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Der alte Zaun: Der Zauber des Ortes

Die Faszination einer Örtlichkeit kann selten mit einer „Abbildung“ ausgedrückt werden. Sie verlangt nach einer kreativen statt einer technischen Annäherung.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Kodym).Kommentar des Fotografen:

Der Wiener Südbahnhof wird in einem riesigen Bauprojekt zu einem Hauptbahnhof um und ausgebaut. Daher verschwinden im Kilometerumkreis sämtliche Einrichtungen um dem neuen Projekt Platz zu machen. Auf einer Tour im Abrissgebiet bin ich auf diese Szene gestossen. Ich war fasziniert von diesem alten Holzzaun mitten in der Stadt, dem leeren Platz und dem dramatischen Himmel. Kurzerhand hab ich mich um den Helligkeitsunterschied auszugleichen für ein HDR (mein erstes) entschieden, aufgenommen mit voller Belichtungsreihe der Nikon D300.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Matthias Matthias Kodym:

Es sind kleine Dinge, die vielfach den Zauber eines Ortes ausmachen. An Baustellen sind es häufig die Überreste der Vergangenheit gleich neben den Löchern, aus denen die Zukunft wachsen soll. Du wolltest in Deinem Bild den Zaun vor dem seltsam leeren Platz im Stadtzentrum und unter dem dramatischen Himmel als solches Mahnmal der Vergangenheit würdigen. Das ist Dir aus verschiedenen Gründen nur teilweise gelungen:

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Sonnenaufgang am Bodensee: Panorama der Farben

Traumhafter Steinstrand am Bodensee, im Morgenrot sehr gut belichtet: Ein Panorama aus vier Bildern.

© Benjamin Hesser Leider keine Exif-Daten vorhanden

Kommentar des Fotografen:

„sunrise @ lake constance“ – Nikon D70s – F11 – 18mm – ISO200 – Panorama aus 4 fotos

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Benjamin Hesser:

Vielleicht bin ich ja schon etwas verschrien als harscher Kritiker. Dabei fiel mir, als ich dieses Panorama gesehen habe, erst einmal nichts mehr ein. Ich war von der Farbgebung fasziniert.

Der passende Moment wurde abgepasst, indem die Sonne gerade hinter den Wolken verschwunden ist, und dann wird das Motiv auch noch schön eingerahmt. Links die Bäume, rechts die Stangen. Klasse.

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Spiegelsee: Gib mir eine Mitte

Landschaftsaufnahmen sind prädestiniert für Weitwinkelobjektive. Die sorgen für Weite, aber nicht für Tiefe: Darum muss sich der Fotograf mit der Komposition und entsprechender Schichtung selber kümmern.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Yves Dulex).

Kommentar des Fotografen:

Auf der Fahrt von Zürich nach Murmansk (3000km) fuhren wir plötzlich in Finnland an diesem spiegelglatten See vorbei. Nach einem abrupten Bremsmanöver hielt ich den faszinierenden Anblick mit zwei Fotos fest und erstellte in CS3 dann ein Panorama. Ich habe das Bild unzählige Male betrachtet und mittlerweile auch auf Leinwand aufgehängt, doch frage mich immer, wie dies ein Profi festgehalten hätte.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Yves Dulex:

Auf den ersten Blick ist das eine wundervolle Landschaftsaufnahme mit einer schönen Gewichtung nach links. Ich will Dir die Freude an dem Bild keinesfalls vergällen. Allerdings wirkt die Aufnahme in der kleinen Vorschau unseres Auswahl-Tools deutlich besser als in der Vollansicht, wogegen sie in wandfüllendem Grossformat ebenfalls wieder ganz neue Qualität erreichen dürfte. Zweifellos ein gelungenes Panorama – und trotzdem fehlt mir bei genauerer Betrachtung einiges, das es hätte grossartig machen können:

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Pier in Sepia: Mehr Verwirbelung

Die Kombination von Meeresweite und Fluchtpunkt-Linien funktioniert fast immer. Das Problem liegt in der Abnutzung des Effekts: Er muss in neuen Bildern frisch belebt werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Mark.Triffid). - Leider keine Exif-Daten vorhanden.

