Berühmte Künstler zu „zitieren“, ist immer mutig, sie umzuinterpretieren gewagt.
[textad]
Kommentar des Fotografen:
Tableau Vivant nach dem Gemälde „Die Jungfrau züchtigt den Jesusknaben vor drei Zeugen“ von Max Ernst. Im Originalbild liegt der Jesusknabe mit dem Rücken nach oben gewandt auf dem Schoß der Maria. Der auf dem Boden liegende Heiligenschein – hier durch den Knebel ersetzt – symbolisiert die Entheiligung des Jesuskindes, ein unerhörter Vorgang. Das Bild war deshalb auch Anlass für die Exkommunikation Max Ernst´s aus der Katholischen Kirche. In meiner Interpretation wird der Jesusknabe durch den Fetisch – Frauenbeine – ersetzt, Requisiten wie die Reitgerte und der Knebel lassen Assoziationen zur SM-Szene zu. Der Kulissenartige Hintergrund wurde, passend zum Thema, aus der Fassade des Diözesanmuseum Köln in PS konstruiert. Der Wandel von Moralvorstellungen, Sexualpraktiken und Toleranz, oder Inntoleranz der Kirche, wird im Kontext des Originalbildes thematisiert.
Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Horst Hazfeld:
Dein Bild war für mich ein „gefundenes Fressen“, wie man so schön auf Deutsch sagt. Erstens einmal sehen wir so etwas hier nicht alle Tage, und zweitens MUSS man das Bild interpretierend besprechen, wovon ich sonst meistens (u.a. aus Platzgründen) absehe.
Berühmte Künstler zu „zitieren“, ist immer mutig, sie umzuinterpretieren gewagt. Wenn man dieses auch noch in einem anderem Medium tut… Zunächst einmal ein paar Worte zum Original:
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