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Einzig in Mannheim: Die erste Fotografie der Welt

Es ist eine seltene Gelegenheit: Ausnahmsweise nur ging die erste Fotografie der Welt auf Reisen – Niépces „Blick aus dem Fenster in Le Gras“ von 1826. Einzig in Mannheim ist sie nun zu sehen.

Blick aus dem Fenster in Le Gras, Joseph Nicéphore Niépce, 1826

Am Ende der Ausstellung im Reiss-Engelhorn-Museum wird sie nach Austin, Texas, zurück – zusammen mit anderen Meilensteinen der Fotogeschichte, die in Mannheim ebenfalls bis Anfang Januar 2013 zu sehen sind.

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Das Foto, das keines ist

Der Spanier Pedro Campos zeichnet hyperrealistische Bilder und lässt uns glauben, es wären Fotografien.

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Bild: www.pedrocampos.net

Hyperrealistische Kunst ist eine Form des Photorealismus: Bilder werden so realistisch und detailgetreu gemalt, dass man auf den ersten – und oft auch auf den zweiten – Blick denkt, es handle sich hierbei eben nicht um Ölfarbe auf einer Leinwand, sondern um eine Fotografie. Der Hyperrealismus geht sogar noch ein Stückchen weiter, der Maler nutzt die Kunst, um Themen übertrieben drazustellen, etwa so wie der geübte Photoshopper beispielsweise einen dramatischen Himmel zaubert, verwendet der hyperrealistische Künster seinen Pinsel um Situationen, beispielsweise politische Themen, in seiner Sicht zu zeigen.

Und in einer so präzisen Art und Weise, dass der Betrachter eben glaubt, er habe eine Fotografie vor sich.

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Konzeptfoto mit „Book Birds“ – Die Grenzen zur Montage ausgedehnt

Mit digitalen Mitteln lassen sich immer noch neue fotografische Avenuen erschließen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Catherina Stuckmann).

Kommentar des Fotografen:

Inspiriert von Casey David, der eine Menge dieser Book-Bird-Bilder gemacht hat. Das war mein erster Versuch und es hat gleich super geklappt.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Catherina Stuckmann:

Da ich mich nicht lange soviel mit Flickr beschäftige wie andere, mußte ich zugegebenermaßen Casey David erst einmal „nachschlagen“. Er hat, wie Du sagst, das „Book Bird“ (etwa: „Büchervögel“) Konzept zu einem Hauptthema gemacht, und lichtet sich und andere in allen möglichen Situationen mit „fliegenden“ Büchern ab. Ein paar der auf seiner Flickr-Seite zu findenden Fotos sind konzeptionell gut gelungen, bei anderen fragte ich mich unwillkürlich, was die fliegenden Bücher im Bild sollten. Es ist eben, wie man so sagt, sein „Ding“, und irgendwann gehen einem wohl die Ideen aus.

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Digitales Konzeptbild: „Die Jungfrau“ einmal ganz anders

Berühmte Künstler zu „zitieren“, ist immer mutig, sie umzuinterpretieren gewagt.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Horst Hazfeld).

Kommentar des Fotografen:

Tableau Vivant nach dem Gemälde „Die Jungfrau züchtigt den Jesusknaben vor drei Zeugen“ von Max Ernst. Im Originalbild liegt der Jesusknabe mit dem Rücken nach oben gewandt auf dem Schoß der Maria. Der auf dem Boden liegende Heiligenschein – hier durch den Knebel ersetzt – symbolisiert die Entheiligung des Jesuskindes, ein unerhörter Vorgang. Das Bild war deshalb auch Anlass für die Exkommunikation Max Ernst´s aus der Katholischen Kirche. In meiner Interpretation wird der Jesusknabe durch den Fetisch – Frauenbeine – ersetzt, Requisiten wie die Reitgerte und der Knebel lassen Assoziationen zur SM-Szene zu. Der Kulissenartige Hintergrund wurde, passend zum Thema, aus der Fassade des Diözesanmuseum Köln in PS konstruiert. Der Wandel von Moralvorstellungen, Sexualpraktiken und Toleranz, oder Inntoleranz der Kirche, wird im Kontext des Originalbildes thematisiert.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Horst Hazfeld:

Dein Bild war für mich ein „gefundenes Fressen“, wie man so schön auf Deutsch sagt. Erstens einmal sehen wir so etwas hier nicht alle Tage, und zweitens MUSS man das Bild interpretierend besprechen, wovon ich sonst meistens (u.a. aus Platzgründen) absehe.

Berühmte Künstler zu „zitieren“, ist immer mutig, sie umzuinterpretieren gewagt. Wenn man dieses auch noch in einem anderem Medium tut… Zunächst einmal ein paar Worte zum Original:

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Hertha Miessner: Digitales Leuchten

Hertha Miessners fotografische Bilder leuchten aus einem dunklen Hintergrund. Es sind digitale Bildcollagen.

Hertha Miessner: Unfold (02), 2011, Digitale Bildcollage

Hertha Miessner verknüpft als bildende Künstlerin Malerei mit fotografischen Techniken. Unter dem Ausstellungstitel „Luminiszenz“ sehen wir die Bilder derzeit in München.

