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Makroaufnahme Käfer: Hier bin ich!

Makrofotografie muss nicht immer nur ein Blick durchs Mikroskop sein. Geschichten passen auch in kleine Welten. Hier scheint ein Käfer im Schilfgras verstecken zu spielen.

Makroaufnahme eines Käfers auf einem Schilfblatt

Der Käfer: Canon EOS 600D f/2.8 bei 100mm (Macro) und 100 ISO © Wiebke-Susanne Homann

Wiebke-Susanne Homann schreibt zu diesem Bild: Der kleine Käfer wurde mit einem Makroobjektiv zwischen Schilfhalmen fotografiert.

Beim Stichwort Makro-Fotografie fallen sofort Heerscharen von zu Monstern mutierten Ameisen, Libellen und Wespen über mich her – das Genre hat so ein bisschen den Touch des wissenschaftlich-unpoetischen. Dabei habe ich mir schon erklären lassen, wie kreativ die Fotografen mit dieser Spezailität teils umgehen: von tiefgefrorenen bis zu in aufwendigsten Laser-Lichtfallen gefangenen Modellen habe ich gehört. Ich selber habe bis auf Detailaufnahmen von Dingen, die ich verkauft habe, noch keine Makrofotografie betrieben, und mein Set Distanzringe müsste dringend mal ausgiebiger getestet werden.

Hier aber zeigst Du, dass die Makrofotografie keineswegs nur wissenschaftlich – anschaulichen Zwecken dient, sondern auch ganz vergnüglich unterhaltsam sein kann. Hier ist der kleine Geselle etwas vergrössert: Weiterlesen

Juriertes Projekt «Doppelt gesehen»: Eure Fotos im Buch

Ein Fotobuch mit Euren besten Bildern: Das ist das Ziel dieser Ausschreibung, einer Mischung aus Wettbewerb und kollektivem Projekt. Das Thema lautet «Doppelt gesehen». Der Einreichungsschlusstermin ist Ende Juni.

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Ein Best-Of unserer Leser!

Über die Jahre haben wir aus unserer Leserschaft einige bemerkenswerte Bilder bekommen. Das hat uns auf die Idee gebracht, das Beste, was Ihr fotografisch zu bieten habt, in einem jurierten Fotobuch zu sammeln. Wenn es genug Einreichungen generiert,  könnte das Buchprojekt jährlich mit anderem Thema wiederholt werden. Die Première ist geplant auf Ende September. Und wir freuen uns sehr, dass wir den Fotobuch-Dienstleister Pixum gewinnen konnten, der uns bei der Realisierung namhaft und tatkräftig unterstützt.

Fotobuch Testsieger Pixum Stiftung Warentest Das Buch soll zur Photokina im September bereit sein und uns und Euch einen möglichst grossen Spielraum lassen. Kreativität und Ideen bei der Umsetzung stehen im Vordergrund. Für uns als künstlerisch geprägtes, aber nicht zuletzt auf die handwerklichen Aspekte der Fotografie fokussiertes Fotoblog geht es auch um spannende Ideen im Zusammenhang mit Technik und Interpretation.

Unser erstes Thema: „Doppelt gesehen“. Hier ein paar Beispiele, was das heißen kann:

  1. Zwei miteinander zusammenhängende Porträts
  2. Ein Diptychon
  3. Eine Doppelbelichtung
  4. Ein Foto, begleitet von einem Gedicht oder einem kurzen Text
  5. … oder was das Thema für Euch auch immer künstlerisch bedeutet

Einreichen könnt Ihr Landschaften, Porträts, Stillleben, Schnappschüsse, …

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Video-Bildbesprechung: Eiserne Lady

Mit ein paar wenigen Handgriffen wird aus einem auf die Schnelle gemachten Schnappschuß ein perfektes Foto.

Udo Werner aus Mainz-Kastel schreibt zu diesem Bild:

„IRON-Man Wiesbaden. Mitzieher auf die Schnelle.“

Transkript folgt unten. Weiterlesen

Mittägliche Langzeitbelichtung: Der Strandkorb

Mit einem «schwarzen Glas» vor dem Objektiv eine Langzeitaufnahme am heiter hellen Tag zu erzwingen: Damit hat Heino hier eine originelle Sommer-Endstimmung konzipiert.

