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Gastartikel: Fotografie und Kleidung

Sie sind beinahe untrennbar miteinander verbunden: Kleidung und Fotografie. Spezielle Kleidung im Zusammenhang mit Fotografie schafft Berufe (Fotomodel), ihre Abwesenheit beim Ablichten kreiert Genre (Aktfotografie).

Wir selbst treten selbstbewusster vor der Kamera auf, wenn wir Kleidung tragen, in der wir uns wohl fühlen oder attraktiv finden. Und steht ein besonderer Anlass an, verkleiden wir uns, schlüpfen in neue Rollen. Originelle und interessante Motive verleiten Profis wie Amateure an solchen Tagen dazu, mehr Fotos zu schieβen als sonst.
Chargesheimer - Jeck, loss Jeck elans, um 1950 © Museum Ludwig, Köln
“Kleider machen Leute”
Kleidung ist viel mehr als der Stoff, der den menschlichen Körper verhüllt. Weiterlesen

«Schöne Akte»: Blick in eine versunkene Welt

Der Bildband «Schöne Akte» (Das Neue Berlin) zeigt – als Nachfolgeband von «Schön nackt» – erneut Beispiele von Aktfotografie aus der DDR. Insgesamt sind 170 schwarz-weiß Aufnahmen von 24 Fotografen zu sehen, die vor allem einen Blick in eine untergegangene Welt gewähren.

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«Mit Freunden über die Welt zu philosophieren, sich Geschichten zu erzählen und die Zukunft zu erträumen – das war ein Stück angenehmer, anregender Alltag in der DDR. Nacktheit war Teil des Lebensgefühls und bedeutete Freiheit, Ungezwungenheit und Selbstbestimmtheit», schreibt Herausgeber Hans-Jürgen Korn in seinem Vorwort. Und gegen Ende ergänzt er: «Aktfotografie in der DDR war kein Aufreger, sondern Anreger für Geist, Seele und Herz – erotischer Genuss, der nicht als Anzüglichkeit missverstanden wurde. Wie das Nacktbaden und der FKK-Strand gehörte sie zum ungezwungenen ostdeutschen Alltag.»

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Mona Kuhn: Behutsame, intime Akte

Aktfotografie kann so schön, so ruhig und so intim sein – ohne jemals in die Nähe von Pornografie zu kommen. Mona Kuhn ist mit «Bordeaux Series» so ein Bildband gelungen. Ein Band, in dem die Nacktheit wieder das ist, was es immer war: das natürliche Kleid des Menschen und kein Mittel, um Skandale und Aufmerksamkeit zu provozieren.

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102 Seiten hat dieser wunderbar gemachte Bildband. Schon die Aussenhülle dieses quadratischen, edlen Buches wird dem Titel gerecht: Sie fühlt sich an wie mit Stoff bespannt. Und im Inneren finden sich dann ebenso schöne, edle Aktaufnahmen, die eher Portraits denn Figurenstudien sind. Das Ergebnis ist ein sehr persönliches, feinfühliges Fotobuch mit einer sehr poetischen Bildsprache.

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Herb Ritts: Nacktheit in Schwarz und Weiss

Der Amerikaner Herb Ritts hat in den 80erund 90er Jahren Akt- und Porträtfotografie in Schwarz-Weiss zu einer neuen Blüte gebracht.

[textad]Male Nude with Tumbleweed, Paradise Cove, 1986Jack Nicholson II, London, 1988 - © Herb Ritts FoundationIn den 1980er und 1990er Jahren gab es eine Handvoll von Fotografen, die den Gebrauch von Schwarz-Weiß in der Fotografie zusammen mit einer klassischen Bildsprache wiederbelebten und die die ästhetische Aktfotografie salonfähig machten.

Zu dieser erlesenen Schar von Fotografen zählte auch der US-Amerikaner Herb Ritts (1952 – 2002).

[photos title=“Herb Ritts: Akte und Porträts“]

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Ruben Brulat: Nackt und ausgeliefert

Der französische Fotograf Ruben Brulat will selbst Teil seiner Bilder sein: Nackt und bloß liefert er sich den Szenerien aus.

Ruben Brulat: Pontualité non récurrente aus der Serie Immaculate, 2009

Was geschieht mit einem, der sich mitten in der Nacht, aller Kleidung entledigt, einer kalten Büroarchitektur ausliefert? Oder der nackt Teil der Natur wird? Ruben Brulat zeigt es uns in der aktuellen Ausstellung in Hamburg.

