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Leserfoto – „Spielender Hund“: Anfang einer Serie

Serien und Projekte statt lose Bildsammlung

(c) Marcus Leusch

Mainz/Rheinpromenade: Der erste Frühlingstag bei strahlender Sonne und fast schon sommerlichen Temperaturen. Mich zog es am späten Nachmittag weg vom Büroschreibtisch zum Rheinufer. Auf meinem Streifzug hatten es mir die Schattenspiele auf dem Pflaster besonders angetan. Dazu gehört auch diese Zufallsbegegnung, die mich besonders angesprochen hat. Ein Hund tollte mit seiner Beute über die Steinplatten, während ihm eine Mutter und ihr Kind gespannt hinterher blickten. Für mich eine Szene, die ich spontan und in einer gewissen angespannten Hektik einfach festhalten musste …

Aufnahmedaten: Fuji X-E1, 18-55 mm-Objektiv (bei 28 mm ≈ 42mm Kleinbildformat), Belichtungszeit: 1/1500s bei ISO 200 (hatte leider meinen ND-Filter zuhause liegen lassen), Blende: 5, Kontraste angehoben

Du gehst wohl sehr gerne an der Mainzer Rheinpromenade spazieren, denn vor einiger Zeit hast Du schon einmal ein ähnliches Foto eingereicht, das ich zufälligerweise auch besprochen habe. Auch dort der gekippte Horizont („Dutch Angle“), auch dort das Spielen mit geometrischen Formen und Linien in Schwarzweiß.

Hier das andere Foto:

Dame mit Hündchen

Ich habe mich trotz der Ähnlichkeit der Bilder und der Tatsache, daß sie vom selben Fotografen stammen, dazu entschlossen, auch dieses zu besprechen. Denn erstens einmal ist es für mich eine gelungene Aufnahme, und zweitens gibt sie mir die Gelegenheit, projektbezogenes Arbeiten anzusprechen.
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Leserfoto – „Treppe“: Architektur als Abstrakt

Wenn man mit offenen Augen durch die Welt geht, lassen sich auch aus eher unscheinbaren Motiven außergewöhnliche Fotos herausholen.

(c) Oliver Bedford

Schnappschuss einer Kolonnade in Hamburg – genauen Ort kann ich nicht mehr rekonstruieren. Perspektive korrigiert, in S/W gewandelt, Kontrast erhöht und beschnitten.

Ein Fotografenfreund hat mir einmal gesagt, die Herausforderung in der Fotografie sei oft nicht, spektakuläre Motive angemessen abzulichten (man muß sich beispielsweise regelrecht bemühen, vom Grand Canyon schlechte Bilder zu machen, obwohl es die leider auch zuhauf gibt), sondern im Alltäglichen das Interessante abzubilden. Das ist Dir hier meines Erachtens gelungen. Bei Deiner Aufnahme mußte ich zweimal hinsehen, bis mir die Illusion klar wurde, und das hat mich schließlich zur Auswahl bewegt.
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Heinrich Heidersberger: «Kleid aus Licht»

Frauenakte und das Spiel mit Licht und Schatten. Das fasziniert und inspiriert Fotografen sei jeher. So auch den deutschen Fotografen Heinrich Heidersberger (1906-2006), der 1949 für den «Stern» die experimentelle Aktserie «Kleid aus Licht» schuf, die derzeit in der Berliner Galerie Petra Rietz Salon zu sehen ist.

Heinrich Heidersberger: «Kleid aus Licht»
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«Selection»: Blick durch Fotokunst

Die Berliner CWC GALLERY zeigt noch bis zum 24. August die sehenswerte Fotoausstellung «Selection». Dahinter verbergen sich über 100 ausgewählte Werke von sieben herausragenden Vertretern der Fotokunst, die erstmalig in dieser Zusammenstellung gezeigt werden und verschiedene Genres – von Akt und Porträt über Tierphotographie bis hin zu Stillleben – vereinen. Besonderer Bestandteil der Ausstellung sind zwei Portfolios von Helmut Newton und Jeanloup Sieff, die eigens in Zusammenarbeit mit CAMERA WORK angefertigt wurden.

