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Beelitzer Heilstätten: Der „Motivgier“ widerstehen

Ein Motivierungsbeitrag statt einer Bildbesprechung: Warum man sich eine Chance auf ein wirklich tolles Bild nicht durch „Motivgier“ vergeben sollte.

Beelitzer Heilstätten, Chirurgie

Beelitzer Heilstätten, Chirurgie. Sony Alpha 58 Aufnahmedaten: 1/20s bei Blende 6.3 mit 18mm Brennweite und ISO 400, © Thomas Noack

Thomas Noack aus Chemnitz: Vor kurzem hatte ich die Gelegenheit, mich in der ehemaligen Chirurgie der Beelitzer Heilstätten für eine Stunde frei zu bewegen um Fotos zu machen. Da das Gebäude sehr groß und verwinkelt ist, ist eine Stunde ziemlich knapp, und ich habe natürlich versucht in kürzester Zeit so viele Aufnahmen zu machen, wie möglich. Ich hoffe mir ist es trotzdem gelungen, die Atmosphäre einzufangen, auch wenn nicht jede der Aufnahmen dem Profistandard entsprechen.
Auf jeden Fall ein Besuch wert. Es lohnt sich.

Wir leben in Zeiten, in denen nichts mehr unfotografiert bleibt. Kein Konzert, an dem nicht allen Aufnahmeverboten zum Trotz hunderte von Smartphones mitfilmen, kein Ausflug, von dem nicht Dutzende von Eindrücken auf Facebook und zwei vermeintlich künstlerische Aufnahmen auf Instagram landen. Hier deshalb mal ein Plädoyer für die intensivere Form der Fotografie.

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Situationsporträt: Junge Frau in alter Burg

Die Schönheit junger Frauen und der Verfall alter Ruinen ist oft nur schwer in Einklang zu bringen. Auch bei diesem Bild wurde den Details nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt.

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Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Patrick Therre).

Kommentar des Fotografen:

Shooting auf einer Burg

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von Patrick Therre:

Junge Frau in einer Burg. Aus einem mir unbekannten Grund lockt der Gegensatz junger weiblicher Haut und alten Steingemäuern so viele Fotografen, dass diese Bildidee von vor Jahrzehnten zum Klischee verkommen ist.

Vielleicht liegt es daran, dass alte Burgen in abgelegenen Gebieten liegen, die sich gut eignen, um ohne Zeitdruck und neugierige Beobachter die ersten Erfahrungen in der People-Fotografie zu machen? Da spricht nichts dagegen.

Bei fast allen Frau/Burg-Bildern, zu denen ich auch das Foto von Patrick Therre zählen würde, gibt es jedoch einen eklatanten Widerspruch:

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Urbane Archäologie: Die Qual der Wahl des Ausschnitts

Bei der Wahl des Ausschnitts ist es wichtig, sich VOR dem Fotografieren darüber klar zu sein, wie die bestimmenden Geraden und Diagonalen im Bild verlaufen.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Fabian Wiesner).

Kommentar des Fotografen:

Hallo liebe Kritiker, ich komme gleich zum Wesentlichen, will aber dennoch vorher sagen, dass ihr fantastische Kritiken liefert. Mir helfen die Kritiken sehr mein Wissen in der Fotografie weiterzuentwickeln. Ich lese mittlerweile seit ein paar Wochen regelmäßig jede Kritik. Weiter so! Das Bild wurde im HDR-Verfahren erstellt. Das Bild wurde in Photoshop zusammengefügt und zusätzlich mit einem Sepia-Filter versehen.

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Urbex: Räume für die Vergangenheit

Urban Exploration, oder Urbex, nennen Insider ihre Leidenschaft für die Fotografie verlassender und zerfallender Gebäude und Einrichtungen. Reginald Van der Velde hat Urbex zu seinem Hobby gemacht.

Sony World Photographic Awards, Bild des Monats von Reginald Van der Velde: Die Kleiderkörbe der Kumpel in der stillgelegten Zeche Hugo 1/3

Gerade wurde Reginald Van der Velde mit dem Amateur-Foto des Monats von den Sony World Photography Awards ausgezeichnet. Sein Bild zeigt die Halle in der stillgelegten Zeche Hugo in Deutschland, wo die Kumpels ihre Kleidung in Kauen, den Kleiderkörben aus Stahl, in die Decke hochzogen. Wie Gerippe hängen die Kauen in Reginalds Bild in dem Gebäude der Zeche. Und es ist nicht das einzige faszinierende Bild des Belgiers, der sich weniger als Fotograf, denn als Betreiber von Urban Exploration.

Das interessante Daran: Reginald sieht sich nicht als Fotograf.

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Romantisches Porträt: Beständige Perfektion à la Newton

Kontinuität von Botschaft, Stil und Atmosphäre: Warum Inszenierung perfekt sein muss.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Pascal Reis).

Kommentar des Fotografen:

Florian Sprengers Bild war die Grundlage für dieses Shooting. Nach seiner Bildbesprechung hier bei fokussiert war er so freundlich, mir die Adresse in Wien zu nennen. Eine Freundin und ein befreundetes Modell aus Wien ermöglichten dann dieses Shooting „on Location“ in dieser surrealen Umgebung. Fotografiert habe ich mit einer D80 und dem 24-70 2.8 sowie einem SB-600 auf einem Gorillapod, der die Personen zusätzlich zum Abendlicht ausleuchtete.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Pascal Reis:

Einer der berühmtesten Figuren im historischen Pantheon der Fotografie, nämlich Helmut Newton, schuf Fotos reich beladen mit Stil und Atmosphäre. Zudem, was ebenfalls von großer Wichtigkeit ist, verfügen Newtons Bilder über Kontinuität.

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24 Stunden: Freizeit

[hide] Palästinenserkinder spielen in den Ruinen (keystone)Müllmänner in Zagreb (keystone)Strassenverkäufer in El Salvador (keystone)Alexander der Grosse (keystone)Drehzoom-Aufnahme von Juan Martin del Potro (keystone)Hudsons Halfmoon in New York (keystone)Mir Hossein Moussavi (keystone)Englische Paratroopers, D-Day (keystone) [/hide]Wochenende ist Freizeit, Sport und Unterhaltung für die einen – und Gedenk- und Polit-Zeit für andere.

In der Rubrik „24 Stunden“ veröffentlichen wir die besten drei bis fünf Pressebilder aus den vergangenen 24 Stunden, ausgewählt nach rein fotografischen Kriterien.[hide]

Die Rückeroberung: Moderne Ruinenlandschaft

Verfallende Gebäude bieten reiche Motivlandschaften, weil die Ansichten schon inhaltlich spektakulär sind. Die bildhafte Groteske bietet Material für spannende Bildserien.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Florian Sprenger).

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild habe ich im Josef-Afritsch-Heim in Wien aufgenommen, einem verlassenen und verfallenen Kinderheim. Das Abendlicht fiel passend durch die großen Fenster und hüllte die zahlreichen spannenden Gegenstände in fotogenes Licht. Bearbeitet mit Lightroom, indem ich sowohl Aufhellicht als auch Schwarz hochgesetzt habe, was den leichten HDR-Effekt gibt – es ist aber kein HDR.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Florian Sprenger:

Wie ästhetisch, aufregend und spannend Zerfall doch sein kann. Ebenso wie spektakuläre Landschaftsbilder bieten uns Ansichten aus Hausruinen eine wunderbare Mischung aus spektakulärem (weil ungewohntem) Inhalt und oft spannenden Lichteffekten.

Dir ist hier ein tolles Bild mit mehreren Aspekten gelungen.

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