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Kamerafernsteuerung: Kreative Bilder einfacher gemacht

Moderne Kameras bieten viele neue Funktionen. Wir zahlen dafür, also sollten wir sie auch nutzen.

Selbstbildnis mit der Kamerafernsteuerung gemacht

Selbstbildnis mit der Kamerafernsteuerung gemacht

Viele Fotografen vergleichen die technischen Spezifikationen und Funktionen der Kameras, für die sie sich interessieren. Und das, obwohl man diese Funktionen nicht wirklich braucht oder sie später nutzt. In meiner ganzen „Fotografenlaufbahn“ habe ich z.B. die Serienbildfunktion vielleicht drei Mal genutzt. Und selbst da war es irrelevant, ob ich nun 4 oder 8 Bilder pro Sekunde machen konnte.

Moderne Kameras sind voll gepackt mit Funktionen, die über das „normale“ Fotografieren hinaus gehen. Man hat diese Funktionen bezahlt, warum also sie nicht ab und an nutzen? Mit etwas Kreativität und Experimentierfreude kann man mit diesen Funktionen interessante Bilder machen. So war es bei mir mit der Kamerafernsteuerung (nicht Tethering) per App.

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Kreativität: Alles neu oder alles nur geklaut?

Wenn man einer kreativen Tätigkeit nachgeht, beschäftigt man sich zwangsläufig irgendwann mit der Kreativität an sich. Spätestens dann, wenn man einen Haufen teures Equipment zu Hause hat, und dann doch nicht weiß, was man überhaupt fotografieren soll.

Einige aktuelle Fotozeitschriften

Einige aktuelle Fotozeitschriften

Bei mir war es letztens wieder so weit, als ich bei einem befreundeten Fotografen war und er mir alte Fotozeitschriften aus den 1960er Jahren zeigte, die er auf einem Flohmarkt erstanden hat. Beim Durchblättern ist mir eins sehr schnell aufgefallen. Vieles von dem, was wir heute als kreativ ansehen, haben Fotografen schon vor über 50 Jahren gemacht. Nur in einer anderen technischen Qualität und mit größerem fotografischen Handwerk.

Aber in der heutigen Zeit verliert das Handwerk immer mehr an Bedeutung. Weiterlesen

Juriertes Projekt «Doppelt gesehen»: Eure Fotos im Buch

Ein Fotobuch mit Euren besten Bildern: Das ist das Ziel dieser Ausschreibung, einer Mischung aus Wettbewerb und kollektivem Projekt. Das Thema lautet «Doppelt gesehen». Der Einreichungsschlusstermin ist Ende Juni.

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Ein Best-Of unserer Leser!

Über die Jahre haben wir aus unserer Leserschaft einige bemerkenswerte Bilder bekommen. Das hat uns auf die Idee gebracht, das Beste, was Ihr fotografisch zu bieten habt, in einem jurierten Fotobuch zu sammeln. Wenn es genug Einreichungen generiert,  könnte das Buchprojekt jährlich mit anderem Thema wiederholt werden. Die Première ist geplant auf Ende September. Und wir freuen uns sehr, dass wir den Fotobuch-Dienstleister Pixum gewinnen konnten, der uns bei der Realisierung namhaft und tatkräftig unterstützt.

Fotobuch Testsieger Pixum Stiftung Warentest Das Buch soll zur Photokina im September bereit sein und uns und Euch einen möglichst grossen Spielraum lassen. Kreativität und Ideen bei der Umsetzung stehen im Vordergrund. Für uns als künstlerisch geprägtes, aber nicht zuletzt auf die handwerklichen Aspekte der Fotografie fokussiertes Fotoblog geht es auch um spannende Ideen im Zusammenhang mit Technik und Interpretation.

Unser erstes Thema: „Doppelt gesehen“. Hier ein paar Beispiele, was das heißen kann:

  1. Zwei miteinander zusammenhängende Porträts
  2. Ein Diptychon
  3. Eine Doppelbelichtung
  4. Ein Foto, begleitet von einem Gedicht oder einem kurzen Text
  5. … oder was das Thema für Euch auch immer künstlerisch bedeutet

Einreichen könnt Ihr Landschaften, Porträts, Stillleben, Schnappschüsse, …

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Rauchabstraktion: Interessante Formationen

Fotografie ist nicht einfach das, was ist. Sie kann auch Bilder von etwas völlig Neuem schaffen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Martin Wolfert).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild „Lady in red“ entstand im Wohnzimmer aus dem Rauch eines Räucherstäbchens. Ich finde Rauchfotografie extrem spannend, da man vorher nie weiß, welche Formen entstehen.

