Beiträge

Frank Darius: Willkommen im Garten

Frank Darius sucht in flüchtigen Aufnahmen an belanglosen Orten nach dem Garten – oder: nach dem verlorenen Paradies.

[textad]Frank Darius, Ilka, Los Angeles, 2007

Frank Darius bewegt sich dabei an den Übergängen zwischen der (Rest-)Natur und der vom Menschen umgebauten Welt. „Willkommen im Garten“ – unter diesem Titel sind die Bilder noch kurze Zeit in Erfurt zu sehen. Weiterlesen

Schneelandschaft: Klassische Landschaftsmalerei

Ein Bild wie aus der klassischen Landschaftsmalerei des 19. Jahrhundert. Diese sehr schöne Gestaltung könnte noch etwas optimiert werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Gerd Dörfler).

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen letzten Winter. Das Bild sollte die Kälte und Trostlosigkeit des Winters verdeutlichen.

Profi Martin Zurmuehle meint zum Bild von Gerd Dörfler:

Die Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts (zum Beispiel der Luzerner Maler Robert Zünd) hielten sich bei der Bildkomposition an klare Regeln, die die Akademien formuliert hatten.

Eine dieser Regel besagte, dass im Zentrum des Bildes ein Weg oder eine Wasserstrasse, möglichst leicht geschwungen oder S-förmig, in die Tiefe führen sollte.

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Fotografie und Malerei: Verwandschaftliche Bande

Als Bilder unterliegen Fotografie und Malerei prinzipiell den gleichen Gestaltungsgrundsätzen. Ein Vergleich lässt das deutlich erkennen.

[textad]Bartholomäus Bruyn d.Ä. (*1493)Hendrik Kerstens (*1956)

„Auf Leben und Tod“ – so heißt die Ausstellung im Kölner Museum Wallraf, die den Vergleich zwischen Fotografie und Malerei anstellt: mit verblüffenden Einsichten. Weiterlesen

Indonesische Marktfrau: Genre-Porträt

Fotografische Porträts von Menschen im Alltag oder auf der Strasse lassen viele Optionen offen. Das Genre wird derzeit durch Lifestyle-Magazine und Modeblogs in eine klar definierte Ecke gedrängt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Peter Bundrück).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Foto zeigt eine Verkäuferin auf dem Markt in Bukittinggi/Sumatra. Bei meinen Reisen bin ich oft auf Märkten unterwegs.Märkte haben den Vorteil das man mit den Leuten schnell ins Gespräch kommt. Da ich die Menschen nicht abschiessen mag, ist mir das sehr wichtig.

Dass ich etwas Indonesisch spreche ist dabei eine grosse Hilfe. In der Regel ist es kein Problem ein Foto zu machen .Oft werde ich auch darauf angesprochen. Allerdings ist nie viel Zeit, da die Verkäufer ja auch noch ihre Arbeit haben.

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Langzeitbelichtung: Tanz den Tecktonik

Lange Belichtungszeiten in Kombination mit Dauerlicht und Blitzlicht können sehr reizende Effekte erzielen – wenn sie wohl dosiert und überlegt genutzt werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© David Franz).

Kommentar des Fotografen:

Die Person hält eine Taschenlampe und einen externen blitz in den händen und löst sie koordiniert aus. weit offene blende und im „bulb“-modus nach gefühl belichtet. das bild soll „tecktonik“ darstellen, einen tanzstil aus frankreich, meist zu elektronischer musik. der tanz ist übrigens zeimlich beeindruckend, in hh ist er mir erst letztens aufgefallen. In der prinzenbar tanzten zwei sehr gut aussehende junge männer tecktonik, da erkannte ich dieses foto und setzte es um.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von David Franz:

Springen wir zum Ursprung zurück: Das Wort „photographieren“ heißt übersetzt nichts anderes als „Malen mit Licht“. Während moderne Kameras durch superschnelle Belichtungszeiten und Automatiken eher „Farbkopieren mit Licht“ machen, kann die „Malerei“ dadurch umgesetzt werden, dass die Kamera manuell auf eine lange Belichungszeit (oder wie im Falle dieses Fotos auf „Bulb“) gestellt wird:

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Elger Esser: Motive in ihrer „Eigenzeit“

Elger Esser fotografiert Landschaften, als wären es Stücke aus der Frühzeit der Fotografie. Seine Motive sollen sich aus der Zeit herauslösen, in der sie fotografiert wurden, und in ihrer „Eigenzeit“ im Bild erfasst werden.

