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Leserfoto – „Portrait of a Ghost“: Lichtstimmung und Ausarbeitung

Nachbearbeitung kann als Kontrast zum Bildgegenstand selbst dienen, wenn dieses absichtlich so eingesetzt ist.

(c) Samuel Heermann

Das Foto ist oberhalb des Comer Sees auf einer Burgruine entstanden, wo Gipsmodelle als Geister aufgestellt worden sind.
Besonders der fotografierte Geist hatte es mir angetan, wie er sich so vor der grandiosen Kulisse des Comer Sees in Szene gesetzt hat.
Schwierig fand ich an dem Foto den sehr hellen Hintergrund und den Geist selber, welcher mir im Gegenlicht seine Schattenseite präsentiert hat.
Das Bild ist in RAW aufgenommen (Nikon D7000 mit Nikkor 18-55 3.5-5.6 ED, 46mm Brennweite, Blende 11, 1/160s, 100 ISO) und dann mit Raw Therapee entwickelt worden.
Im Photoshop habe ich das Bild dann nach S/W konvertiert, den Kontrast etwas angehoben, die Tonwerte korrigiert und einen kleinen Ast am oberen Bildrand wegretouchiert.

Du hast uns hier einen Urlaubsschnappschuß der etwas anderen Art eingereicht. Wo man sonst den Lago di Como als grüne Urlaubskulisse, komplett mit blauem Himmel und farbenfrohen Orten geboten bekommt, hast Du ihn hier schwarz-weiß und mit Geist abgelichtet. Mal etwas anderes. Weiterlesen

Leserfoto – Grand Canyon at Navajo Point: Der Vorder-/Hintergrund vor lauter Bäumen

Landschaftsbilder leben von der visuellen Einteilung in Ebenen.

© Jörg Langer

Hallo alle, anbei ein Bild aus unserem letzten USA-Urlaub. Wir hatten extrem schlechtes Wetter mit Regen und Nebel erwischt. Zwischendurch ist der Himmel immer wieder mal aufgeklart. Dabei ist dieses Bild entstanden. Im Canyon hinter mir war nur Nebel. Dafür war die „andere Seite“ des Canyons umso interessanter. Das RAW-Bild ist in Aperture entwickelt und mit den NIK-Tools sparsam bearbeitet. Außerdem habe ich das Bild beschnitten. Ich mag die Stimmung, nach links abziehender Nebel, rechts kommt der Himmel durch, helle und dunkle Szenen, tote und lebende Vegetation. wie findet Ihr das Bild? Ganz herzlichen Dank vorab für Eure Arbeit und Zeit.

Etwas, das ich immer predige, ist, sich beim Fotografieren auch an das nicht Offensichtliche heranzutasten. Besonders bei totfotografierten Motiven bietet sich so noch etwas Neues, Frisches. Es gilt, sich nach oben oder unten zu wenden, die Perspektive zu verändern – oder sich wie in diesem Fall umzudrehen. Weiterlesen

HDR richtig bearbeitet (1/3): Quietschfarbe muss nicht sein

HDR oder „high dynamic range“ ist eine Bearbeitungsweise für Fotos, die in den letzten Jahren immer mehr an Beliebtheit gewonnen hat. Man sieht HDR Bilder überall, und wenn sie gut gemacht sind, haben sie einen gewissen „WOW!“ Effekt.

[textad]

Wenn sie allerdings schlecht gemacht sind, kann man sie bereits auf mehrere Meter an Auraeffekten und Quietschfarben erkennen, die mir persönlich immer Schauer den Rücken herunterjagen – dabei müßten sie nicht sein, wenn man nur ein bischen Mühe in die Nachbearbeitung investiert.

HDRs werden aus Aufnahmenfolgen erzeugt, und mit spezieller Software, die die Tonwerte im Zielbild neu und so verteilt, daß sie sich im Histogramm zwischen den Extremen in der Mitte anordnen. Es gibt mit anderen Worten keine extremen Hell- oder Dunkelwerte, und Fotos wie diese existieren im „normalen“ Leben nicht.

Idealerweise sollten die Aufnahmefolgen aus fünf oder mehr Bildern bestehen, aber Kameras am unteren Ende des Preispektrums bringen oft nur drei zustande. Man kann allerdings je nach Programm auch sogenannte Pseudo-HDR Bilder erstellen, indem man ein in RAW aufgenommenes Foto entsprechend oft dupliziert und damit die Aufnahmereihe simuliert, und ich selbst habe auch schon einmal duplizierte Aufnahmen in Hybrid-HDRs integriert.

HDR-Histogramm

„Normales“ Histogramm (Photoshop)

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Kleinkindporträt mit Ballon: Zwei Aufnahmen sind besser als eine

Nachbearbeitung kann aus einem guten Schnappschuß ein noch besseres Porträt machen. Man muß auch nicht unbedingt in Photoshop investieren. Allerdings kann man nicht alles damit verbessern.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Cäcilia Todte).

Kommentar der Fotografin:

Ein authentisches Bild, was nicht ganz einfach war, da sie das gemacht hat, was sie wollte (meistens weggucken oder umdrehen und wieder nach hause laufen ;D). Letztendlich genau das was ich wollte – trotzdem fallen mir Makel auf. Nun möchte ich eure Meinung hören – und Tipps wie/was ich besser machen könnte.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Cäcilia Todte:

Cäcilias Porträt eines kleinen Mädchens (Tochter?) ist eines der besten Kinderporträts, die ich seit langem gesehen habe. Es hat alles, was ein gutes Porträt haben sollte:

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Charakterporträt: Nachbearbeitung perfektionieren

Auch wenn es ein Klischee ist: ein Porträt, insbesondere in extremer Nahaufnahme, lebt von den Augen. Da das Gesicht der Hauptgegenstand des Bildes ist, sollte dieser auch so in Szene gesetzt werden, daß dem Betrachter etwas geboten wird.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Dierk Topp).

Kommentar des Fotografen:

Nikon D3, Nikor 105/2.8 Micro, Blitz SB800 gegen die Wand, Blitz SB-R200 am Objektiv für das „Augenlicht“, CS2 mit Filter Nik Silver Efex

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Dierk Topp:

Dierk Topps Porträt eines älteren Mannes besticht durch die Art, wie dieser in die Kamera schaut. Offen, natürlich, und schon fast etwas herausfordernd blickt er uns an. Das Gesicht ist gut in Szene gesetzt, die Augen leicht geneigt, so daß Bewegung in das Bild kommt.

Laut Angaben des Fotografen wurde das Foto in Photoshop CS2 mit Nik Silver Efex nachbearbeitet. Allerdings ist mir nicht genau ersichtlich wie:

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