Wenn man hinterher die Ergebnisse am PC sichtet und nachbearbeitet, kann man seiner Kreativität und Fantasie freien Lauf lassen.

Belichtet wurde das Bild mit einem Studioblitz (Streiflicht von links hinten) und einem Reflektor auf der rechten Seite. Als Kamera diente meine Nikon D300s, eine 50mm Nikon Festbrennweite, bei ISO 200, Blende 16 und einer 1/200 Sekunde. In Photoshop wurde das Bild invertiert, und der Rauch eingefärbt.

Profi Peter Sennhauser meint zum Bild von Martin Wolfert:

Eine Frau, ein Fabelwesen, eine Elfe oder eben einfach nur roter Rauch, der sich vor einem weissen Hintegrund gegen oben ringelt, ist auf dieser Fotografie zu sehen.

Manchmal ist es spannend, Dinge aus einem alltäglichen Blickwinkel zu sehen. Manchmal ist es interessant, sie aus einer ganz anderen Perspektive zu sehen. Und bisweilen ist es höchst anregend, sie auf eine ganz neue Art zu sehen.

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Unterwasserfoto: Trojanische Kreativität

Wem gebührt das Lob für die kreative Leistung einer Fotografie? Anhand dieses Fotos aus dem SeaLife München lässt sich das gut diskutieren.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Christian Steiner).

Kommentar des Fotografen:

Nach einem schönen Tag im SeaLife München ist dieses Bild „Trojan Horse“ entstanden. Kurz vor dem Ausgang war dann das größte Becken des SeaLife zu sehen. Ein unscheinbares Fenster direkt vor dem Ausgang bot mir dann diesen Blick. Ich wollte unbedingt diese Perspektive festhalten. Das Licht von oben, das Blau des Wassers, die Luftblasen, die Tiere, die im Becken schwammen, und natürlich das riesige Holzpferd. Die meiste Zeit von meinem Besuch im SeaLife habe ich wohl genau an diesem Fenster verbracht. Ich hatte Glück, dass dieses Fenster nicht so stark gebogen war. Da das Fenster nicht besonders groß ist und man keine Möglichkeit hat, ein paar Schritte zurückzutreten, musste ich direkt an das Fenster ran, um das Pferd komplett ablichten zu können. Genau hier war ich richtig froh, dass mein Canon 50mm f1.4 an meiner Canon 5D Mark II genau den richtigen Bildausschnitt hatte. Mein Freund, der auch dabei war, hatte mit seiner Canon 50D und dem 50mm f1.8 weniger Glück. Der Bildausschnitt an seiner Kamera war zu eng. Da mich dieses Pferd an das Holzpferd von Troja erinnerte, benannte ich das Bild dementsprechend.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Christian Steiner:

Eine Szene wie aus einem Märchen. Nein, genauer, wie aus einer Geschichte aus längst vergangenen Zeiten. Sofort beim Anblick musste ich an das trojanische Holzpferd denken; mittlerweile versunken auf dem Meeresgrund, wartet es auf die Entdeckung durch den Fotografen.

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Hafentanz: Kunst im Nebel

Manche Bilder entziehen sich einer formalen Kritik, weil sie sich ganz einfach über alles hinwegsetzen, was es an Regeln gibt – und (trotzdem) faszinieren.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Lilo Ulke).

Kommentar der Fotografin:

– hafentanz –

Peter Sennhauser meint zum Bild von Lilo Ulke:

Ein nasser Park- oder Warteplatz – oder ist es ein Eisfeld? – in dunkelster Nacht, offenbar an einem Gewässer. Beleuchtet wird der Platz von zwei auf hohen Masten installierten Scheinwerfern, deren Licht sich im Nebel unter den Lampen materialisiert wie etwas Fassbares, das auf den Platz unten prasselt.

Zwei der vier Masten sind lichtfrei und ihre Spitzen lösen sich im Dunkel des Himmels auf. Am Rande des Platzes sind zwei, vielleicht drei schemenhafte Figuren erkennbar; am Fusse von zwei der vier Lampenmasten leuchten orange Behälter für Rettungsringe. In der Platzmitte bewegt sich ein Mensch, der durch die Langzeitbelichtung in drei Figuren aufgeteilt wurde.

