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Industrielandschaft: Industrial Color-Key

Der kleine Mensch inmitten von großen Maschinen: So wirkt diese Riesenrad-Szene in Schwarz-Weiß, bei der die größte Fläche farbig hervorgehoben wurde.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Lars Röglin).

Kommentar des Fotografen:

Meine Interpretation einer Situation im Riesenrad im Wiener Prater: Mir gefällt, dass die zweite Person des romantischen Dinners praktisch vollständig vom Fensterrahmen verdeckt ist. Der rote ColorKey im kontrastreichen schwarz-weiß soll ein wenig an SinCity erinnern, da die eigentliche Szene ja eher romantisch ist. Bin gespannt auf die Profi-Kritik.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Lars Röglin:

Schwarz-Weiß-Fotos leben von Kontrasten und der Komposition. Spannend wird es, wenn durch den Color-Key-Effekt der Kontrast durch eine zusätzliche Farbe – im gezeigten Fall Rot – entsteht und damit die Aussage „Schwarz-Weiß-Bild“ fast konterkariert wird. Außerdem kann ein Color-Key-Effekt durch übertriebenen Einsatz schnell kitschig oder peinlich wirken.

Beim Foto von Lars Röglin passt der Effekt jedoch erstaunlich gut.

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Zivilisationsbild: Trostlosigkeit festhalten

Ein vordergründig unattraktives und trostloses Motiv kann durchaus interessant sein, wenn es gelingt, diese „Trostlosigkeit“ auch wirkungsvoll zu zeigen. Gelingt diese bei dieser Aufnahme?

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Felix Hälbich).

Kommentar des Fotografen:

Diese Ansicht einer Firma für Beton- und Natursteine habe ich bei einer Erkundungstour durch meine alte Heimat bei Dormagen im Rheinland gemacht. Solche Orte haben mich schon als Kind fasziniert. Mir gefällt die ruhige Ausstrahlung des Bildes und der Schriftzug. Ich schaue es mir immer wieder gerne an.

Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von Felix Hälbich:

Solche Bilder zu bewerten ist ausgesprochen schwierig. Schauen wir sie einzig aus dem Blickwinkel der fotografischen Bildqualität an, so mögen sie uns nicht zu überzeugen. Das Motiv ist völlig unspektakulär, die technische Qualität nicht berauschend, die Komposition statisch und eher langweilig, der Kontrastumfang zu gross (mit einem reinweissen langweiligen Himmel). Schnell sind wir versucht, das Bild als missglückte Aufnahme auf die Seite zu legen.

Wir können diese Aufnahme aber auch aus einer eher kunstorientierten Perspektive ansehen:

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Industrielandschaft: Genre und Technik

Gute Bildideen werden meist noch besser, wenn man sich ausführlich mit ihnen auseinandersetzt, experimentiert und klare Entscheide fällt.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Marcel Dykiert).

Kommentar des Fotografen: Die Aufnahme entstand in Ferropolis, einem äußerst fotogenen Maschinenpark, den man vor den Toren Berlins besichtigen kann. Der kleine Pacman Geist setzt die riesigen Maschinen in das richtige Licht und wird durch die Dimensionen selbst zum Opfer …

Peter Sennhauser meint zum Bild von Marcel Dykiert:

Ein weisses, verpixeltes Pacman-Emblem klebt an einer dunkelgrünen, leicht verwitterten Wand oder einem Maschinengehäuse in der rechten Hälfte dieses Bildes. Im unscharfen Hintergrund links ist eine schwere Tagbergbau-Maschine erkennbar, am linken Bildrand ragen dünne Äste vielleicht von einer Birke ins Bild.

Die gestalterische Arbeit mit der Schärfentiefe ist eine faszinierende Sache, vor allem, wenn man erstmals ein lichtstarkes Objektiv in die Finger kriegt und erkennt, was einem mit den weitaus billigeren (Zoom-) Objektiven entgangen ist.

Du hast hier im abendlichen Dämmerlicht mit Blende 2.8 im Maschinenpark gearbeitet und dabei ein Detail mit selektiver Schärfentiefe herausgearbeitet: Weiterlesen

24 Stunden: Landschaften

Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder keystone)

[hide] Mähdrescher (keystone)Extrem-Ebbe (keystone)Pferdewagen (keystone)Pottwal (keystone)Maglev (keystone)Windjammer und Dampfschiff (keystone)Totes Meer (keystone)[/hide]Landschaften über Wasser, unter Wasser und dazwischen.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.[hide]

Schlammlandschaft: Formen, Farben, Linien

Angewandte Geometrie gut erkannt. Ein kleiner technischer Kniff hätte dieses Foto noch verbessern können.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Klaus Kordowski).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen auf der Halde Haniel in Bottrop, im März dieses Jahres. Obwohl Sonnenuntergänge über Industrielandschaften für einen Ruhrgebietsmenschen wie mich Gefahr laufen, mit der Zeit an Reiz zu verlieren (einfach weil sie so oft da sind!), fand ich dieses Motiv vor allem wegen der gestapelten Linien interessant – und dass sich der Aspekt der Industrie im Kleinen zurückhält. Ich war leider ohne Stativ unterwegs, ansonsten hätte ich durch eine Blichtungsreihe das Ausfransen des Sonnenlichtes vielleicht verhindern können. In der Bearbeitungen: Wiederherstellung der Lichter, etwas Sättigung.

Profi Thomas Rathay meint zum Bild von Kordowski Klaus:

Vielen Dank Klaus, dass du dich doch noch entschliessen konntest dieses Bild für uns aufzunehmen. Und für dich natürlich auch.

Gut hast du erkannt, wie dieses Bild von den Formen und Linien lebt.

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Industrieromantik: Weg von der Mitte

Industrielandschaften können äusserst romantisch wirken. Dazu müssen sie aber auch spannend fotografiert werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Unzen).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen auf den Weg auf die dänische Insel Fanø, Ich stand bei der Aufnahme auf der Fähre. Ich wollte mit diesen Bild die Romantik ausdrücken, die auch von einer Industriestadt wie Esbjerg ausgehen kann

Peter Sennhauser meint zum Bild von Michael Unzen:

Sonnenuntergang, Schleppkahn, Industrieschlot und bunter Himmel: Was will man mehr? das ist keine rhetorische Frage. In diesem Bild ist alles drin, was eine fesselnde Aufnahme braucht. Es ist nur nicht am richtigen Ort. Weiterlesen

Hafen-Makro: Schärfe am falschen Ende

Die Kombination von Makro mit Hintergrund kann durchaus funktionieren. Dazu muss aber der Vordergrund etwas bieten, was ich gerne sehen möchte.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Lindeman Andreas).

Kommentar des Fotografen:

Ein Bügel, wahrscheinlich zum vertäuen der Schiffe, im Hardenberghafen in Dortmund. Im Hintergrund nur noch durch seine Umrisse und Farbgebung zu erkennen, ein großer Verladekran. Mir gefällt an diesem Bild, neben den Farben (irgendwie warm und blaß) die Kombination aus Makroaufnahme und verschwommenem Landschaftsbild. Eure Meinung dazu und höchstwahrscheinlich fällige Tipps, sind mir wichtig, da ich diese Art der Bildkomposition gerne als Linie für mein weiteres „Werkeln“ als Hobby-Fotograf fortführen möchte und auch teilweise schon tue.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Lindeman Andreas:

Landschaftsfotografie braucht Ebenen – Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund im besten Fall – und auf Industrielandschaften trifft das auch zu. Nur ist Schärfentiefe, oder deren Begrenzung, für die Schaffung von Ebenen in Landschaftsbildern denkbar ungeeignet:

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