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Ruben Brulat: Nackt und ausgeliefert

Der französische Fotograf Ruben Brulat will selbst Teil seiner Bilder sein: Nackt und bloß liefert er sich den Szenerien aus.

Ruben Brulat: Pontualité non récurrente aus der Serie Immaculate, 2009

Was geschieht mit einem, der sich mitten in der Nacht, aller Kleidung entledigt, einer kalten Büroarchitektur ausliefert? Oder der nackt Teil der Natur wird? Ruben Brulat zeigt es uns in der aktuellen Ausstellung in Hamburg.

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Grace Kelly: Die Märchen-Fürstin

Der Hollywood-Star Grace Kelly, später Märchen-Fürstin Gracia Patricia an der Côte d’Azur – eine Legende der Regenbogenpresse. Jetzt sehen wir sie in bisher unbekannten Bildern.

© Philippe Halsman / Magnum Photos

Die Fotografien von Howell Conant, Milton H. Greene und Philippe Halsman (Magnum Photos) durften zu Lebzeiten der monegassischen Fürstin nicht veröffentlicht werden. Deshalb sind sie in Heidelberg teils erstmals zu sehen.

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Jochen Lempert: Das Auge des Biologen

Mit dem Auge des Biologen fotografiert Jochen Lempert die Natur und die Tiere. Seine Beobachtungen zeigen das Spannungsfeld zwischen Natur und Kultur.

Jochen Lempert,: oT (Stromboli), 2010, © VG Bild-Kunst, Bonn 2010

Zwar geht Jochen Lempert bei seinen Beobachtungen mit den Verfahren der Naturwissenschaft vor. Die daraus entstehenden Panoptiken sind jedoch keineswegs streng wissenschaftlich zu sehen.[textad]

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Herbert Ponting: Scotts Südpol-Expedition

Herbert Ponting war Fotograf bei Robert Scotts Südpol-Expedition, die bekanntlich tragisch ausging. Auf Glasplatten hielt er das weiße Reich des Eises im Süden fest.

Herbert Ponting: The Terra Nova held up in the pack, December 1910

Eine Großformatkamera schleppte Herbert G. Ponting in der Antarktis mit sich herum. Die Glasplatten entwickelte in einer Dunkelkammer vor Ort. Er zog die Glasnegative dem Film vor, den es damals 1910 schon gab. Von der Qualität seiner Bilder können wir uns aktuell in Hamburg überzeugen. [textad]

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Strassenszene: Respekt ist gut, Scheu ist schlecht

Wenn ein Bild mit fremden Menschen eine Botschaft vermitteln soll, müssen diese Menschen in Szene gesetzt werden. Das bedingt einen Austausch zwischen Fotograf und Subjekt.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Jürgen Roberg).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand in einer Fußgängerzone Amsterdams. Besonders interessant fand ich, wie der Orgelspieler einfach ignoriert wurde und hoffe, das kommt auch zum Ausdruck. Das Foto wurde mit Lightroom (meine ersten Gehversuche) bearbeitet, d.h. Bildausschnitt, Farbe, Kontrast etc. wurden angepasst.

Profi Jan Zappner meint zum Bild von Jürgen Roberg:

Ein Foto einer normale Straßenszene. Nur das mobile Straßentheater strahlt golden und sticht ins Auge.

[textad]Es gibt also einen Hingucker. Deshalb ist es schön zu lesen, welche Situation der Fotograf festhalten wollte: Die Ignoranz der Passanten, die den Orgelspieler keines Blickes würdigen.

Leider sehe ich von dem beobachteten Moment fast nichts:

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Porträt einer alten Frau: Hinter die Erscheinung blicken

In der Porträtfotografie ist es normalerweise wichtig, die porträtierte Person in überzeugender Weise zu zeigen, um dem Betrachter einen Eindruck davon zu geben, was sie ausmacht.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Petra Jaldon).

Kommentar der Fotografin:

Marrakech: alte Bettlerin mit einem Gesicht, das tausende Geschichten vom Leben erzählen könnte… Habe zum erstenmal mein Teleobjektiv benutzt und wollte Vergleiche machen von Farb- und Schwarz-Weiss Portraits und sehen, wann und wie sich ihre Aussage ändert.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Petra Jaldon:

Ein überzeugendes Porträt zu machen, bedeutet, die Individualität Deines Objekts hervorzuheben. Wie sehr Du in die Tiefen ihrer Person eintauchst, liegt ganz an Dir.