Strandkorb am scheinbar menschenleeren Strand. Tatsächlich handelt es sich um eine Langzeitbelichtung

Strandkorb am gar nicht so menschenleeren Strand. © Heino Klinnert, ISO 100, 24 mm, f8 und 172 Sek

Heino Klinnert aus Blaustein schreibt: Das Bild entstand im letzten September auf Usedom. Entsprechend dem Titel «Ende des Sommers» war meine Idee, einen einzelnen Strandkorb vor menschenleerer Uferkulisse abzulichten. Die Farb- bzw. Lichtstimmung sollte den jahreszeitlichen und nachmittäglichen Charakter unterstützten. Da der Strand durchaus gut frequentiert war, konnte der Ansatz nur durch Einsatz von ND-Filtern gelingen. In der Kombination zweier Filter wurde die Belichtungszeit um den Faktor 60’000 verlängert. Da ich die restlichen Urlauber ausschließlich mittels der Belichtungszeit eliminieren wollte, gab einzig dies den Ausschlag für die letztlich gewählte Belichtunszeit. Förderlich empfinde ich bei Einsatz der Filter, dass durch die Bewegung der Wolken der Aspekt eines zeitlichen Ablaufes (die Zeit vergeht, während der Strandkorb einsam am Strand zurückbleibt) in das Bild Einzug hält.

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Low Key Porträt mit Hund: Vier Augen für ein «Wow»

Wenn zwei Augenpaare eine Geschichte erzählen… Ein Abendlicht-Porträt, das kaum noch Wünsche übrig lässt, obwohl es kaum Regeln einhält.

Junge und Hund sitzen am Boden Schwarz Weiss

Ohne Titel © Hans Solvie

Hans Solvie aus Berlin schreibt zu diesem Bild: Das Bild entstand in unserer Datsche bei mäßigem Licht und kurz vor dem Abschied von dem Hund … die Grundstimmung war somit eher etwas traurig. Zu den technischen Daten: Blende 2,8, Iso 2000 und 1/200 Belichtung, Canon Dos 5 d, Sigma Objektiv 35 mm 1,4. Über eine Kritik von Euch würde ich mich sehr freuen.

In dieser Schwarzweiss-Aufnahme sitzt ein Junge von vielleicht 12 Jahren im Schneidersitz am Boden vor der Kamera. Diese befindet sich auf seiner Augenhöhe. Er hat einen kleinen Hund auf dem Schoss, dessen Kopf er mit der Linken hält, während er das Tier mit der rechten umschlungen hat. Hund und Junge blicken direkt in die Kamera; der Kopf des Hundes verdeckt den Mund des Knaben. Das Bild ist angesichts der dunklen Umgebung fast schon als Low-Key zu bezeichnen, im Hintergrund spiegeln sich helle Fenster in der matten Oberfläche eines weissen Kühlschranks.

Es ist unglaublich, wieviel Ausdruck in einem Blick liegen kann, oder vielmehr: Weiterlesen

Storch auf Strohballen: Landschaft mit „I-Tüpfelchen“

Manchmal kann man auch zuviel an Bildern herumdoktern; dabei übersieht man dann gerne andere Probleme.

Canon 500D - f/8 - 1/400s - ISO 100 - 200 mm - (c) Rainer Bachmann

Canon 500D – f/8 – 1/400s – ISO 100 – 200 mm – (c) Rainer Bachmann

Rainer Bachmann aus Berlin schreibt zu diesem Foto:

Bei einer Radtour durch die Uckermark konnte ich diesen Storch ablichten. Besonders gefallen hat mir dabei die Dreieckskomposition mit den Stohballen. Ich war mir aber nicht sicher, ob ich das Bild hätte noch mehr um den Himmel beschneiden sollen, um nur 2 Hintergründe und Farben zu haben. Andererseits fand ich die abfallende fast parallele Linienführung der Horizonlinie und der ersten Feldlinie schön. Ich finde das sorgt für zusätzliche Dynamik im Bild.

Manche Leserbilder schaue ich mir an, und weiß sofort, was ich schreiben werde. Das hier war so eines, obwohl es weniger zu kritisieren, als zu erläutern gibt. Umgetrieben hat Dich die Frage nach einem weiteren Beschnitt – ich bin froh, daß Du nicht weiter beschnitten hast, dafür scheint Dich das, was ich im folgenden ansprechen werde, nicht gestört zu haben. So geht es manchmal. Störendes ist aber nicht viel vorhanden. Weiterlesen

Video-Bildbesprechung: „London 2015“ – Das Bild im Bild

Entscheidungen zum Zeitpunkt der Aufnahme sind absolut kritisch, weil das Ergebnis dieser Entscheidungen im Nachhinein oft nicht mehr zu korrigieren ist.

Denis Herbst aus Hamburg schreibt zu diesem Bild:

„Es war ein schöner Tag im Mai. Die Straßen in London waren voller Menschen, Autos, Radfahrern und großen, bedrohlich wirkender Doppeldeckerbusse. Zum stoppen gebracht durch roten Ampeln. Alles wirkt noch mächtiger und enger durch die Spiegelung im Bus. Wenn die Ampeln grün werden läuft alles weiter, wie ein Uhrwerk.“

Transkript folgt unten. Weiterlesen

Konzeptbild: „Your Tattered Throne“

Color Key kann funktionieren, wenn er gut gemacht ist UND zum Foto paßt.

