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Madonna nackt: Kunstpromotion oder Ärgernis?

In England werden Nacktbilder von Madonna aus dem Jahr 1979 in einer Ausstellung präsentiert. Geldmacherei oder willkommene Werbung für kunstvolle Aktfotografie?

Madonna-Doppelgängerin promoted die Ausstellung der Madonna-Aktfotos von 1979 (keystone)

Madonna-Doppelgängerin promoted die Ausstellung der Madonna-Aktfotos von 1979 (keystone)

Nicht nur Lee Friedlander, auch anderen Fotografen hat Popstar Madonna Ende der siebziger Jahre in new York Modell gestanden (und gelegen, und gesessen) – und zwar damals schon sehr freizügig, um mit dem mageren Honorar von umgerechnet rund 90 aktuellen Dollars ihre Tanz- und Gesangsausbildung zu finanzieren. Jetzt werden in London rund 30 Madonna-Akte des Fotografen Martin H. M. Schreiber gezeigt.

Aktaufnahmen sind ein beliebtes Genre der Fotografie, und ein gewisser Reiz besteht bestimmt auch darin, dass sich Kunst hier auch vom grossen Wust an Schmudelkram abheben muss.

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Elyse Butler: Geschichten vom Rand

Die amerikanische Fotojournalistin Elyse Butler erzählt visuelle Geschichten vom Rand der Gesellschaft. Die Pornoindustrie schockiert dabei weniger als die Partykultur der Teenager. Und vielleicht, deuten die Bildserien an, besteht ja ein Zusammenhang.

Aus der Pornoindustrie-Dokumentation 'Sexual Tension'. Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder © Elyse Butler)

[hide]Sexual Tension (© Elyse Butler, 2004)Sexual Tension (© Elyse Butler, 2004)Sexual Tension (© Elyse Butler 2004)[/hide] Extreme am Rand der eigenen Hemmschwelle haben die Menschen immer fasziniert. So gesehen, ist die erste grosse Dokumentararbeit der amerikanischen Bildjournalistin Elyse Butler über die Pornoindustrie die Kriegsberichterstattung von der Front der modernen Überflussgesellschaft. Weiterlesen

Nan Goldin: „Klara and Edda belly dancing“

Der „Skandal“ um ein Bild von Nan Goldin,das in England wegen des Verdachts auf Kinderpornographie beschlagnahmt wurde, lässt eine immerwährende Diskussion auflammen: Was darf Kunst? und was ist Kunst?

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Inzwischen hat Nan Goldins Aufnahme „Klara And Edda Belly Dancing“ eine weltweite Diskussion ausgelöst darüber, was Kunst ist und was Pornographie ist.

Um diese Diskussion führen zu können, muss man das Bild kennen, weshalb wie hier eine Kopie aus einem amerikanischen Blog (danke für den Hinweis, Marcel) zeigen (Abdeckung aus rechtlichen Gründen durch uns).

Für weit wichtiger als den unlösbaren Glaubenskrieg, ob es sich um Pornographie handelt (nach puritanischem Verständnis weiter Kreise vor allem in den USA ist Nacktheit an sich pornographisch), halte ich persönlich die Frage, was diesen Schnappschuss zur Kunst erhebt. Da er Teil einer künstlerischen Serie ist, liegt die Antwort möglicherweise in der gesamten Abfolge – dann würde diese Diskussion wiederum an fehlender Kenntnis der Sachlage scheitern.

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Nan Goldin: Kinderpornografin?

Innerhalb von Minuten vervielfachten sich bei Google News die Meldungen: Eine Fotografie Nan Goldins aus dem Besitz von Elton John wurde wegen des Verdachts auf Kinderpornografie beschlagnahmt. So entwickelt sich ein Skandal, von dem noch offen ist, ob es wirklich einer ist.

Nan Goldin: Self-portrait on the train, Germany 1992

Gemäss der Deutschen Presseagentur ist Nan Goldins Bild mit dem Titel „Klara and Edda belly-dancing“ noch vor der Vernissage einer Ausstellung im „Baltic Centre of Contemporary Art“ in der nordenglischen Stadt Gateshead entfernt worden:

Das Foto zeigt zwei nackte Mädchen. Den Veranstaltern des seien Bedenken gekommen und sie hätten sich deshalb an die Polizei gewandt. Das Foto stammt aus der Sammlung von Elton John, der es 1999 von der bekannten und renommierten Londoner Galerie White Cube erworben hat.

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