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Infrarotfotografie: Tipps für Einsteiger

Für gute Infrarotfotografie benötigt man nicht viel: eine Kamera, die Infrarot fotografieren kann, ein Stativ und Tageslicht. In der Nachbearbeitung kann man entscheiden, wie man mit einem Bild weiter verfährt.

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  1. Kamera und Einstellungen Für Infrarotfotografie braucht man eine Kamera, die das Infrarotspektrum des Lichtes aufnehmen kann. Um festzustellen, ob Deine Kamera geeignet ist, nimmst Du eine Fernbedienung, richtest sie auf die eingeschaltete Kamera und drückst einen Knopf. Wenn Du nichts siehst, kann Deine Kamera Infrarot (IR) nicht einfangen.

    Es gibt dann zwei Möglichkeiten: entweder Du besorgst Dir eine Kamera, die Infrarot „kann“. Ich habe mir vor Jahren eine kleine Minolta DiMage7 auf eBay ersteigert, die zwar nur 5.2 Megapixel hat, aber dafür im Gegensatz zu meiner Canon IR sieht. Alternativ kannst Du eine Kamera so umarbeiten lassen, daß ihr Sensor nur noch IR und sonst nichts anderes einfängt (Vorsicht, ist meines Wissens nicht reversibel). Im Internet gibt es alle möglichen Firmen, die diese Dienste anbieten. Ich werde mich im folgenden auf die Option der nicht veränderten Kamera konzentrieren.Im Fall der kleinen Minolta oder einer anderen Kamera, die nicht umgearbeitet wurde, braucht man noch einen IR Filter. Hier wird typischerweise ein Hoya 72 verwendet. Es gibt auch andere, die sich dadurch unterscheiden, wieviel IR sie durchlassen.

    Ich fotografiere auf der Minolta im vollen Programmmodus und in Farbe. Ersteres, weil die Kamera von sich aus meistens die richtigen Einstellungen wählt, und letzteres, weil ich in der Nachbearbeitung bessere Kontrolle darüber habe, wie ich das Foto in Schwarzweiß umwandele. Weil hier nur das Infrarotspektrum aufgenommen wird, empfiehlt es sich auch, im RAW Format zu arbeiten (RAW Dateien enthalten mehr Bildinformationen).

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Romney Müller-Westernhagen: Natürliche Portraits

Für eindrucksvolle Portraits braucht es oft nicht sehr viel. Wenn aber hinter der Kamera eine Künstlerin mit prominentem Nachnamen und vor dem Objektiv weitere Prominente stehen, dann ist die Aufmerksamkeit gewiss. In der Berliner Galerie Camera Work ist vom 11. August bis 22. September die weltweit erste Ausstellung der Photographin Romney Müller-Westernhagen zu sehen.

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Bernhard Fuchs: Ungeschöntes Landleben

Bernhard Fuchs beschäftigt sich mit dem Ländlichen, dem Bäuerlichen, so wie es ist, einfach und unfrisiert: ein ungeschöntes Landleben.

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Bernhard Fuchs: Herr Ö., St. Peter am Wimberg, 1994
Solch nüchterne Bilder vom kargen Landleben kann nur jemand machen, der dort aufgewachsen ist und das kennt: die blauen Kittel der Bauern, abgeschaffte Autos, Wege durch Wald und Flur, Rückseiten von Schuppen und Ställen.

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Floris Neusüss: Traumbilder

Seit den späten Fünfzigern experimentierte Floris Neusüss damit, statt fotografischer Abbilder Traumbilder herzustellen. Also lange vor den Möglichkeiten der digitalen Ära.

Floris Neusüss, Wurzelgesicht, Akademiegarten, München 1959

Floris Neusüss, Wurzelgesicht, Akademiegarten, München 1959

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Bekannt ist Floris Neusüss vor allem mit seinen lebensgroßen Fotogrammen. Die Akt-Fotogramme wurden als „Nudogramme“ bezeichnet und vielfach ausgestellt, die „Traumbilder“ bisher nur selten.

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Rencontres d’Arles 2012: Die französische Schule

Wer in diesem Sommer nach Südfrankreich kommt oder auf der Durchreise ist, sollte Arles nicht liegen lassen. Die Ausstellungen der Rencontres widmen sich diesmal der französischen Schule der Fotografie.

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Josef Koudelka: Roumanie (Romania), 1968. Courtesy of the artist and of Magnum Photos

Das mit der Schule ist auch wörtlich gemeint: Die École Nationale Supérieure de Photographie (ENSP) besteht seit 30 Jahren in Arles. 30 ihrer Absolventen sind zu entdecken.

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Porträt auf Bahngleisen: Gemütlich?

Wenn man ein Porträt inszeniert, sollte diese Inszenierung in sich Sinn machen.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Julia Stern).

Kommentar des Fotografen:

Diese Aufnahme ist am Abend auf einem stillgelegten Bahngleis entstanden. Es zeigt einen jungen Mann, der es sich auf den Schienen zum Lesen gemütlich gemacht hat.

Zusatzinformationen:
Kamera: Canon EOS 50D
Objektiv: Canon EF50mm f/1.4 USM
Blende: 2.0
Verschlusszeit: 1/1000

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Julia Stern:

Bahngleise (hoffentlich stillgelegte) sind ein beliebter Hintergrund für Porträts. Die Linien der Gleisstränge leiten, wenn gekonnt eingesetzt, zum Modell hin; eine Bühne, als Überbleibsel einer Industriegesellschaft oft auch eine gewisse Ruhe und Verlassenheit ausstrahlend, auf der das Modell entsprechend in Szene gesetzt werden kann. Alleine die Tatsache, daß der Ort sich grundsätzlich gut als Hintergrund und zur Inszenierung eignet, macht aus einem Porträt allerdings noch lange automatisch ein gutes.

