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Fluchtpunkt-Landschaft: Linien, betont

In der Landschaftsfotografie können Linien und Flächen vom Gestaltungselement zum eigentlichen Motiv werden. Dazu brauchen sie aber besondere Ausprägung.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Henning Welslau).

Kommentar des Fotografen:

Diese Aufnahme ist im Freilichtmuseum Detmold entstanden. Als Objektiv wählte ich das Sigma 10-20 bei 10mm und Blende 13. Bei sehr gutem Wetter habe ich besonderes Augenmerk auf die Gestaltung, Perspektive und Linienführung gelegt.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Henning Welslau:

Du zeigst hier, dass Linien in einem Landschaftsbild zum dominanten Element gemacht werden können: Die Aufnahme lebt von der grafischen Aufteilung in Teilflächen und von den starken Linien, die das Bild vertikal, horizontal und in Fluchtpunkt-Diagonalen sehr schön aufteilen.

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Cheminée-Feuer: Flammentanz mit Linien

Feuer ist ein spannendes Fotomotiv, das unendliche Variationen bietet. Es durch den Funkenschutz abzulichten, ist indes eine fragwürdige Idee.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Oliver Camenzind).

Kommentar des Fotografen:

Es war um Weihnacht herum, sehr kalt. Ich machte ein Feuer im Ofen, sah fern, da fiel mir auf, wie schön die Flamme tanzte. Messmodus mittenbetont

Peter Sennhauser meint zum Bild von Oliver Camenzind:

Grundsätzlich halte ich es für eine spannende Idee, sich auf den Tanz der Flammen zu konzentrieren und damit fotografische Experimente zu machen: Wie andere Bewegte Elemente, etwa Kornfelder im Wind oder jede Art von fliessendem oder durch Wellen bewegtes Wasser bietet Feuer eine Vielfalt an Möglichkeiten.

Hier allerdings denke ich, bist Du zu viele Kompromisse eingegegangen:

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Eisweiher: Grafik und Komplexität

Schwarz-Weiss-Aufnahmen lassen mehr als Farbbilder eine Zweiteilung der Aufnahmen in grafische Elemente und komplexere Schattierungen zu.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Huber).

Kommentar des Fotografen:

Fasziniert hatte mich die ruhige, eisige Winterstimmung an eine sonst sehr belebten Badesee…

Peter Sennhauser meint zum Bild von huber michael:

Man möchte beinahe darauf hinausspazieren in den See: Mir gefällt das Bild, weil es mindestens drei Dinge mischt. Zunächst ist da der impressionistische Teil der ruhigen Weiherlandschaft mit den einsamen, aus dem Eis ragenden Elementen.

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Begegnung: Wo sind die Tonwerte?

Schwarz-Weiß-Fotos heißen so, weil die gesamte Graupalette in allen Abstufungen von schwarz bis weiß auf dem Bild zu sehen sein sollte.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© jasmu).

Kommentar des Fotografen:

Habe das Bild bei einem Spaziergang an einem sonnigen Wintertag aufgenommen. Kamera: Olympus OM10 mit Tokina Weitwinkel auf einem Ilford IP5 Plus ISO 400. Die Blende etc weiss ich nicht mehr da analog, duerfte aber so um 3,5 rum liegen. Habe das Negative gescannt und minimal mit Photoshop bearbeitet, Kratzer entfernt, Helligkeit, Kontrast, so dass es meinem selbstentwickelten Favoriten entspricht.

Profi Robert Kneschke meint zum Bild von jasmu jasmu:

Schwarz-Weiß-Fotos heißen so, weil die gesamte Graupalette, mitsamt ihren extremsten Abstufungen schwarz und weiß auf dem Bild zu sehen sein sollte. Bei diesem Foto ist das leider nicht der Fall.

Doch einen Schritt zurück:

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Kleiner Arbeiter: Vertieft ins Quadrat

Ein einfühlsames Schwarz-Weiss-Porträt, das mit Kontrasten und einer nostalgischen Stimmung spielt. Der Quadratschnitt schafft eine schöne Balance – und verletzt sie zugleich mit einer Unachtsamkeit.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Friedhelm Peters).

Kommentar des Fotografen:

Little Worker. Mein Patenkind intensiv beschäftigt mit einer Schraube und einer Mutter. Als ich ihn so sah, war mir klar, dass das ein klasse Motiv für eine SW Aufnahme ist. Ich benutzte das Tamron 70-200 f2,8 an meiner Pentax K 20D mit einer Blende von 4 bei einer Belichtungszeit von 1/200 sec. und bei einer Brennweite von 78 (117) mm nachbearbeitet in PSE 7. Habe das Bild insgesamt etwas weicher gestaltet, um den Kontrast Kindheit und Werkzeug darzustellen. Nun würde es mich sehr interessieren, ob es mir gelungen ist, aus einem wie ich meine tollen Motiv auch ein ordentliches Foto gemacht zu haben.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Friedhelm Peters:

Ganz eindeutig ist es nicht: War Dein Patensohn hier gelangweilt oder sehr vertieft ins Experiment mit der Schraube? Die Frage macht einen guten Teil der Klasse dieses Bildes aus, denn mir als Betrachter lässt die Unklarheit so wenig Ruhe wie das Lächeln der Monalisa: Weiterlesen

Pulitzerpreis Fotografie: Obama und Haiti

Der Pulitzer-Preis für Pressefotografie wurde 2009 für die Schwarz-Weiss-Bilder der Situation auf Haiti nach dem Hurrikan Ike und für ein Feature über Barack Obamas Wahlkampf vergeben.