Dieses Bild ist, könnte man behaupten, technisch missglückt, eine Lomographie.

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Beauty Porträt mit Extreme Makeup: Gehversuche in Blattgold

Auch Porträts sollte man Stück für Stück komponieren, grade dann, wenn man mit unbekannten Stilelementen experimentiert. Das Hilft, ungewollte Wirkungen zu identifizieren.Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sören Spieckermann).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild ist Bestandteil eine Serie mit dem Thema „Extrem makeup“. Ziel, für mich als relativer Anfänger in dem Bereich, war einmal die Wirkung bestimmter Bildelemente in einem Portrait zueinander zu „erforschen“. in dem Fall hier war es ein Goldmakeup mit Blattgold, das als „Aufhänger“ dafür diente. Ich wollte ein Beautyportrait schaffen, bei dem verschiedene Elemente im Gesicht einer Person zusammen eine harmonische Einheit bilden. Zum einen eine starke Betonung der Augen durch ein relativ starkes Augenmakeup und als Gegengewicht dazu die Gestaltung der Mundpartie. Das Blattgold in der Unschärfe am Hals dient als „Hintergrundelement“ um auch noch die Schulterpartie miteinzubeziehen. Was mir persönlich nicht so gefällt, ist die Wahl des Oberteils. Das passt farblich und von dem Style her nicht ganz zu dem Glamour des Gesichts. Ist mir leider zu spät aufgefallen. Und auch in der Lichtführung gibt es noch Mängel. (insb. Haarlicht). Irgendwie habe ich den Eindruck, dass dieses Bild zu sehr vom „aussergewöhnlichen“ des Makups lebt, und weniger durch die Komposition der Elemente und der Lichtsetzung. Was genau diesen Eindruck bei mir hervorruft kann ich leider nicht sagen. Deshalb meine Anfrage hier. Über ein kleines feedback würde ich mich freuen.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Sören Spieckermann:

Fotograf Spieckermann hat hier ein Fashionporträt geschaffen, bei dem sogenanntes „extreme makeup“ zum Einsatz kam.

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Andi Zimmermann: Bunte Lego-Welten

Aus Lego-Steinen entstehen die Grundelemente von Andi Zimmermanns bunten Stadtlandschaften. Diese fotografiert er und setzt sie am Computer zusammen.

Andi Zimmermann: Aus der Arbeit spontaneous random

Die großformatigen Fotografien dieser Lego-Welten sind also Konstruktionen im doppelten Sinne – anscheindend von dieser Welt und doch nicht. Sie sind derzeit in der Düsseldorfer Galerie Mikro zu sehen.

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Bootssteg im Goldlicht: Absicht umsetzen

Tolles Licht kann der Grund für eine Fotografie sein – und auch ihr Inhalt. Aber es darf nicht von langweiligen Motiven überlagert werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Thomas Wenskat).

Kommentar des Fotografen:

Bei dem Bild ist es mir vor allem um das goldene Licht an diesem Nachmittag des 14. März am Etang du Stock in Lothringen gegangen.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Thomas Wenskat:

Mir fallen an diesem Bild sofort die goldenen Schilfhalme im Hintergrund und die grossartige Struktur des Holzes auf dem Steg auf.

Aber ich käme nie auf die Idee, dass es das Licht war, was Dich zu der Aufnahme motiviert hat:

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Dave Brubeck: Ein Stück über Ansel Adams

Die Jazz-Legende Dave Brubeck hat ein Orchester-Stück über die Fotografen-Legende Ansel Adams komponiert. Es heißt: „Ansel Adams: America“.

Ansel Adams Moon and Half Dome, Yosemite Valley 1960. Courtesy Masters of PhotographyDas klassische Musikstück, das der 88-jährige Brubeck zusammen mit seinem Sohn Chris geschrieben hat, ist jetzt Anfang April vom Sinfonie-Orchester im kalifornischen Stockton uraufgeführt worden. Während des Konzerts wurden Ansel Adams Bilder auf die Bühne projiziert.

Ansel Adams, das ist weniger bekannt, war auf dem Weg zum Konzertpianisten, bevor er die Fotografie entdeckte. Es gibt von ihm die Aussage: „Fotografen sind in gewissem Sinne Komponisten und die Negative sind ihre Noten.“

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