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Konzeptfoto: Die monochrome Birne

Ein neues Kunstwerk steht selten im luftleeren Raum, sondern muss sich – und manchmal will es auch – dem Vergleich mit und der Einordnung in bestehende kunstgeschichtliche Epochen und Stile stellen. So lassen sich auch gut Stärken und Schwächen eines Werkes – hier ein Foto – erkennen.

[textad]Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Moritz Wörle).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild ist eines von drei Stillleben, die ich für meine Bewerbungsmappe beim Lette-Verein erstellt habe. Aufgabe war es, drei Stillleben zu erstellen die den Betrachter sensibilisieren sollen in Bezug auf Pestizide, Verunreinigungen oder Gifte. Meine Idee war es, ein Bild zu gestalten, das in sich bereits einen extremen Kontrast besitzt. Auf der einen Seite die „perfekte“ Birne. Und dann die andere Hälfte, wo es von Würmern nur so wimmelt.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Moritz Wörle:

Dieses Foto fasziniert vor allem aus zwei Gründen. Zum einen ist es das Motiv. Eine saftige Birne auf der seinen Seite, eine Birnenhälfte voll mit wimmelnden Maden auf der anderen. Da verschluckt man sich fast an dem Wasser, was einem erst im Munde zusammengelaufen ist.

Gute Kunst lebt von solchen Reaktionen, und hier bettet sich das Foto sogar mit einem Kunstgriff in zwei historische Strömungen ein: Weiterlesen

Indonesische Marktfrau: Genre-Porträt

Fotografische Porträts von Menschen im Alltag oder auf der Strasse lassen viele Optionen offen. Das Genre wird derzeit durch Lifestyle-Magazine und Modeblogs in eine klar definierte Ecke gedrängt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Peter Bundrück).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Foto zeigt eine Verkäuferin auf dem Markt in Bukittinggi/Sumatra. Bei meinen Reisen bin ich oft auf Märkten unterwegs.Märkte haben den Vorteil das man mit den Leuten schnell ins Gespräch kommt. Da ich die Menschen nicht abschiessen mag, ist mir das sehr wichtig.

Dass ich etwas Indonesisch spreche ist dabei eine grosse Hilfe. In der Regel ist es kein Problem ein Foto zu machen .Oft werde ich auch darauf angesprochen. Allerdings ist nie viel Zeit, da die Verkäufer ja auch noch ihre Arbeit haben.

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Eliška Bartek: „Erregte“ Fotografie

Eliška Bartek ist eine sehr vielseitige Künstlerin: Sie experimentiert nicht nur mit Fotografie, sondern ist auch Malerin und Videokünstlerin.

Eliska Bartek - aus der Serie: Erregte Fotografie – Paris, 2008

„Mit Licht malen“ – ob als Fotografie oder Malerei, das steht im Zentrum von Eliška Barteks Arbeit. In Berlin sind aktuell zwei Ausstellungen von ihr zu sehen – eine mit Fotografie, die andere mit Malerei und Video.

[textad]“Erregte Fotografie“ sind Momentaufnahmen aus den Städten Abu Dhabi, Paris, London und St. Petersburg. Diese Schwarzweißserie entstand in den vergangenen beiden Jahren. Weiterlesen

In Innsbruck: Frühe Farbe, verrücktes Leben

Der Amerikaner Saul Leiter begann als Maler und wurde Fotograf. Er experimentierte früh mit Farbe und zeigt uns New Yorker Straßenfotografie als Farb- und Formenspiele.

Saul Leiter: Spaziergang mit Soames, 1958. Courtesy Gallery Greenberg; Albertina WienEinige der New Yorker Bilder von Saul Leiter sind derzeit in Innsbruck zu entdecken, zusammen mit weiteren „Fotografischen Meisterwerken aus der Sammlung der Albertina Wien“, so der Untertitel der Ausstellung. Zusammengemixte Schauen sind oft mit Vorsicht zu genießen. Da wird mitunter zusammengebürstet, was sich nicht rechtzeitig in die Tiefen der Archive retten konnte. Aber wir sehen in Innsbruck neben Leiter eine Reihe von weiteren wichtigen Namen der modernen Fotografie, vornehmlich die Amerikaner: Lee Friedlander, Lewis Baltz, Robert Frank, Joel Meyerowitz oder William Eggleston.

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Jim Dine: Der bildende Künstler als Fotograf

Wie geht ein Maler und Zeichner mit Fotografie um? Die Portrait-Bilder des Amerikaners Jim Dine zeigen uns eine ganz eigene Sichtweise.

Jim Dine: Beautiful Rosy Cheeks, 2004 - Alle Bilder: © Jim Dine; VG Bild-Kunst, Bonn, 2008

Jim Dine bediente sich stets unterschiedlicher künstlerischer Arbeitsweisen – neben Malerei, Grafik und Skulptur auch der Lyrik und immer wieder der Fotografie. Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur in Köln stellt aktuell Portrait-Arbeiten von ihm aus, enstanden zwischen 2002 und 2007 – Titel: This is how I remember, now. Portraits.

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