Klick für Legende und Vollansicht. (Bilder Keystone)

[hide]Pulitzerpreis Pressefotografie 2009 (Keystone)Pulitzerpreis Pressefotografie 2009 (Keystone)Pulitzerpreis Pressefotografie 2009 (Keystone)Pulitzerpreis Pressefotografie 2009 (Keystone)Pulitzerpreis Pressefotografie 2009 (Keystone)Pulitzerpreis Pressefotografie 2009 (Keystone)Pulitzerpreis Pressefotografie 2009 (Keystone)Pulitzerpreis Pressefotografie 2009 (Keystone)Pulitzerpreis Pressefotografie 2009 (Keystone)Bild[/hide]Patrick Farrell hat mit 13 Jahren beim Versuch, eine Dunkelkammer einzurichten, das Badezimmer der 14köpfigen Familie in Miami ruiniert. Farell, heute 49, ist mehrfach preisgekrönter Pressefotograf des Miami Herald und hat soeben für seine Newsbilder von den Verwüstungen durch Hurrikan Ike auf Haiti den Pulitzerpreis erhalten.

Der Preisträger der zweiten Bildkategorie des Pulitzers, Foto-Feature, geht an Damon Winter von der New York Times für eine Serie über Barack Obamas Wahlkampf. Winter, 35, ist ebenfalls ein Fotograf mit langjähriger Erfahrung in vielen Bereichen der Pressefotografie, darunter Arbeiten über die Konflikte in Israel und Afghanistan.

Leonard Freed:Der Weltanschauer

Leonard Freed, Ende 2006 verstorbener Magnum-Fotograf, hat zeitlebens mit der Kamera auf die Welt geschaut. Sein Werk, seine „Weltanschauung“, ist nun in Berlin zu sehen.

Leonard Freed: West Germany, 1965, By a Canal Alle Bilder © Leonard Freed / Magnum Photos
Leonard Freed: West Germany, 1965, By a Canal
Alle Bilder © Leonard Freed / Magnum Photos

Das fotografische Schauen war für Freed das geeignete Mittel, um die Welt besser zu verstehen – einerseits für seine eigene Identität, andererseits um soziale Interaktion und Strukturen zu entwirren und Klarheit zu bekommen. Die Ausstellung im Berliner C/O bis zum 5. Oktober ist die erste und einzige Station mit Freeds Bildern in Deutschland.

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Irische Drachenburg: Warum Schwarz/Weiss?

Schwarz-Weiss Bilder sind nicht einfach Fotografien ohne Farbe: Das Künstler-Format muss sich ein Motiv zuerst verdienen.

Tobias Schmidt
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Tobias Schmidt). – Nikon D200 – 1/100s – f/10 – ISO 100 – 17mm (25mm)

Kommentar des Fotografen:

Aufgenommen habe ich das Bild auf einer Wanderung im Nordwesten der Halbinsel Dingle in Irland (GPS-Koordinaten im EXIF Profil). Die schroffe Landschaft und das raue Wetter dort haben eine wunderbare Faszination auf mich ausgeübt. Oben im Bild auf dem Berg sieht man die Überreste einer Ruine. In den Felsen im Vordergrund sehe ich ganz klar eine Drachenklaue.

Peter Sennhauser meint zum Bild von Tobias Schmidt:

Stimmt: Da ist eine Drachenklaue zu erkennen. Allerdings, und das finde ich schade, erst, wenn ich Deinen Hinweis lese, Tobias. Eigentlich aber wäre es Deine Aufgabe als Fotograf, mich mit kompositorischen und gestalterischen Mitteln zur Klaue hinzuführen – jedenfalls, wenn sie Dein Hauptmotiv war. Das ist der Auftakt zu einer Reihe von Einwänden zu einem an sich ansprechenden Bild:

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Regenlandschaft: Mehr Weite und Korn

Dieses Bild ist ein gutes Beispiel dafür, wie wenige Elemente es braucht, um eine optisch ansprechende Szene und ein aufsehenerregendes Foto zu machen.

Sacscha Diercks
Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Sascha Diercks). – Canon EOS 400D – 1/200s – f/4.5 – ISO 200 – 31mm (46mm)

Kommentar des Fotografen:

Dieses Bild entstand an einem Sommertag auf dem Deich von St. Peter Ording. Wir wurden dort von einem heftigen Regenguss überrascht. Dieses Bild entstand 10 Minuten bevor uns der Regen erreicht hat. Ich habe versucht, in dem Foto den Platzregen und dei Regenwolken über dem weit entfernten Strand einzufangen. Das Foto wurde aus der Hand aufgenommen und in Lightroom in Schwarz/Weiss konvertiert.

Profi Douglas Abuelo meint zum Bild von Sascha Diercks:

Obwohl ich nicht die ursprüngliche Farbversion gesehen habe, denke ich, schwarz-weiß war eine gute Wahl:

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