Kommentar des Fotografen:

Morgens am Atlantik zwischen Croissant und Kaffee. Analog auf Negativ fotografiert gescannt und Postpro.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Mark Triffid:

Maler sämtlicher Epochen waren vom Meeresstrand, Ufermauern und dem Kontrast aus Quer- und Längslinien fasziniert. Nirgendwo wird der Horizont zum stärkeren Gestaltungselement – ausser vielleicht in der Wüste.

Deine Aufnahme ist in diesem Sinne ein Klassiker – ähnliches haben wir schon tausend Mal gesehen. Trotzdem hat mich das Bild in seinen Bann gezogen:

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Küste und Horizont: Wasserwaage im Bild

Um den Horizont gerade zu kriegen – und das ist grade bei Ozean-Bildern mehr als wünschenswert – ist der erste und beste Schritt, ein Stativ zu benutzen.

Thomas Schäubli
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Schäubli). – Canon PowerShot A85 – 1/400s – f/5.6 – 5.4mm (35mm)

Kommentar des Fotografen:

Sardische Westküste

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Thomas Schäubli:

Als erstes ist mir an dieser Aufnahme aufgefallen, dass der Horizont sie fast genau in der Mitte zerschneidet, und dass sie etwas nach rechts geneigt ist.

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Surreal oder Schnappschuss: Die Komposition muss stimmen

Ausser in der Reportagefotografie spielt die Bildkomposition immer eine zentrale Hauptrolle. Um sie ohne Ablenkung zu überprüfen, stelle man das Bild auf den Kopf.

Gabriel Kowalik
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Gabriel Kowalik). – Casio EX-Z57 – 2.5s – f/2.6 – 5.8mm (35mm KB)

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild habe ich irgendwann in der Nacht in Berlin aufgenommen. Die Lichtfarbe hat mir sehr gut gefallen, allerdings gefällt mir der Freiraum an der linken Bildseite nicht.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Gabriel Kowalik:

Diese merkwürdige Szene erweckt aus vielerlei Gründen Interesse, nicht zuletzt, weil es sich um ein «persönliches« Porträt eines Salamanders handelt. Das Tier, das da einen Apfel anstarrt und dabei lässig mitten auf der Straße liegt, ist kein alltäglicher Anblick. Die starken Farben, das Orange der Straßenlaternen, sowie das Dunkelblau des Nachthimmels, spielen auch eine große Rolle, dass bei uns für das Foto Interesse aufkommt.

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Leserbilder in der Profi-Kritik: Große Tiefe, wenig Nähe

Ein Urlaubsbild leuchtet einem vom dem Bildschirm entgegen. Kräftige Farben, gestochen scharfe Konturen, große Tiefenschärfe. Wunderbar. Nur: Weniger wäre mehr.

Copyright Thomas Schäubli
Leserfoto: Sardischer Strand (© Thomas Schäubli). Canon PowerShot A85 – 1/1000s – f/3.5 – 3 – 5.4mm (35mm)

Profi Robert B. Fishman meint zum Bild von Thomas Schäubli:

Die klare Luft, der Sonnenstand (am Morgen oder Nachmittag) und die Farben der Landschaft lassen das Motiv kräftig leuchten: Blau, starkes grün und scharfe Kontraste, sehr viel Schärfentiefe. Ich spüre die Frische der Luft.

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Leserbilder in der Profi-Kritik: Ungefiltert harsch

Im Urlaub kann man sich den Zeitpunkt für ein Foto nicht immer aussuchen. Wenns aber was Spezielles werden soll, lässt sich das Mittagslicht mit einem Filter aufweichen. Und ein grader Horizont ist immer einen Eingriff wert.

Christian Fahrni: Havanna
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christian Fahrni). – Canon EOS 350D – 1/320s – f/11 – ISO 200 – 24mm (36mm)

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen letzten Sommer in Kuba. Blick auf Havanna. Ich hätte noch eine bearbeitete Version (Color-Key) aber ich dachte hier geht’s vor allem ums Foto selber.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Christian Fahrni:

Wasser, Gebäude, Bäume, blauer Himmel und Wolken – ein paar schöne Elemente, die ein interessantes Foto ergeben können. Leider hat das in diesem Fall nicht recht geklappt. Wie wir an den Schatten und dem uninteressanten Licht erkennen, wurde dieses Foto um die Mittagszeit aufgenommnen:

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