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Leserfoto: Das klassische Mutter-Kind-Portrait

Wer gut vorbereitet ist, kann auch die kurzen Zufallsmomente für seine Aufnahmen nutzen, wie bei diesem zeitlosen Familienklassiker zu sehen ist.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© André Martin).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild zeigt meine Frau und unseren Sohn, aufgenommen bei uns im Wohnzimmer mit schwarzem Papierhintergrund (Rolle) und Softbox von links. Ziel war ein recht dunkler, Gemälde-ähnlicher Eindruck, ohne jedoch Textur-Overlays zu nutzen. Anders als sonstige Mutter-Kind-Aufnahmen, sollte hier keine explizite Verbundenheit via Blickkontakt hergestellt werden, im Gegenteil. Eigentlich hätte ich meine Frau etwas hochnäsiger dreinschauen lassen sollen, um mehr Distanz zum Kind wirken zu lassen. Dass der Kleine gerade so aufmerksam in die Kamera schaut, war natürlich großes Glück! Das Bild wurde in Gimp etwas nachbearbeitet.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von André Martin:

Den Zufall kann man nicht planen. Aber man kann sich auf ihn vorbereiten. Das hat der Fotograf André Martin auch bei seinem Mutter-Kind-Portrait gemacht. Er hat sich vorher Gedanken gemacht, welchen Look er erzielen wollte, in diesem Fall einen „gemäldeähnlichen Eindruck“ und das dazu passende Setting aufgebaut mit einem dezenten grauen Hintergrund, der dem opulenten antiken Stuhl die Aufmerksamkeit überlässt. Weiterlesen

Porträt: Reduktion betont auch Fehler

Bei einfach komponierten Bildern treten störende Elemente noch störender zu Tage. Das gilt insbesondere, wenn sie eines der wenigen farbigen Elemente im Foto sind.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christian Kreutzmann).

Kommentar des Fotografen:

Entstanden ist dieses Bild fuer eine Serie von verschiedenen Gesichtsausdruecken. Ziel war bei diesem Bild eine gewisse Art der Unschuld zu zeigen. Vielen Dank fuer Ihre Zeit.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Christian Kreutzmann:

Eine hübsche junge Frau, ganz in weiß gekleidet, blickt uns unverwandt an. Sie hat die Hände hinter ihrem Kopf verschränkt. Weiß ist eine Farbe, die man in der westlichen Welt mit Reinheit, mit Unschuld verbindet.

Du hast hier ein schön beleuchtetes Studio-Porträt geschossen und es meines Erachtens gut nachbearbeitet. Es könnte ein rund herum gutes Bild sein:

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Studioarbeit: Federleichtes Beauty-Porträt

Auch bei einem insgesamt gelungenen Porträt gibt es manchmal Kleinigkeiten, welche das Bild noch weiter verbessern können. In diesem Fall sind es Blickrichtung, Accessoires und Frisur.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Damian Byland).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand bei mir im Studio. Ich hatte die Idee, ein Beautyshoting zu machen, und meine Freundin hat mir geholfen, diese Idee umzusetzen. Den Gesichtsausdruck fand ich sehr passend, weil er Sinnlichkeit und Zufriedenheit zeigt. Man sieht auch, dass sich das Modell sehr wohl fühlt in seiner Rolle. Das Styling ist von mir, und ich finde es wirklich spannend, mit kleinen Accessoirs die Schönheit einer Frau zu unterstreichen. Die geschwungenen Linien der Pailletten ergeben eine runde Linienführung.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Damian Byland:

Erster Eindruck: Ein gelungenes Portrait. Zweiter Eindruck: Sorgsam gewählte Accessoires unterstreichen die Bildwirkung.

Dritter Eindruck: Es gäbe noch einige Kleinigkeiten, die verbessert werden könnten.

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Studioporträt: Perfektion anstreben

Im Gegensatz zur Straßenfotografie ermöglicht das Studio ein akribisches Arbeiten, um ein perfektes Foto als Ergebnis zu erhalten.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© André Czarto).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand als Bestandteil einer Serie „Black & White & Red“ für eine geplante Ausstellung.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von André Czarto:

Beim Fotografieren auf der Straße, wo das Ziel ist, das Zusammenkommen verschiedener Elemente spontan mit einem einzigen Klick des Auslösers festzuhalten, ist es verständlich, wenn es einige unvollkommenhafte Details im Bild gibt.