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Jacob Holdt/Jean-Christian Bourcart: Amerikanische Bilder

Zwei Blicke auf Amerika: Jacob Holdt in den Siebzigerjahren und Jean-Christian Bourcart heute. Wer würde die Bilder auf den ersten Blick unterscheiden wollen?

© Jacob Holdt, aus: American Pictures, 1970 - 1975

„Social Documents“ – unter diesem Titel werden die Arbeiten des Dänen Jacob Holdt und des in New York lebenden Jean Christian Bourcart aktuell im Photomuseum Braunschweig ausgestellt: die soziale Verfasstheit der amerikanischen Gesellschaft im Abstand von mehr als 30 Jahren.

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Katja Stuke: Supernatural

„Supernatural“ – übernatürlich wirken sie, Katja Stukes Porträts von Sportlerinnen und Sportlern. Ihre Gesichter zeigen totale Konzentration und Abwesenheit.

Katja Stuke; o.T. Peking 2008Der Moment der Konzentration vor der sportlichen Höchstleistung; die Fähigkeit, die ganze Umgebung, ein tausendköpfiges Publikum zu vergessen, ist entscheidend für den Erfolg. Jedenfalls bei den prestigeträchtigen Olympischen Spielen, die es im Februar in Vancouver wieder gibt.

Der Begriff Konzentration wird so beschrieben: Es ist die willentliche Fokussierung der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Tätigkeit, das Erreichen eines kurzfristig erreichbaren Ziels. Fokussierung bedeutet, dass für eine gewisse Zeit auf das momentan Ausgeübte oder Empfundene geachtet wird. Konzentration erfordert geistige Anstrengung und lässt mit der Zeit nach.

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Strassenschach: Musse braucht Zeit

Strassenfotografie bedingt eine Beobachterpose – aber die muss nicht mit einem Überraschungsmoment zusammenhängen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Philipp Becker).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild habe ich in Amsterdam an einem öffentlichen Platz aufgenommen. Ganz spontan und glücklicherweise ohne dass der Protagonist etwas davon gemerkt hätte und etwa in die Kamera gelächelt hätte. Ursprünglich war das Bild deutlich größer und im Hochformat. Beim bearbeiten ist mir aber aufgefallen, dass der Spieler dadurch nicht als zentrale Figur erscheint. Ich hoffe, das hat sich durch den Beschnitt geändert und man fühlt die Nachdenklichkeit dieses Mannes. Das Format gefällt mir nicht, ist aber dem Ausschnitt geschuldet. Auch das abgeschnittene Bein des sitzenden Zuschauers fällt auf. Soviel zur Selbstkritik…

Peter Sennhauser meint zum Bild von Philipp Becker:

Mehrere Männer sind in dieser Schwarz-Weiss-Fotografie in ein Schachspiel vertieft. Im Vordergrund steht ein Spieler im grossflächigen Schachfeld und versucht, sich den Überblick zu verschaffen;

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Donata Wenders: Kleine Ewigkeiten

Menschen stehen im Mittelpunkt des Interesses von Donata Wenders. Aus flüchtigen Impressionen entstehen „kleine Ewigkeiten“.

Donata Wenders: Spellbound Berlin „Spellbound” 2006

„Fotografisch begeistere ich mich für Menschen, deren inneres Strahlen, Hoffen oder Suchen ich in einer Geste oder Haltung sehen kann“, sagt Donata Wenders, Ehefrau des Filmregisseurs Wim Wenders. Aktuell sind ihre Werke in Ulm zu sehen.

Donata Wenders würdige den Menschen, indem sie ihn auf ihren fotografischen Streifzügen beobachtet, so heißt es in der Presseinfo: Sie begibt sich auf eine Spurensuche, bei der Porträts, Stadt- und Landschaftsaufnahmen fern jeder Inszenierung entstehen. Dabei übersetze sie selbst flüchtige Impressionen in einen poetischen Raum kleiner Ewigkeiten. Weiterlesen