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Verstörendes Selbstporträt: Verständlichkeit ist keine Nebensache

Um ein Foto verständlich zu machen, braucht es wenigstens ein gewisses Maß an Klarheit und Stimmigkeit.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Adriana Navalesi).

Kommentar der Fotografin:

Selbstporträt

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Adriana Navalesi:

Aus einer weich beleuchteten, verträumt pastellfarbigen Atmosphäre starrt eine junge Frau heraus – direkt in die Kamera und scharf in die Augen des Betrachters.

[textad]Ihre Arme sind schützend vor ihrem bloßen Oberkörper verschränkt, ihr Gesichtsausdruck ist mehrdeutig.

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Robert Mapplethorpe: Im Museum angekommen

Zu Lebzeiten waren Robert Mapplethorpes Fotografien heftig umstritten, wurden boykottiert und zensiert. Jetzt sind sie im Museum angekommen.

Robert Mapplethorpe: Phillip Prioleau, 1980 
© Robert Mapplethorpe Foundation. Used by permission

Dennoch ist die aktuelle große Werkschau in Düsseldorf Robert Mapplethorpes erst ab 16 Jahren frei, darunter nur in Begleitung Erwachsener erlaubt.

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Gegenlicht-Akt: Zu viel Drama

Gutes Gegenlicht verlangt nach entsprechender Aufhellung, um die Hauttöne im Porträt oder Akt nicht zu gefährden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bela Beier).

Kommentar des Fotografen:

Beim Testen eines neuen Blitzes entstanden.

Profi Horst Kløver meint zum Bild von Bela Beier:

Da hat der neue Blitz aber ganz schön reingehauen. Man kann auch sanfter mit einer Lady umgehen, gerade, wenn es um Hauttöne geht… Pose und Bildidee sind im Grunde sehr interessant, das Model scheint für ein erotisches Porträt, eine Aktaufnahme geeignet.

Auch an Gegenlicht ist an sich nichts auszusetzen, nur musst du es mit einer weichen Aufhellung von vorne auffangen:

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Nacktheit Nebensache: Ein ungewöhnliches Porträt

Zu häufig wird Nacktheit in der Fotografie eingesetzt, um auf einfache, billige Weise Aufmerksamkeit zu erregen oder den Betrachter zu schockieren. Hier ist ein exzellentes Gegenbeispiel.

Bela Beier
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bela Beier). – Leider keine Exif-Daten vorhanden

Kommentar des Fotografen:

Das im späten 2007 entstandene Bild war mehr oder weniger ein Zufallstreffer – das Experimentieren mit künstlicher Tiefenschärfe war das Ziel. Wie gut das funktioniert hat, und wie stark der Ausdruck des Bildes durch die S/W-Konvertierung wurde, hat mich am ehesten überrascht. Die Kamera war eine Dimage A2 von Minolta, die Blende ist mir nicht mehr bekannt, es sei denn, sie steht noch in den Exif-Daten.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Bela Beier:

Ich störe mich nicht an Aktfotografien – aber an Bildern, die ausser Nacktheit nichts zu bieten haben. Das erste, was der Betrachter hier bemerkt, ist, dass die Frau nackt ist. Aber in diesem Fall gibt es mehr, das unser Interesse erweckt und wir fragen uns, wie die umgebene Situation sein mag:

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Nan Goldin: „Klara and Edda belly dancing“

Der „Skandal“ um ein Bild von Nan Goldin,das in England wegen des Verdachts auf Kinderpornographie beschlagnahmt wurde, lässt eine immerwährende Diskussion auflammen: Was darf Kunst? und was ist Kunst?

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Inzwischen hat Nan Goldins Aufnahme „Klara And Edda Belly Dancing“ eine weltweite Diskussion ausgelöst darüber, was Kunst ist und was Pornographie ist.

Um diese Diskussion führen zu können, muss man das Bild kennen, weshalb wie hier eine Kopie aus einem amerikanischen Blog (danke für den Hinweis, Marcel) zeigen (Abdeckung aus rechtlichen Gründen durch uns).

Für weit wichtiger als den unlösbaren Glaubenskrieg, ob es sich um Pornographie handelt (nach puritanischem Verständnis weiter Kreise vor allem in den USA ist Nacktheit an sich pornographisch), halte ich persönlich die Frage, was diesen Schnappschuss zur Kunst erhebt. Da er Teil einer künstlerischen Serie ist, liegt die Antwort möglicherweise in der gesamten Abfolge – dann würde diese Diskussion wiederum an fehlender Kenntnis der Sachlage scheitern.

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