[textad]Gelegentlich kann es vorkommen, dass etwas aus dem Rücken einer Person herausragt oder sich ein oder zwei belanglose Elemente im Bild befinden. Weiterlesen

High-Key-Engel: Ein paar Schritte mehr wagen

Bei der Nachbearbeitung von Fotos sollte man nicht auf halbem Wege aufhören, wenn man sich seiner Sache nicht ganz sicher ist. Wirklich „fertig“ sind manche Fotos nie – sie aber halbfertig zu lassen, enthält dem Betrachter UND dem Fotografen ein gutes Foto vor.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Kathrin Stahl).

Kommentar der Fotografin:

Diese Foto entstand im Fotostudio im Rahmen eines „Engelshootings“. Die High Key Umsetzung erfolgte nicht durch Ausleuchtung, sondern erst durch Umwandlung in Photoshop. Nun wüsste ich gerne, erstens, was Ihr von dem Bild als solchem haltet (z.B. sind die Federn oder das dunkle Dreieck unter dem Kinn störend?) und, zweitens, ob die High Key Bearbeitung gelungen ist.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Kathrin Stahl:

Dieses „Engelfoto“ war eines von denen, an dem ich nicht vorbeiziehen konnte, ist es doch abseits des Weges sozusagen, etwas „anderes“. Es erinnerte mich an digitale Infrarotaufnahmen, die ich selbst gerne mache. Der Effekt hat etwas Außerirdisches, und auch dieses High Key Porträt eines kleinen Mädchens besitzt den Charme von etwas jenseits dieses Daseins.

Man könnte hier wohl den ISO-Wert diskutieren, der sicherlich nicht so hoch hätte sein müssen:

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Karsten Thormaehlen: Helden im silbernen Haar

Alte Menschen von heute setzen sich nicht mehr in den Lehnstuhl, sondern absolvieren Triathlons und segeln um die Welt. Karsten Thormaehlen zeigt uns „Silver Heroes“.

Wilfried Erdmann, 69, Weltumsegler, aus der Serie SILVER HEROES, Goltoft, D 2009 © Karsten Thormaehlen

 

Der Leistungswille setzt sich auch in der Lebensreife fort. Der Frankfurter Fotograf Karsten Thormaehlen schenkte jenen „Helden mit den silbernen Haaren“ seine Aufmerksamkeit, die trotz hohen Alters körperliche Höchstleistungen erbringen.

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Nassporträt: Geheimnisvolle Nixe

Actionporträts dürfen ein bisschen mehr als Passbilder. An- und abgeschnittene Gliedmassen allerdings sind fast nie akzeptabel.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Fridtjof Enzmann).

Kommentar des Fotografen:

Eine Freundin von mir, im Wasser fotografiert. Mit Photoshop umgewandelt und bearbeitet. Als Anfänger haben wir einfach abends die Sonne ausgenutzt und über einen Reflektor noch aufgehellt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Fridtjof Enzmann:

Eine junge Frau mit nassem Haar, rätselhaftem Blick und ansatzweise geöffnetem Mund blickt unter über dem Kopf entspannt verschränkten Armen in die Kamera. Die halbnassen Haare fallen ihr strähnig ins Gesicht, Wasser perlt vond er Haut und tropft von den Fingern der einen Hand. Die körnige Schwarz-Weiss Aufnahme scheint an einem Strand oder an einem Ufer mit Quaimauer entstanden zu sein, welche unscharf im Hintergrund für den Kontrast sorgt. Der Hintergrund fällt vom hellen Negativraum in der linken Bildhälfte hinter dem Modell ab in eine dunkle rechte Hälfte.

Ein fesselndes Bild:

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Herlinde Koelbl: Haare als Statement

Das Münchner Museum Villa Stuck präsentiert die jüngsten Arbeiten der Fotokünstlerin Herlinde Koelbl.

Herlinde Koelbl
Haar – in jeder Form – ist herlinde Koelbls aktuelles Thema.

Sechs Jahre lang bereiste Herlinde Koelbl die Welt, nicht wie bei ihren anderen Arbeiten üblich auf der Suche nach besonderen Gesichtern und Portraits, sondern um nur haarkleine Details abzulichten: Die Haare der Menschen.

Und nicht erst seit der kompletten Renovierung und Neugestaltung vor einigen Jahren bietet die Münchner Villa Stuck einen gelungenen Rahmen für außergewöhnliche Ausstellungen. Das gilt jetzt auch bis zum 15. Juni.

So finden sich auf 70 großformatigen Fotografien von Herlinde Koelbl Haare jeglicher Couleur und Herkunft, reduziert auf das Wesentliche und dargestellt mit einer eindrucksvollen Brillanz und Schärfe.

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