Elger Esser: Blois I, 1998

Elger Esser lehnt sich bewusst an Marcel Prousts „Temps perdu“ an. Seine aktuell im Stuttgarter Kunstmuseum zu sehende Ausstellung nennt er „Eigenzeit“.

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László Moholy-Nagy: Der erste Multimedia-Künstler

Beim Bauhaus-Künstler László Moholy-Nagy stehen die Medien gleichwertig nebeneinander: Fotografie und Skulptur, Malerei und Film, Bühnenbildentwurf, Zeichnung und Fotogramm.

László Moholy-Nagy: Ohne Titel/Night-Time Traffic

Die Schirn-Kunsthalle in Frankfurt am Main präsentiert eine große Retrospektive des ungarischen Künstlers László Moholy-Nagy. Er ist in Deutschland durch seine prägende Arbeit als Lehrer am Staatlichen Bauhaus in Weimar und Dessau (1923–1928) bekannt geworden – als erster Multimedia-Künstler, wie man ihn heute bezeichnen würde.

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Saul Leiter: Die Farben des Malers

Saul Leiters frühe und wunderbare Farbfotografien sind jetzt erstmals in Deutschland zu sehen – in München.

Saul Leiter: Snow, 1960 © Saul Leiter, courtesy Galerie f5,6 MünchenDer heute 86-jährige Amerikaner Saul Leiter begann Ende der Vierzigerjahre mit der Farbfotografie, als das noch als „Low Art“ galt und bestenfalls für die Werbung gut genug war. Ursprünglich war er Maler.

Bis heute haben Saul Leiters Arbeiten eine Sonderrolle in der Farbfotografie: Die Farbigkeit zeugt eher von malerischem Einsatz als von fotografischen Mitteln. Sicherlich spielt dafür sein künstlerische Herkunft aus der Malerei eine wesentliche Rolle. 1946 nach New York gezogen, stellte er als Maler mit Abstrakten Expressionisten wie Willem de Kooning aus.

Obwohl Leiter bereits 1948 begann in Farbe zu fotografieren, wurden 1953 zunächst nur seine schwarz-weiß Arbeiten im Museum of Modern Art MoMA ausgestellt. Erst 1957 folgten seine Farbarbeiten, wenngleich auch nur als Diashow unter dem Titel „Experimental Photography in Color“. Die „frühen“ Farbfotografen wie William Eggleston, Stephen Shore oder Joel Sternfeld schafften ihren Durchbruch erst Ende der Siebziger-, Anfang der Achtzigerjahre. Siehe den Beitrag bei fokussiert.com: Neue Farbe für das Land.

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Mädchen bei Verkleidungsspiel: Ein Bild wie ein Gemälde

Fotografieren heisst „mit Licht malen“. Dieses Bild zeigt, warum.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Kerstin Koletzki).

Kommentar des Fotografen:

Berlin, 1997, Porträts (aus Serie) von Mädchen beim Verkleidungsspiel, analoge Aufnahme, Mittelformat

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Kerstin Koletzki:

Dieses Bild ist der beste Beweis dafür, dass Fotografie Lichtmalerei ist. Es erinnert mich stark an die alten holländischen Meistermaler wie Vermeer (das Mädchen mit dem Perlohrring) oder Rembrandt, die es schafften, in Porträts eine unglaublich Stimmung durch Licht herzustellen. So auch hier:

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