© HERB RITTS, CORPS ET ÂMES 19, LOS ANGELES, 1999

© HERB RITTS, CORPS ET ÂMES 19, LOS ANGELES, 1999

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Werner Kiera: Das verlängerte Auge

Werner Kiera aka Datenverarbeiter findet seine Motive in aller Welt – über Live-Webcams. Zuhause in Bonn setzt er daraus Kompositionen zusammen, die uns in eine phantastische Film-Noir-Welt entführen.

werner_kiera1.jpg

The Extended Eye – das verlängerte Auge, so nennt Kiera sein Projekt, an dem er über zwei Jahre gearbeitet hat und immer noch arbeitet. Inzwischen ist unter diesem Titel ein E-Book erschienen.

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Konrad Rufus Müller: Schattenwelten

Konrad Rufus Müller ist bekannt als Fotograf aller deutschen Bundeskanzler. Aber er hat auch eine unentdeckte Seite.

Flexenpass, 1994 © Konrad Rufus Müller Courtesy PINTER & MILCH

Seine „Schattenwelten“ – Landschaften und Gegenstände zwischen Licht und Schatten – sind weniger bekannt als die Porträtfotografien.

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Lenswork

Der nachfolgende Artikel ist zwar in der Reihe „Fotografen im Fokus“ erschienen, fällt aber insofern aus dem Rahmen, weil er nicht einen einzigen Fotografen behandelt, sondern eine Publikation. Ich habe mich dennoch entschlossen, Lenswork anzusprechen, weil die Zeitschrift sich von vielen anderen, die sich im selben Metier bewegen, abhebt.

Lenswork

Abgesehen davon, daß man sie seit 2006 nicht mehr am Zeitungsstand kaufen kann (einzelne Ausgaben sind jedoch am „virtuellen Zeitungsstand“ auf der Seite erhältlich), wird sie auch nicht durch Anzeigen finanziert, und sowohl der Zeitschrift als auch der dazugehörigen Webseite ist der Geist ihres Urhebers anzusehen.

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Dirk Braeckman: Momente fotografischer Erzählung

Dirk Braeckman hatte zuerst vor, Maler zu werden. Das spürt man in seinen Fotografien.

Dirk Braeckman, C.R.-B.X.-00, Silbergelatineabzug auf Alu-Dibond, Courtesy Zeno X Gallery, Antwerpen

Die Bilder des belgischen Fotografen Dirk Braeckman sind bis auf wenige Ausnahmen schwarzweiß, meist dunkel, oft verschleiert. Es sind Momente fotografischer Bilderzählung. Wir können Brackmans Arbeit aktuell in Erfurt sehen.

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Leserfoto: Landschaftsfoto – Reisterrassen in Linien und Streifen

Symmetrie sollte durchgehalten werden.

Leserfoto: Klick für Vollansicht (© Michael Markus).

Kommentar des Fotografen:

Das Bild entstand im Mai 2011 auf Bali. Das satte Grün und die grafischen Linien der Reisterrassen sind beeindruckend.

Profi Sofie Dittmann meint zum Bild von Michael Markus:

Ich habe mir über Dein Foto lange Gedanken gemacht. Nicht so sehr deswegen, weil damit etwas falsch wäre. Ich denke, Du hast die Reisterrassen hier auf eine Weise eingefangen, die sie interessanter machen, als sie von der Entfernung mit Weitwinkel zu zeigen, wie man sie schon ‚zig mal gesehen hat.

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Deutscher Fotobuchpreis 2013: Neue Bände fürs Regal

Welche Fotobände stehen in euren Regalen? Das haben wir kürzlich unsere Leser gefragt. Der Deutsche Fotobuchpreis 2013 gibt uns nun Tipps für mindestens einen weiteren halben Regalmeter.

Die Jury bei der Abstimmung über die Siegertitel

22 Bände wurden jetzt im November von der Fachjury zu Siegertiteln des aktuellen Deutschen Fotobuchpreises ausgewählt – unterteilt noch in Gold und Silber. Eine Übersicht:

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