PENTAX K-3 - f/2.8 - 1/1250 s - 35 mm - ISO 100 - Zeitautomatik - (c) Jens Ochlich

PENTAX K-3 – f/2.8 – 1/1250 s – 35 mm – ISO 100 – Zeitautomatik – (c) Jens Ochlich

Jens Ochlich aus Oceanside, CA USA schreibt zu diesem Bild:

Ich habe dieses Foto vor genau einem Jahr an dem Ufer der Salton Sea in Kalifornien gemacht. Die Salton Sea war einst die „Riviera Der Wüste“, mit regelmäßigen Besuchen von Hollywood Größen aus dem nur zwei Stunden entfernten LA. Da der See aber ursprünglich nur durch einen Dammbruch entstanden ist und kein selbst erhaltender, natürlicher See ist, fingen Mitte der Siebziger Jahre die Probleme an, die evtl. zu einem fast kompletten Verlassen des Sees führten. Man kann dort verlassene Gebäude (und viele Wohnwagen), sowie Relikte der sechziger u. siebziger Jahre, die im freien langsam in der Wüstensonne zerfallen.

Dieser Stuhl wurde von jemandem direkt am Seeufer platziert, was für mich der eigentliche künstlerische Akt ist. Ich habe nur das Foto davon gemacht. Für mich ein perfektes Sinnbild des Verfalls und des Vergessen der Salton Sea. Ein stummer Zeuge der einst besseren Zeiten, die schon seit langem in der erbarmungslosen Sonne bleichen und verwittern und dabei die Patina des langsamen Verfalls besitzt.

Erst einmal Glückwunsch zu einem, wie ich meine, fast rundherum gelungenen Foto. Eingereicht hast Du ein Bild, das einen einzigen Stuhl zeigt, ehemals lila gepolstert, jetzt, wie der von Dir gewählte Titel treffend unterstreicht („tattered“ = zerfetzt oder zerfleddert), nur noch ein Schatten seiner selbst. Verfallende Gebäude und Gegenstände bieten willkommene fotografische Motive, und ich finde es auch immer spannend, solche Dinge zu erkunden. Um die Salton Sea bietet sich wohl, wie ich gesehen habe, so einiges an. Weiterlesen

Gebäudeabstrakt: „Iteration“

Eine verdichtete Bildbetrachtung.

Iteration

Iteration

Leser Kay Kietzmann aus Berlin hat uns das obige Bild unter dem Titel „Iteration” in der Kategorie ‚Abstraktion‘ zur Besprechung eingereicht.

 Auch das Bild Iteration entstand im Rahmen eines Workshops. Aufgabe war es, eine Abstraktion zu erstellen. Da mir dies auf intellektueller Ebene nicht gelingen wollte, entschloss ich mich, mich einfachen geometrischen Formen hinzugeben. Abgelichtet ist das Dach eines Unterstands. Momentan bin ich mit dem Ergebnis noch absolut unzufrieden. Nur leider fehlt mir die Zeit alle Ideen (vor allem in Bezug auf die digitale Bearbeitung) auszuprobieren. Also dachte ich mir: ‚Warte ab was die Profis von fokussiert.com sagen!‘. Möglicherweise bringen Sie mich sogar auf eine ganz andere Fährte. Meine Gedankengänge möchte ich Ihnen natürlich nicht vorenthalten. Ich denke, dass mir der Bildaufbau recht gut gelungen ist. Unsicher bin ich mir aber bei den vertikalen Streben. Würde das Bild ohne sie eine bessere Wirkung erzielen? Dann ist da noch der Schmutz auf den Scheiben. Einerseits finde ich ihn interessant. Andererseits könnte ich mir auch ganz gut einen Blooming-Effekt vorstellen, der das gesamte Bild natürlich etwas weicher zeichnen würde. Es gibt so viele Möglichkeiten … Was schwebt Ihnen vor?

Kais Idee, eine überschaubare geometrische Figur in das Bild eines nach rechts gerichtetes Bewegungsmoments zu übersetzen und so das unmittelbar Gesehene zu einer Abstraktion zu verdichten, gefällt mir recht gut. Weiterlesen

Urban Exploration: Morbider Charme eines alten Kinos

Alte Gebäude haben eine magische Anziehungskraft auf Fotografen, und wer sich ihr nicht entziehen kann und mit Temperaturproblemen, Staub und anderem zu kämpfen bereit ist, wird oft mit einer Zeitreise in eine andere Welt belohnt.

Der Kinosaal

Der Kinosaal

Als ich vor längerer Zeit durch Zufall in einer Seitenstraße dieses alte Kino entdeckte, versuchte ich in meinem Bekanntenkreis nähere Infos darüber zu bekommen. Doch diese waren spärlich. Es stellte sich heraus, dass das Kino seit fast 40 Jahren leer steht und der Zerfall seit dem voranschreitet.

Im Volksmund heißt das Gebäude noch heutzutage Eide-Saal. Dieser wurde in den Jahren 1952/53 von kulturtreibenden Vereinen in Eigenleistung an das ehemalige Gasthaus angebaut. Weiterlesen