht aus Stein direkt anblickt.

Vor ein paar Jahren sind mein Sohn und ich durch Berlin gelaufen, und haben fast nichts anderes als Graffiti fotografiert. Für viele Hauseigentümer dort ist es Verschandelung ihres Eigentums, für andere Ausdruck der Volksseele – und für den Fotografen ein willkommenes Sujet fast überall in den Großstädten der Welt. Da mir visuell der Bezug zu Tirana fehlt, werde ich das Bild aufgrund dessen beurteilen, was sich mir zeigt.
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Leserfoto: HDR-Kesselwagons in Colorkey – Stimmung trotz Effekt

Gute Fotos benötigen keine Spezialeffekte.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Stefan Vander)

Kommentar des Fotografen:

Dieses HDR (5 Einzelbilder) zeigt 3 stillgelegte Kesselwagen.
Besonders faszinierend fand ich die düstere Stimmung in der Halle im Kontrast zu den farbenfrohen Graffities. Dieses habe ich auch versucht mit dem Bild wiederzuspiegeln: Die farbigen Graffities sollen den Mittelpunkt in einem ansonsten schwarz-weiß und düster wirkenden Bild sein. Um diesen Effekt noch zu verstärken wurden die Seiten noch zusätzlich abgedunkelt. Ich würde mich sehr über eine Kritik freuen!

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Stefan Vander:

Bevor ich mich zu Deinem Foto im einzelnen äußere, im Geiste der vollen Offenlegung: ich bin kein Fan von Color Key. Weiterlesen

Samuel Aranda erzählt…

Samuel Aranda scheut als Fotojournalist keine Gefahren. Mit grade mal 21 Jahren reiste er für die spanische Nachrichtenagentur EFE in den Nahen Osten, um den Israelisch-Palästinensischen Konflikt zu dokumentieren.

[textad]

Im letzten Jahr fotografierte der nun 33jährige in Tunesien, Ägypten, Libyen und dem Jemen Szenen aus dem Arabischen Frühling – eine dieser Aufnahmen wurde an der World Press Photo zum Pressefoto des Jahres gekürt. Ein Gespräch über Angst, Privatsphäre und das Geheimnis seines Erfolges.
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Stadtszene im Colorkey: Die Bildaussage unterstützen

Die Nachbearbeitung eines Fotos kann die Bildaussage unterstützen oder dagegenarbeiten und damit Aufmerksamkeit schaffen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sonja van Tuinen).

Kommentar des Fotografen:

Kuba, Juni 2009. Dieses Foto habe ich auf einer Hauptstraße Havannas aufgenommen. Ich habe durch die Bildbearbeitung versucht, die bunt bemalte Mauer von den tristen, baufälligen Gebäuden abzuheben. Aufgenommen habe ich das Foto mit meiner Panasonic FZ 10.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Sonja van Tuinen:

Ein einsamer Passant, der an einer mit Graffiti bedeckten Wand vorbeigeht. Den Lichtverhältnissen nach zu urteilen ist es um die Mittagszeit, aber außer ihm ist keiner dort unterwegs. Hinter der Wand ragen verfallene Häuser wie kaputte Zähne in die Höhe. Der Mann scheint aber weder das bunte Durcheinander der Wand, noch die dahinter herrschende Zerstörung zu bemerken. Er ist auf dem Weg irgendwohin, er hat ein Ziel.

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Sprayer-Dokumentationsfoto: Das Konzept gewinnt

Auch wenn gute Fotos idealerweise ein starkes Konzept mit technischer und kompositioneller Perfektion verbinden, kann doch schon das Konzept an sich einiges an Unvollkommenem wettmachen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Klaus Raab).

Kommentar des Fotografen:

Sprayer auf der Flucht. Aus einem Integrationsprojekt für Jugendliche mit Migrationshintergrund.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Klaus Raab:

Eine gesichtslose Gestalt macht sich mit einer Sprühdose von der Szene des „Verbrechens“ davon. Irgendwie sieht es aus, als sei der „Täter“ gerade selbst aus der Wand gestolpert, an die gerade zwei Figuren gesprüht wurden.

Die rechte der Figuren, trotzdem sie ebenfalls (fast) gesichtslos ist, schaut drohend auf die Szene herab, als wolle sie den Betrachter und ihren Erschaffer einschüchtern.

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