Vor kurzem wurde hier auf fokussiert ein Bild besprochen, das eine junge Frau in hochhackigen Schuhen mit Rollkoffer auf Bahngleisen zeigte. Robert Kneschke beklagte unter anderem, daß die Inszenierung keinen Sinn machte, denn das Modell war in einem Aufzug, in dem sich niemand so einfach auf Bahngleise begibt, abgelichtet worden. In einem anderen, das von Peter Sennhauser kritisiert wurde, bemängelt er die Details die sich ins Bild eingeschlichen hatten, wie etwa eine unvorteilhafte Mütze und einen sich über dem Bauch wellenden Pullover.

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Konzept-Porträt: Negativer Raum Extrem

Porträts sollen grundsätzlich Personen zeigen, nicht hauptsächlich negativen Raum. Wenn aber der negative Raum das Bild erst abrundet, hat er durchaus seinen Platz.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Bärbel Bonn).

Kommentar des Fotografen:

Emotionen, ein Thema welchen für mich das interessanteste in der Fotografie ist. Gefühle zeigen ohne viele Worte … :-)

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Bärbel Bonn:

Wenn negativer Raum gekonnt eingesetzt wird, unterstreicht er nicht nur eine Bildaussage, sondern das Bild wäre ohne ihn nicht das, was es ist. Ich habe mir Dein Foto lange angeschaut, und war erst fast versucht, das Foto zurück in den Kritiker-Pool zu legen.

Grundsätzlich ist ja nun die Regel bei Porträts so, daß man die Person in den Mittelpunkt rückt, und nicht Dinge um sie herum. Porträts können frontal, im Halb- oder Vollprofil aufgenommen werden.

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Sony World Photography Awards 2012: Dreizehn aus 112.000

112.000 Einsendungen waren eingegangen, dreizehn hat die Jury der Sony World Photography Awards 2012 jetzt als die Besten der einzelnen Sparten ausgewählt.

Copyright Tobias Bräuning, Deutschland, Open, Im Bruchteil von Sekunden courtesy of Sony World Photography Awards 2012

Beim Thema „Im Bruchteil von Sekunden“ gewann Tobias Bräuning aus Deutschland. Die beiden Gesamtgewinner des Offenen und des Jugendwettbewerbs werden erst bei der Gala am 26. April in London bekannt gegeben.

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Strassenporträt: Kubanischer Lebensabend

Menschenportraits können so einfach sein: Sehen, abdrücken, fertig. Selbst mit minimaler Ausrüstung, in diesem Fall der günstigen 50mm-Festbrennweite und natürlichem Licht, gelingen ansprechende Fotos, wenn das Motiv spannend genug ist.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Matthias Kleinmanns).

Kommentar des Fotografen:

Wie nicht schwer zu erraten ist das Foto auf Kuba entstanden. Dieses Foto ist nicht geplant, sondern ein für mich erhofftes gefundenes Motiv, welches ich beim Streifzug durch Havanna entdeckt habe. Das Bild wurde nicht unbemerkt aus der Distanz aufgenommen, sondern mit einem 50mm Objektiv nach einem kurzen Smalltalk aus relativ kurzem Abstand. Ob der freundliche Kubaner ein Wort verstanden hat, bezweifle ich heute; er hat halt positiv reagiert. Das Original ist ein Farbdia, die Blende vermutlich 4.0 (habs nicht notiert).

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Matthias Kleinmanns:

Menschenportraits können so einfach sein: Sehen, abdrücken, fertig. Selbst mit minimaler Ausrüstung, in diesem Fall der günstigen 50mm-Festbrennweite und natürlichem Licht, gelingen ansprechende Fotos, wenn, ja wenn das Motiv spannend genug ist. Bei der Portraitfotografie heißt das für den Fotografen, die richtigen, fotogenen, interessanten Personen suchen und finden zu müssen und diese dann so zu motivieren oder zumindest zu beschäftigen, dass ihr Abbild dann natürlich wirkt.

Matthias Kleinmanns hat das mit diesem Foto eines kubanischen Senioren ganz gut geschafft:

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Picasso im Fotoportrait: «Ichundichundich»

Eigentlich ist «Ichundichundich – Picasso im Fotoportrait» (Hatje Cantz) ein Ausstellungskatalog. Das Buch ist jedoch auch für Fotografen von großem Interesse. Denn auf knapp 280 Seiten vereint er den Blick von 34 namhaften Fotografen auf einen Titanen des 20. Jahrhunderts.

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Fast alle großen Fotografen des 20. Jahrhunderts haben Pablo Picasso im Bild festgehalten, unter anderem Richard Avedon, René Burri, Robert Capa, Herbert List, Dora Maar, Man Ray und Irving Penn. Sie alle haben Picasso seit 1916 immer wieder fotografiert, haben mit ihm Zeit verbracht. Manchmal nur sehr kurz, manchmal nur einmalig, manchmal aber auch öfter und über Jahre hinweg.

[photos title=“«Ichundichundich – Picasso im Fotoportrait“ pics=“3 4 5 6″]

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